Buga-Gelände

Buga-Gelände: Unverständnis über erneute Spinelli-Schließung

Fahradfahrer und Spaziergänger haben sich gefreut: Seit voriger Woche war der gesamte Westteil des Bundesgartenschau-Geländes im Mannheimer Osten offen. Doch jetzt sind wieder alle Zugänge mit Gittern abgesperrt

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Steffen Mack
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Die Völklinger Achse, hier die Südseite, ist nun wieder zu. © Steffen Mack

Mannheim. Wie schnell sich das wieder geändert hat. Noch am Montag herrschte auf der Völklinger Achse reger Betrieb, viele Radfahrer und Spaziergänger nutzten die kürzeste Verbindung zwischen Feudenheim und Käfertal-Süd. Am Dienstag ist sie wieder abgesperrt. Auf der Südseite am Spinelli-Platz wurden zwei Metallgitter davorgeschoben sowie mit Kette und Zahlenschloss gesichert.

Auch die anderen Zugänge zum weitläufigen Westteil des Geländes, vorige Woche laut der Stadt Mannheim unbefugt geöffnet, sind wieder dicht. Vor dem Panoramasteg ist ein Gitter mit Draht am Geländer befestigt. Auf der Nordseite wurden die an beiden Wegen nun erneut aufgestellten Metallgitter mit Manschetten verschraubt.

Weitere Ketten sollen die Gitter sichern

Als sich der „MM“ die neuerlichen Absperrungen zur Mittagszeit anschaut, inspiziert sie auch ein Mitarbeiter des Stadtraumservice. Er kündigt zusätzliche Ketten zur Sicherung der Gitter an, damit sie nicht mehr so leicht zur Seite geschoben werden können. „Wir appellieren an die Vernunft der Bürger, abzuwarten, bis das Gelände für die Öffentlichkeit freigegeben wird.“

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Wann das geschehen kann, lässt sich noch nicht absehen. Nach wie vor verhandelt Oberbürgermeister Christian Specht mit dem Regierungspräsidium darüber, welche Zäune zum Schutz bedrohter Tierarten wie der Haubenlerche erforderlich sind. Auf Anfrage nach dem aktuellen Stand berichtet Stadtsprecher Kevin Ittemann von „intensiven Gesprächen“. Zeitnah werde es auch einen gemeinsamen Vor-Ort-Termin auf dem Gelände geben. Erst nach Abschluss der Verhandlungen könne „die dann vereinbarte konkrete Ausführung der Schutzmaßnahmen detailliert geplant und in Auftrag gegeben werden“. Wie viel Zeit das brauchen wird, bleibt offen.

„Stadt Mannheim verliert schon Überblick“

In Kommentaren auf der „MM“-Facebookseite stößt die erneute Sperrung auf großes Unverständnis. „Das hätte ich jetzt nicht erwartet“, schreibt Tobias Zimmer. Am Sonntag sei auf dem nach allen Seiten offenen Gelände „schon richtig was los“ gewesen. Entsprechend zeigt er sich auch verwundert darüber, dass den Verantwortlichen die vorige Woche angeblich unbefugt geöffneten Zugänge nicht früher aufgefallen seien. Bastian Lendl befürchtet: „So, wie die Stadt jetzt schon den Überblick verliert“, werde es nicht lange dauern, bis auf auf Spinelli alles demoliert und vernachlässigt sei.

Mari Ella kritisiert indes, dass der „MM“ jedes Mal, wenn die Gitter weggeräumt seien, „so ein Fass“ aufmache. „Das ist doch ein Gelände für Mannheimer Bürger.“ Für Haubenlerchen könne zum Brüten ja ein Acker abgeriegelt werden. „Und gut ist. Das ganze Areal war teuer genug.“ Peter Leidig fragt, wieso zum Schutz jener vom Aussterben bedrohten Vogelart der Mensch ausgesperrt werde, wenn ihr ärgster Feind Katzen seien. Er hofft auf einen baldigen Kompromiss. Bernhard Keller will gar nicht mehr abwarten. Das Gelände müsse „endlich für alle frei zugänglich“ gemacht werden.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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