Marktplatz-Prozess

Gutachter im Mannheimer Prozess gegen Polizisten äußern sich

Im Prozess gegen zwei Polizisten vor dem Mannheimer Landgericht wegen eines tödlichen Einsatzes im Mai 2022 ist das Gutachten der Anklage vorgestellt worden. Es ist nicht das einzige, das in dem Prozess eine Rolle spielt

Von 
Stefanie Järkel
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Mannheim. Im Prozess gegen zwei Polizisten vor dem Mannheimer Landgericht wegen eines tödlichen Einsatzes im Mai 2022 ist das Gutachten der Anklage vorgestellt worden. Die Rechtsmediziner gehen davon aus, dass der psychisch kranke 47-Jährige erstickt ist "in Kombination mit Herzversagen", wie der zuständige Arzt am Mittwoch sagte. Ursache dafür sei Blut in den Atemwegen gewesen, das wiederum von Nasenbluten gestammt habe. Es habe sich um einen "nicht natürlichen Tod" gehandelt.

Prozess nach tödlichem Einsatz auf Markplatz in Mannheim: Zwei Gutachten

Der 47-Jährige war bei einem gewaltsamen Einsatz der beiden Beamten am Mannheimer Marktplatz zusammengebrochen und im Krankenhaus gestorben. Er litt an einer paranoiden Schizophrenie, hatte immer wieder Wahnvorstellungen und halluzinierte. Nach Angaben der Rechtsmedizin hatte der Mann krankhafte Veränderungen am Herzen und mehrere Psychopharmaka eingenommen.

Die Verteidigung verweist hingegen auf ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten, nach dem der Mann durch einen Herzstillstand nach einem Kreislaufversagen starb.

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Der ältere der Polizisten ist derzeit vom Dienst suspendiert und muss sich unter anderem wegen Körperverletzung im Amt mit Todesfolge verantworten. Der jüngere Polizist ist wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung angeklagt.

Das Verfahren erinnert an den Fall von George Floyd, der im Mai 2020 in den USA von einem Polizisten so lange auf den Boden gedrückt wurde, bis er keine Luft mehr bekam und starb. dpa

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