Spaß mit dem Smiley
Mannheim. Leserin Birgit Edin hatte Freude mit dem Enkel
Unsere „gute Nachricht“ hat ganz direkt mit der „MM“-Ausgabe vom Samstag zu tun. Unserem Enkel Yannik (er wird im November sieben) , hat der Smiley von der Titelseite so gut gefallen, dass er ihn gleich „nachbasteln“ wollte. Er hat auf gelbem Fotokarton eifrig Kreise gezeichnet, diese ausgeschnitten, Gesichter gemalt und hatte am Ende 25 (!) verschiedene Smileys fertiggestellt!
Dann hatte er die Idee, dass wir die Gesichter nachmachen sollten. Und wer das gemalte Smiley – Gesicht am besten imitieren kann, bekommt den Smiley. Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Smileys auf seinem Stapel hat. Wir hatten alle drei einen Riesenspaß dabei und haben sooo viel gelacht.
Den Alltag in allen Facetten genießen
Jörg Biberacher lässt sich die Freude nicht nehmen
Wir dürfen zusammen aufwachen, haben beide gut geschlafen, das Heim ist warm, wir haben fließend Wasser und Strom, der Kühlschrank und die Vorratskammer sind gut gefüllt, um ein schmackhaftes Frühstück vorzubereiten. Ist doch normal, denken viele. Für mich nicht, normal hat seinen Ursprung in Gebot, Gesetz, kein Paragraf garantiert mir diese Annehmlichkeiten. Ich betrachte sie als Geschenke.
Nachdem ich den Körper gestärkt habe, folgt die innere Einkehr, um mich auch mental zu kräftigen, dazu habe ich die nötige Ruhe. Auf quälende Fragen unserer Zeit finde ich Antworten, sind Fachkräftemangel und Rentenprobleme nicht unserer schleppenden Vermehrung als Gesellschaft geschuldet, Klimawandel nicht Ergebnis des fehlenden Respekts gegenüber der Schöpfung, gab es nicht in den letzten Jahrhunderten immer eine Pandemie?
Ein Nachbar braucht meine Hilfe, schön, dass ich helfen kann, irgendwann brauche ich auch die Hilfe anderer, wir leben Geben und Nehmen. Beim folgenden Einkauf komme ich ins Gespräch mit Bekannten, welches schnell über den Small-Talk hinausgeht und bereichert.
Zu Hause hat meine Frau ein schmackhaftes Mittagessen frisch zubereitet, danach halten wir unseren geliebten Mittagsschlaf. Ich fühle inneren Frieden und auch diesen um mich herum, die Begegnungen mit anderen haben dazu beigetragen.
Dann ruft die Arbeit, der Fachkräftemangel hat das Unternehmen in ein Tollhaus verwandelt. Ich versuche es mit Humor, während der Arbeitsvorbereitung und der Arbeitszeitunterbrechung erfahre ich das Neue aus der Anstalt, begleitet von Kommentaren wie „das gibt’s doch gar nicht“ oder „da kommst Du nie drauf“, fühle mich wie in der Uraufführung in Theaterform meines Lieblingsfilms aus der Jugendzeit mit James Dean in der Hauptrolle. Meine Rolle als Komparse, Befehlsempfänger und Blitzableiter für Frustabbau ist nicht die schönste, aber ich versuche sie mit Würde zu spielen, und sie trägt zum Bestreiten meines Lebensunterhalts bei und wenn ich mich recht erinnere, habe ich mich auch einmal für diese Rolle beworben. Sie ermöglicht mir auch interessante zwischenmenschliche Begegnungen, von den Kollegen fühle ich mich geschätzt.
Wie in jedem Theaterstück fällt auch irgendwann der Vorhang, es ist Nacht, ich kann mit dem Fahrrad nach Hause fahren, fahre bald durch menschenleere Gassen, mancherorts brennt noch Licht, heute leuchtet mir der Mond den Weg zu meinem Fahrradabstellplatz. Am Firmament entdecke ich noch einige Sterne, schon spüre ich wieder diese friedliche Stille, die jeden Tag so einzigartig macht.
Die Spätnachrichten bringen mich wieder in die Realität zurück, Krieg, Probleme, Not und Elend...
