Mannheim. Nach den Fan-Protesten gegen die Stadionpläne von Waldhof-Präsident Bernd Beetz kommt auch aus der Mannheimer SPD heftige Kritik. Eine Mitteilung vom Freitag ist mit „Absage an Beetz’ VIP-Stadion“ überschrieben. „Die Fankultur des SVW ist eine ganz besondere und ist nichts weniger als die Seele des Mannheimer Fußballs“, so Oberbürgermeister-Kandidat Thorsten Riehle. Die treuesten Anhänger „über eine reduzierte Sitzplatzanzahl aus dem Stadion zu werfen, ist jedenfalls kein zukunftsfähiges Konzept“.
Beetz hatte vor einer Woche im Interview mit dem "Mannheimer Morgen" seine Wünsche für einen Neubau präzisiert. Dazu gehörte neben VIP-Plätzen - von 2300 bis 2500 war da die Rede - auch eine Gesamtgrenze von 15 000 Zuschauern. Diese Zahl korrigierte Beetz vier Tage später in 20 000. Zur Begründung sagte er nur, dazu habe ihn der Erste Bürgermeister Christian Specht „überredet“. Der Christdemokrat, der bei der OB-Wahl am 18. Juni für das bürgerliche Lager antritt, war am Montag beim 2:1 gegen Elversberg im Carl-Benz-Stadion.
Specht Alleingang vorgeworfen
Der SPD-Landtagsabgeordnete Boris Weirauch wirft Specht nun vor, es sei wenig hilfreich, „wenn die Stadtspitze nicht mit einer Stimme spricht und der Erste Bürgermeister hier offenbar auf eigene Rechnung verhandelt“. Rathaussprecher Ralf Walther hatte über die Zuschauerzahl gesagt: Die Frage, ob ein so geringes Fassungsvermögen der Mannheimer Fankultur angemessen sei, müssten die SVW-Bosse „vor allem selbst beantworten“.
Weirauch und Riehle kritisieren auch Beetz’ Vorwürfe an die Stadt. Der Mäzen hatte in der Stadionfrage einen Mangel an politischer Führungsstärke beklagt und als positives Gegenbeispiel den Oldenburger Oberbürgermeister genannt. Auf diese Weise Vertrauen zu verspielen, sei wenig sachdienlich, so die Sozialdemokraten. Beide sprechen sich für ein ergebnisoffenes Prüfverfahren aus, an dessen Ende sowohl ein Neubau - auf dem Luzenberg oder neben dem Maimarktgelände - als auch eine Modernisierung des Carl-Benz-Stadions stehen könne.
Ein neues Stadion wird im Gemeinderat nur von einer klaren Minderheit aus Christdemokraten und Mannheimer Liste favorisiert. Die CDU-Fraktion sprach sich diese Woche - zeitlich mit Beetz’ Korrektur - für 25 000 Zuschauer aus.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Waldhof-Stadion mit nur 15 000 Zuschauern wäre arg klein