Mannheim. Keine Windräder in Mannheim, dafür Geld von der Stadt für den Heizungstausch und ein Geschenk aus Berlin: In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik sind wichtige Vorentscheidungen gefallen – die aller Wahrscheinlichkeit nach Mitte Juni vom Gemeinderat bestätigt werden.
Windräder
Die Stadträtinnen und Stadträte begrüßten – wie von der Verwaltung vorgeschlagen – mehrheitlich, dass in Mannheim keine Flächen für Windräder ausgewiesen werden sollen. Dies wird nun dem Verband Region Rhein-Neckar, der derzeit einen entsprechenden Regionalplan aufstellt, als Mannheims Meinung übermittelt.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es beim vom Verband vorgeschlagenen Verzicht bleibt – auch wenn der ganze Prozess erst mit dem Beschluss der Verbandsversammlung im Herbst 2025 beendet sein wird. Sollte die Stadt irgendwann ihre Meinung ändern, könnte sie dennoch einen Standort für Windräder festlegen – wenn der Gemeinderat dem zustimmt.
Freiflächen-Photovoltaik
Deutlich mehr Diskussionen gab es über die Gebiete für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Zwar herrschte Einigkeit darüber, dass die vom Verband vorgeschlagenen Areale zwischen Hochstätt und SAP Arena aufgrund des Feldhamstervorkommens abgelehnt werden sollen.
Doch eine der beiden von der Stadt neu ins Spiel gebrachten Flächen nördlich der A 6 führte zu einer Debatte: Thomas Hornung von der CDU fand, dass der Boden westlich von Ikea zu wertvoll sei, um ihn einer landwirtschaftlichen Nutzung zu entziehen, und regte stattdessen an zu versuchen, dort Pilotprojekte für Agri-Photovoltaik anzusiedeln – also für aufgeständerte Solarmodule, unter denen Nutzpflanzen wachsen können. Damit überzeugte er eine Mehrheit, weshalb der Regionalverband nun prüfen soll, ob das dort auf einer Teilfläche möglich ist.
Franklin-Steg
Einstimmig erfolgte dagegen der Beschluss zum sogenannten Franklin-Steg. Kein Wunder: Zwar wird die Brücke für Fußgänger und Radfahrer zwischen der Vogelstang und dem neuen Stadtteil mit neun Millionen Euro deutlich teurer als die einst veranschlagten knapp sechs Millionen. Doch dank eines Förderprogramms bezahlt der Bund das Bauwerk komplett – inklusive Mehrkosten.
Da ärgerte sich auch niemand, dass der Steg anstatt Ende dieses Jahres im April 2025 fertig sein soll.
Heizungstausch
Eine große Mehrheit gab es auch für die Förderprogramme für klimafreundliche Gebäudemaßnahmen. Somit bezuschusst die Stadt künftig nicht nur energetische Sanierungen mit insgesamt einer halben Million Euro. Weitere 800 000 Euro stehen für den Heizungsaustausch bereit. Unter anderem wird in Gebieten ohne Fernwärme der Einbau einer Wärmepumpe in Ein- oder Zweifamilienhäusern mit 25 Euro pro Quadratmeter unterstützt – bis maximal 4000 Euro.
In den Ausbaugebieten gibt es auch Geld für den Anschluss ans Fernwärmenetz. Da übernimmt die Stadt zehn Prozent der Kosten (bis 3000 Euro). Anträge können ab 14. Juni online bei der Klimaschutzagentur gestellt werden. Auf Anfrage werden Formulare zugesandt.
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