Mannheim. Wer sich in diesem Jahr eine Solaranlage installieren lassen möchte, um klimafreundlich Strom zu erzeugen, sollte sich den Mittwoch, 13. März, im Kalender anstreichen: Ab dann können aller Voraussicht nach bei der Klimaschutzagentur Anträge für Förderungen gestellt werden. Zwar muss der Gemeinderat die Programme in seiner Sitzung am Dienstag erst noch beschließen. Doch nach der großen Mehrheit im vorentscheidenden Ausschuss zweifelt eigentlich niemand mehr daran. Ein paar Dinge ändern sich dieses Jahr aber. Ein Überblick.
Förderung für Balkon-Solar-Anlagen in Mannheim
Die kleinen Photovoltaikmodule waren im vergangenen Jahr der Renner: Bereits nach zwei Wochen war der Fördertopf leer. Allerdings haben mehr Hauseigentümer als Mieter Anträge gestellt - für die das Programm eigentlich gedacht war, weil sie kein Dach haben, um Solarstrom zu erzeugen. Darum werden die Richtlinien nun angepasst: Hausbesitzer bekommen einen Zuschuss von 20 Prozent der Kosten der Anlage, maximal aber 200 Euro. Mieterinnen und Mietern wird die Hälfte der Kosten erstattet, höchstes 500 Euro. Einkommensschwache Haushalte erhalten einen Bonus von 80 Prozent, maximal 800 Euro. Da sich der Anschluss einer solchen Anlage laut Klimaschutzagentur absehbar vereinfach wird, soll die pauschale Förderung durch die prozentuale ersetzt werden. Insgesamt stehen für dieses Programm 150 000 Euro zur Verfügung.
Förderung für Solar-Dach- und -Fassadenanlagen in Mannheim
Hier sind ebenfalls Änderungen geplant, hauptsächlich um Mitnahmeeffekte zu verhindern. Schließlich gibt es inzwischen eine Solar-Pflicht für neue Dächer. Außerdem lohnt sich die Installation einer kleineren Anlage in der Regel auch wirtschaftlich, so dass eine Subvention nicht mehr nötig erscheint. Darum entfällt künftig die Basisförderung. Geld gibt es nur noch für Anlagen auf vollbelegten Dächern - weil diese Strom nicht nur für den Eigenverbrauch erzeugen, sondern auch einspeisen. Pro Kilowatt-Peak sind 180 Euro geplant, höchstens jedoch 2700 Euro. Eigentümer von Mehrfamilienhäusern - deren Dach wegen des hohen Aufwands häufig noch „oben ohne“ bleibt - erhalten zusätzlich die Hälfte der Kosten für das Messkonzept erstattet (bis zu 3000 Euro). PV-Anlagen auf Fassaden sowie denkmalgeschützten Gebäuden werden wie zuletzt gefördert. Allerdings steigen auch hier für Dach-Anlagen die Sätze: auf 180 Euro pro Kilowatt-Peak. Bei begrünten Dächern sogar auf 280 Euro. Das Gesamtbudget liegt hier bei 400 000 Euro.
Prozedere der Antragstellung bei der Klimaschutzagentur
Auch bei der Beantragung gibt es eine Neuerung: Künftig sollen die Anträge digital über die Internetseite der Klimaschutzagentur gestellt werden. Nur auf Anfrage werden noch Papierformulare genutzt.
Ausblick auf weitere Förderprogramme
Neben diesen gibt es noch weitere Förderprogramme, für die zum Teil jedoch noch keine Anträge gestellt werden können. So will die Stadt weiter die energetische Sanierung und den Heizungstausch unterstützen. Da dort aber Anpassungen an die Bundesförderung nötig sind, steht Konkreteres wohl erst im April fest. Zudem ist ein neues Programm „Spar dir dein Auto“ geplant. Details sind noch nicht bekannt. Insgesamt kann die Klimaschutzagentur zwei Millionen Euro ausschütten.
Mehr Infos dazu gibt es hier.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-so-erhalten-mannheimer-geld-fuer-solaranlagen-_arid,2183975.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.klima-ma.de/
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mannheimer City: Nach der Umweltzone ist vor der Umweltzone