Mannheim. Ein mögliches neues Stadion für den Fußball-Drittligisten SV Waldhof Mannheim sorgt weiter für Diskussionsstoff. Nachdem SVW-Präsident Bernd Beetz in einem Interview mit dieser Redaktion ein Stadion mit einer Kapazität von 15 000 Zuschauern in Aussicht stellte, äußerte sich der Fandachverband Pro Waldhof zu den Aussagen und fordert in Sachen Stadion-Neubau ein Mitspracherecht seitens des Anhangs: „Wir brauchen echte Beteiligung der Fans und Mitglieder!“, teilte Pro Waldhof am Sonntag auf Facebook mit. Gleichzeitig kritisiert der Fandachverband die Pläne von Präsident Beetz, die insgesamt bis zu 2500 Business-Sitze und Logenplätze vorsehen: „Ein Stadion der Gestalt, wie Bernd Beetz es in besagtem Interview skizziert, lässt sich mit der aktiven und lautstarken Fankultur bei Waldhof-Spielen unseres Erachtens nicht in Einklang bringen.“
Mit einer solchen Zahl würde sich der SVW auf dem Niveau einiger Bundesligisten wie dem FC Bayern München, Eintracht Frankfurt oder Borussia Mönchengladbach bewegen. Diese Vereine hätten allerdings im Vergleich zu den 15.000 Plätzen, die Beetz für eine neue SVW-Spielstätte vorsieht, weitaus mehr Kapazitäten in ihren Stadien zur Verfügung. Pro Waldhof befürchtet nun, dass ein solches Modell zu Lasten der Ticketpreise geht, so dass den "sozial schwächeren Teilen der Fangemeinde der Gang ins Stadion immer schwerer gemacht wird.“
Pro Waldhof fordert öffentliche Debatte bei Standortfrage
Sollte eine Sanierung des Carl-Benz-Stadions tatsächlich nicht in Frage kommen, erwartet Pro Waldhof in Sachen Stadion-Neubau „eine ernsthaft geführte öffentliche Debatte darüber, welcher der möglichen Standorte für den SVW und die Stadt Mannheim am besten geeignet ist“. Die Stadiongänger sollten zudem in die Gestaltung der Pläne involviert werden.

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Es wird dahingehend ein ständiger Austausch zwischen Fans und Verein gefordert. Der SVW habe daran bisher jedoch "kein ernstzunehmendes Interesse" gezeigt, bemängelt der Fandachverband. In einem Dialog würde sich schnell herausstellen, dass „die Stimmung, welche unseren SVW auszeichnet", in einem solchen Stadion auf der Strecke bleiben würde. Dies könne nicht im Sinne der handelnden Personen sein.
Stadion ist "Visitenkarte des Vereins"
Ein Stadion sei mehr als der Austragungsort der Spiele, heißt es seitens Pro Waldhof. „Ihre Gestaltung und der Standort sind identitätsstiftende Merkmale, welche darüber mitentscheiden, wer sich mit dem dort gebotenen Fußballspektakel identifizieren kann und welche Atmosphäre rund um den Spieltag herrscht. Sie ist sozusagen die Visitenkarte des Vereins.“ Der Fan-Dachverband ist trotz der derzeit geführten Diskussionen jedoch überzeugt: „Ein modernes Stadion, das den wirtschaftlichen Anforderungen unserer Zeit gerecht wird und gleichzeitig Raum für eine laute und kreative Fankultur sowie eine hohe Identifikation der Zuschauer mit ihrem Verein bietet, ist möglich.“
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Waldhof-Stadion mit nur 15 000 Zuschauern wäre arg klein