Krieg

Kitas in Mannheim: Keine Bevorzugung für Kinder aus der Ukraine

Derzeit besuchen 33 aus der Ukraine geflüchtete Kinder in Mannheim städtische Betreuungseinrichtungen. Bei der Vergabe werden die nicht bevorzugt, stellt die Stadt klar. Die Betreuung der Kinder erfordere aber viel Zeit

Von 
Sebastian Koch
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© dpa

Neben den Schulen befinden sich auch Mannheims Krippen, Kindergärten und Horte seit zwölf Monaten in der Situation, geflüchtete ukrainische Kinder in die Betreuung integrieren zu müssen. „Neben den derzeit knappen Betreuungsangeboten in Kitas konnten wir niedrigschwellige Betreuung in Form von Spielgruppen anbieten, die rege von ukrainischen Familien genutzt werden“, teilt der für Kindertagesstätten zuständige Bürgermeister Dirk Grunert (Grüne) auf Anfrage dieser Redaktion mit. Dabei kooperiere die Stadt mit kirchlichen und gemeinnützigen Trägern. „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut“, erklärt er. Im April will die Verwaltung dem Jugendhilfeausschuss demnach eine Vorlage präsentieren, wie sich die Zusammenarbeit und Angebotsformen weiterentwickeln sollen, heißt es weiter.

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Insgesamt 33 Kinder haben bis 15. Februar Tageseinrichtungen der Stadt besucht – 23 davon die Kindergärten. Für viele Familien sei die Tagesstruktur in Betreuungseinrichtungen für Kinder „neu und ungewohnt“, erklärt eine Sprecherin des von Grunert geführten Dezernats. „Gleichzeitig bestehen große sprachliche Hürden, die insbesondere die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten erschweren.“ Viel Zuwendung der Bezugspersonen in den Einrichtungen würden zudem die „deutlichen Spuren“ verlangen, die die Flucht und das Auseinanderreißen der Familien bei Kindern mit sich brächten. „Traumata und Ängste sind erkennbar.“

Fünf Wunscheinrichtungen

Ukrainische Kinder würden bei der Vergabe von Betreuungsplätzen nicht bevorzugt, erklärt die Sprecherin weiter. Die Platzvergabe erfolge stattdessen anhand der einheitlichen Vergabekriterien. „Der Status als geflüchtete Person aus der Ukraine hat hierauf keine Auswirkungen.“ Eltern könnten ukrainische Kinder für einen Betreuungsplatz vormerken lassen und dabei bis zu fünf Wunscheinrichtungen angeben. „Wie alle anderen vorgemerkten Kinder erhalten die ukrainischen Kinder dann einen Platz, wenn ein freier Platz in einer der angegebenen Kindertagesstätten vorhanden ist“, erklärt die Sprecherin.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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