Im Lauf des Jahres 2024 wird es eine direkte Verbindung für Fußgänger und Radfahrer von der Vogelstang ins Neubaugebiet Franklin geben. Die Vorarbeiten für den Franklin-Steg, der die B 38 überspannen soll, laufen bereits. „Ende des Jahres beginnt dann der eigentliche Brückenbau“, informierte Projektleiter Farsad Tawakol von der MWSP Projektentwicklungsgesellschaft den Bezirksbeirat Vogelstang. Eigentlich war die Fertigstellung mal für Ende 2023 angekündigt worden.
Erst seit Mai liege aber die Baugenehmigung vor, so Tawakol. Seither sei man in der Ausführungsphase, beginnend mit der Verlegung einer Gashochdruckleitung und einer Wasserleitung, die sich auf der Vogelstängler Seite des Stegs befinden. Das sei „frühestens Mitte Oktober abgeschlossen“, dann folgten die Straßenbauarbeiten, ehe der Baukörper der Brücke montiert werden kann. Um den einzuheben, werde die B 38 für den Verkehr gesperrt werden müssen, informierte der Projektleiter. „Wir versuchen, den Eingriff in den Verkehr so gering wie möglich zu halten – aber er ist notwendig“. Vermutlich werden die Arbeiten nachts erfolgen. Details würden gerade geplant.
Platz zum Verweilen
Der Steg soll helfen, dass die Franklin-Bewohner schnell Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte auf der Vogelstang erreichen und die Vogelstängler wiederum leichter in den neu entstehenden Stadtteil kommen. Im Columbus-Quartier auf Franklin, Standort für großflächigen Einzelhandel, kommt der Steg auf einer lang gezogenen Rampe an, auf der Vogelstang-Seite an der Brandenburger-/Thüringer Straße aber – weil dort der Platz knapp ist – in einem großen Bogen. Tawakol sprach on einer „helixkreisförmigen Kurve, wodurch ein „Platz zum Verweilen“ entstehe.
Der Käfertaler CDU-Bezirksbeiratssprecher Michael Mayer erinnerte an die Forderung des Käfertaler Stadtteilgremiums, dass auf der Franklin-Seite der Steg auch die OEG-Gleise und die stark befahrene Birkenauer Straße überspannen soll. „Das ist noch in Planung“, so Tawakol. Es sei dort aber „definitiv ein Brückenbauwerk“ vorgesehen.
Noch länger verzögern wird sich aber ein zweites Brückenbauwerk, das die Vogelstang betrifft. Danach hatte sich SPD-Bezirksbeirätin Tatjana Sievers erkundigt. „Ich will endlich mit dem Rad in den Wald fahren“, fragte sie nach der Taylor-Brücke zwischen dem Taylor-Gewerbepark über die Bundesstraße und die OEG-Gleise in den neuen Stadtteil Franklin sowie in den Käfertaler Wald. Die Holz-/Stahlbetonverbundkonstruktion, welche die B 38 überqueren soll, wurde durch das in Berlin ansässige, afrikanisch geprägte Büro Kéré architecture in Arbeitsgemeinschaft mit HK architekten aus Schwarzach/Vorarlberg entworfen.
Die Planer sehen eine Holzhülle vor, bei der die Passanten durch eine Schindelhaut aus Lärche vor der Witterung geschützt werden. CDU-Bezirksbeirätin Catherina Field mahnte indes, dass durch die geschlossene Bauweise der Holzbrücke keine Angsträume entstehen dürften und auf ausreichende Beleuchtung geachtet wird. Die Planung dauert ohnehin noch an, erklärte Farsad Tawakol: Als Datum für den Baubeginn der Brücke nannte er Anfang 2026. „Aber sie kommt auf alle Fälle“, versicherte er.
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