Mannheim. Ob in Australien oder in Öhringen im Hohenlohekreis – Mannheim dient als Vorbild. Das verrät ein Blick ins Gästebuch der Floristik-Schau, die noch bis einschließlich 9. Juli in der Blumenhalle zu sehen ist. „Super Ideen, werden gleich umgesetzt“, schreibt da der Obst- und Gartenbauverein Öhringen. „Great Ideas, definitly using in Australie“, kommentiert ein Besucher. Und viele weitere Einträge loben die „wundervolle Inspiration“ oder die floristische Kunst. „Da lachen das Herz und die Seele“, formuliert ein weiterer Besucher.
Was die Besucher so anspricht, ist einmal das wahre Feuerwerk bunter Blumen: Sonnenblumen, Hortensien, Begonien, Taglilien sind verarbeitet, dazu viel Eisenkraut und Zauberschnee. Aber sie stecken in ehemaligen Marmeladegläsern oder Gläsern von Nuss-Nougat-Creme, in Weinflaschen, Getränkedosen, zwischen Korken oder Eierkartons. Floristmeisterin Sarah Hasenhündl aus Bad Herrenalb, verantwortlich für die Gestaltung der Hallenschau setzt bewusst gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern auf Naturwerkstoffe wie Holz, Wolle, Kieselsteine, Zweige oder Moose und hat vielen auch alten Materialien durch Re- und Upcycling neues Leben eingehaucht, um sie für Blumenarrangements oder als Pflanzgefäße zu verwenden. Alle Gestaltungsmittel sind nachwachsend, kompostierbar und harmonieren perfekt mit Blumen, Stauden, Gräsern und Gehölzen. Um der Vielzahl an gezeigten Werkstücken Stand zu geben, haben die Floristen geknotet, gebunden, aufgespießt, geflochten, gewoben oder gelötet.
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Nachwuchs einbezogen
Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise Korken oder alte Zahnräder als Steckhilfen dienen, Wein- und Shampooflaschen zu Vasen oder Wellblechdosen zu alternativen Pflanzgefäßen werden. Aus Furnierholz und Wolle sind Kränze entstanden, aus den Fasern der Maulbeerbaumrinde hat Hasenhündl ebenso imposante wie kreative Pflanzschalen geformt, ein Werkstück – das einzeln mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde; wie sieben weitere ihrer Arbeiten auch. Auch den Ehrenpreis des Fachverbands Deutscher Floristen gab es für die Hallenschau. Die Expertenjury war beeindruckt von der „kreativen Verbindung von Upcycling-Materialien und floralen Werkstoffen“, und hatte dabei insbesondere die originellen Konstruktionen aus Fahrrad- und Gartenschläuchen sowie die prächtige Hoya im XXL-Format im Blick – allesamt Werkstücke, die einzeln ebenfalls mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurden.
Beteiligt war auch die Mannheimer Gärtnerei Harald Waibel. Sie heimste dafür die Große Goldmedaille der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft „für botanische Besonderheiten in einer hervorragenden Qualität“ ein, darunter Salbei (Salvia Rockin Fuchsia), Zauberschnee (Euphorbia hypericifolia) oder Hopfen-Oregano (Oregano rotundifolium). Auch floristischen und künstlerischen Nachwuchs hat Hasenhündl in die Hallenschau einbezogen. Die Modeklassen zwei und drei der Akademie für Kommunikation Mannheim haben zwei Werkstücke zum Thema „Mode die wächst“ entworfen mit Kresse als Kragen oder Volant.
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