Mannheim. Mannheims Sicherheitsdezernent Volker Proffen (CDU) empfiehlt Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) die Waffen- und Messerverbotszone in der Innenstadt über den 1. Dezember 2024 hinaus fortzusetzen. Das erklärte Proffen am Donnerstagnachmittag.
Die Verwaltung stützt die Empfehlung auf eine Sicherheitsfokusbefragung, die unter Leitung von Dieter Hermann vom Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg in den vergangenen Monaten unter Mannheimerinnen und Mannheimer durchgeführt worden war und Daten zu Auswirkungen der Verbotszone auf das Sicherheitsempfinden in Mannheim erhoben hat. Diese Daten würden belegen, dass die Innenstadt auch nach Einführung der Zone grundsätzlich als sicher wahrgenommen würde, hieß es. Zwar habe sich ein "nicht unerheblicher Teil" der Befragten "skeptisch" bezüglich der direkten Wirksamkeit der Zone geäußert. Bemerkenswert sei aber, dass dennoch fast alle die Zone befürworteten.
Vergleichsweise geringe Zunahme an Straftaten in Mannheimer Innenstadt
"Die Zone liegt in einem Bereich, in der wir aufgrund des hohen Besucheraufkommens Handlungsbedarf identifiziert haben, um einem negativen Trend frühzeitig entgegenzuwirken", erklärte Proffen. Die Zone habe sowohl auf das subjektive Sicherheitsgefühl als auch auf die objektive Sicherheitslage in der Stadt eingezahlt. Für die Befragung wurden rund 20.000 Mannheimerinnen und Mannheimer angeschrieben, etwa 3500 beantworteten die Fragen.
In der Innenstadt, in der weite Teile in der Waffenverbotszone liegen, hat die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr allerdings nicht ab-, sondern zugenommen - im Vergleich mit anderen Stadtteilen wurde etwa bei Körperverletzungen aber eine deutlich geringere Zunahme verzeichnet. Die Rate liegt unter dem Durchschnitt für die gesamte Stadt. Kriminologe Hermann führt das auf die Verbotszone zurück. Die Rate wäre ohne die Zone noch deutlich höher gewesen, sagte er.
Furcht vor Kriminalität in der Mannheimer Innenstadt stark gestiegen
Gleichzeitig ist in der Innenstadt die Furcht vor Kriminalität vergleichsweise stark gestiegen und liegt über dem städtischen Durchschnitt. Hermann und Proffen sehen darin auch eine Reaktion auf das Messerattentat auf dem Marktplatz Ende Mai. Die Befragung wurde im Juli durchgeführt.
Bislang war die Waffen- und Messerverbotszone in Mannheim nur bis 1. Dezember 2024 vorgesehen. Oberbürgermeister Specht kann diese aber verlängern. Am Nachmittag berät der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung über die Befragung. Eine Zustimmung des Gemeinderats zur Verlängerung ist aber nicht erforderlich.
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