Bundesgartenschau

Eloy de Jong lässt auf der Buga die Hüften kreisen

Vor allem in den 90er-Jahren eroberte er die Mädchenherzen im Sturm: Eloy de Jong, ehemaliger Sänger der Gruppe Caught in the Act, trat auf der Buga auf. Aus der holländischen Heimat hat er etwas nach Mannheim mitgebracht

Von 
Tanja Capuana
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Eloy de Jong hatte Spaß auf der Buga © Tanja Capuana-Parisi

Mannheim. Der Frühling scheint eine Pause zu machen: Dunkle Wolken, Regenschauer und kühle Temperaturen machen den Sonntagabend nicht gerade gemütlich. Doch trotz schlechtem Wetter ist die überdachte Hauptbühne auf Spinelli ein Publikumsmagnet der Buga. Denn Eloy de Jong tritt an diesem Abend vor begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern auf – und sorgt mit seiner sonnigen Art dafür, dass der graue Himmel schnell in Vergessenheit gerät.

Bekannt wurde der hochgewachsene Künstler mit der Samtstimme aus den Niederlanden einst als Viertel der Boyband „Caught in the Act“, die in den 90er Jahren vor allem die Mädchenherzen eroberte. Mit Songs wie „Love is everywhere“ stürmte die Gruppe, die neben de Jong und seinem Landsmann Bastiaan Ragas sowie den Engländern Lee Baxter und Benjamin Boyce bestand, auch die deutschen Charts.

Die Gruppe löste sich 1998 auf und feierte 2015, allerdings als Trio ohne Boyce, ihr Revival. De Jong stieg 2019 aus. Zudem startete er vor fünf Jahren eine erfolgreiche Karriere mit modernem deutschem Schlager. Auch privat läuft es bei ihm gut: Mit seinem Partner Ibo hat er eine Tochter.

Liebeslied mit Tiefgang 

Stampfende Bässe leiten die flotte Uptempo-Nummer „Schritt für Schritt“ ein, mit dem Eloy de Jong seinen Gig eröffnet. „Dankeschön, ihr Lieben. Ich habe das Wetter aus Holland mitgenommen, glaube ich“, scherzt er fröhlich mit seinem sympathischen niederländischen Akzent. „Aber wie cool ist das, dass Ihr alle so mitfeiert. Die Sonne hat direkt in meinem Herz angefangen zu scheinen.“ Mit dem sommerlichen „Barfuß im Regen“ sorgt er daraufhin für Urlaubsstimmung.

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Wenn de Jong die Hüften kreisen lässt und ausgelassen zu seinen Songs tanzt, wirkt der inzwischen 50-Jährige so jugendlich, als sei er seit den 90er Jahren um keinen Tag gealtert. Das poppige „Immer für dich da“ entpuppt sich als Liebeslied mit Tiefgang. Eloy de Jong beherrscht nicht nur die temporeichen Tracks: Mit „Ich sage Ja“, einer Ballade dessen englischsprachiges Original das Lied „You raise me up“ ist, zeigt er seine gefühlvolle Seite. Emotional ist auch „Egal was andere sagen“, einer deutschen Version von dem Boyzone-Hit „No Matter what“.

Eloy de Jong hat Wohnung in Deutschland

Fehlen dürfen bei seinem Auftritt auch nicht die Lieder aus seiner Zeit bei „Caught in the Act“.  Neben der Ballade „Babe“, einem Cover von Styx, bringt er die Gäste auch mit dem Dance-Pop-Song „Love is everywhere“ zum Mittanzen. Und katapultiert zahlreiche Besucherinnen und Besucher damit gradewegs zurück in ihre Jugend. An seine Zeit als Boyband-Sänger denkt er gern zurück. „Mit den anderen Jungs war ich in vielen Mädchenzimmern – aber keine Sorge, nur auf Postern“, sagt er und sorgt damit für einige Lacher im Publikum. „Das war eine coole Zeit und gehört auch zu meiner DNA.“

"Das war eine coole Zeit" erinnert sich Eloy de Jong, ehemaliger Sänger der Gruppe Caught in the Act. © Tanja Capuana-Parisi

Inzwischen schätzt er aber seine Karriere als Solist. Vor allem in Deutschland wurde er gut aufgenommen. „Ich liebe Deutschland“, sagt er. Er habe eine Wohnung in der Eifel, plaudert er aus dem Nähkästchen. Für ihn sei das Nachbarland inzwischen eine zweite Heimat geworden, der er die Midtempo-Nummer „Offene Arme“ gewidmet hat.

Publikum singt mit

Bei seinem rund 45-minütigen Konzert präsentiert der niederländische Strahlemann nicht nur einen Ausschnitt seiner größten Hits sowie Songs aus seinem dritten Album „Lass das Leben Musik sein“. Der große Eurovision Songcontest-Fan singt als Zugabe neben einer tanzfähigen Version von „Offenen Armen“ mit der Mannheimer Gesangslegende Joy Fleming ein virtuelles Duett von „Ein Lied kann eine Brücke sein“.

Unterstützt wird  er von der stimmgewaltigen Sängerin Jeanette Friedrich, die die Hauptrolle in dem Joy Fleming Musical spielt, welche diese Woche auf der BUGA23 Premiere feiert. Zum Abschluss erntet der charismatische Sänger viel Beifall.

Das Publikum singt aus voller Kehle mit, einige tanzen zu der mitreißenden Musik. Kerstin, die mit Mann und Kind für das Eloy de Jong-Konzert angereist ist, hat es sich mit Heißgetränken gemütlich gemacht. Die Landauer mag die Musik des Holländers und freut sich auf den Auftritt. Dennoch findet sie es schade, dass man für die Sitzplatzgarantie noch extra zehn Euro bezahlen musste. „Bei der Landesgartenschau in Landau war alles inbegriffen“, erzählt sie. Ihre gute Laune lässt sie sich dennoch nicht trüben, sondern genießt den Abend.

Sänger erreicht viele Altersgruppen

Nach der Show nimmt sich de Jong Zeit, um mit jedem Fan ein Foto zu machen und Autogramme zu verteilen. Nicole hat an der Hauptbühne bereits seit 13.30 Uhr gewartet, um einen guten Platz zu bekommen. Mit von der Partie sind ihre Eltern Gertrud und Anton. „Es war super“, sagt die Ulmerin, die schon früher die Musik von "Caught in the Act" hörte.

Toll findet die Familie, dass der Sänger sämtliche Altersgruppen anspricht. Auch bei Daniela aus Steinheim an der Murr sowie bei ihrer guten Freundin Anja, die aus der Nähe von Freiburg angereist ist, könnte die Stimmung nicht besser sein. „Ich habe Eloy 2018 zum ersten Mal getroffen“, sagt die 46-Jährige. Als Teenie war sie bereits Fan von "Caught in the Act“, verrät sie. Nun steht sie  nach dem Konzert in der Schlange, um ein Bild mit ihrem Idol zu machen. „Ich war bereits um 10 Uhr morgens hier. Das Konzert war super.“

Anja hat den Star ebenfalls schon persönlich kennengelernt.  Er sei schon zu Boyband-Zeiten ihr Liebling gewesen, gesteht sie. „Dass er „Babe“ gesungen hat, war für mich eine schöne Überraschung“, sagt die 43-Jährige und strahlt. Nach dem Treffen mit Eloy de Jong ist sie noch ein bisschen glücklicher. „Es war ein cooles Gespräch.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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