Ich registriere sie, vielleicht muss auch ich in Zukunft den Gürtel enger schnallen, sie werden mir nicht meine ZuFRIEDENheit mit diesem Tag rauben. Frieden in all seinen Facetten macht einen gewöhnlichen Tag zu einem guten Tag, das ist die gute Nachricht.
Her mit den guten Nachrichten!
Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie in letzter Zeit etwas Schönes erlebt? Hat Ihnen vielleicht jemand unerwartet eine Freude gemacht, Ihnen geholfen oder wurden Sie Zeuge einer schönen Begebenheit, von der sie denken, dass wir sie in der Zeitung oder online thematisieren sollten?
Dann ist Ihre Geschichte vielleicht etwas für unsere neue Serie „Die gute Nachricht“. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns schreiben und dabei helfen, mehr positive Nachrichten in der Zeitung und auf unsere Internetseite zu bringen.
Ihre E-Mail richten Sie bitte an: gutenmorgen@mamo.de
Glückliches Ende
Bärbel Berger dankt einem hilfsbereiten Paar
Mein Mann, Sohn und ich verbrachten drei Tage in Freiburg und besuchten am 2. Oktober die Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein. Sie war in zwei Abschnitte eingeteilt, und man musste gut zu Fuß sein. Ein Shuttlebus war vorher abgefahren, so gingen wir zu Fuß. Waren mit dem Zug angereist und hatten ein Gruppenticket gelöst. Trotz einiger Regenschauer war es ein schöner Tag.
Zurück zum Bahnhof wollte ich mit dem Bus fahren. Mein Mann und Sohn gingen zu Fuß. Der Bus sollte aller 25 bis 30 Minuten fahren – so stand es an der Haltestelle. Sie war etwas abgelegen, und es kamen kaum Fußgänger. Ich hatte eine Stunde Zeit. Leider kam kein Bus. Ich hatte circa noch 15 Minuten Zeit, um zum Bahnhof zu kommen. Zum Glück kam endlich ein Ehepaar. Ich fasste Mut und erzählte mein Problem und fragte, ob sie am Bahnhof vorbei fahren. Sie sagten sofort: „Natürlich nehmen wir Sie mit.“ Sie waren die Retter in meiner Not. Meine Familie wartete schon, und der Zug fuhr los. So hatte der Tag für mich ein glückliches Ende – und danke für hilfsbereite Leute.
Von Reiseengeln begleitet
Annemarie Andritschky berichtet von positiven Erlebnissen auf einer Bahnfahrt
In Mannheim stieg ich in den ICE Richtung Berlin. Meine Freundin saß schon drin; wir wollten 55-jährige Freundschaft feiern. An einem recht abgelegenen Ort, dem Lassaner Winkel, vor Usedom gelegen. Nach freudiger Begrüßung kleiner Schreck: Ich hatte das Handy vergessen. Und sie hatte sowieso keines dabei. Und das vor einer zehnstündigen Bahnfahrt (nördlich von Berlin gab es langwierige Umleitungen wegen eines Anschlags auf die Elektronik der Bahnanlagen).
Irgendwie kam ich mir erst mal von allen möglichen Kontakten abgeschnitten vor. Alle Anschriften, zu kontaktierende Personen, Notizen, der Terminkalender, alles ist auf dem Handy gespeichert. Notizbücher sind doch von vorgestern… Immerhin hatte ich die Telefonnummer meiner Mannheimer Freundin im Kopf. Mit dem Handy meiner Sitznachbarin konnte ich die dann informieren, dass ich erst mal nicht verschollen, sondern nur von der Technik abgeschnitten sein werde. Erfreulicherweise schaffte es der ICE bis Berlin pünktlich. Auch die Anschlusszüge fuhren nach Plan. Doch eben statt zweieinhalb fünf Stunden lang.
Wir mussten irgendwie die Vermieterin benachrichtigen, dass sich unsere Ankunft sehr verspätet. Wir fassten Mut, die freundliche Zugbegleiterin um ihr Handy zu bitten. Die zögerte, es war ja ihr Diensttelefon und für solcherlei Dienste nicht vorgesehen. Unser Problem, viel zu spät in der Ferienwohnung anzukommen und die Vermieterin ohne Benachrichtigung warten zu lassen, leuchtete ihr ein. Wir durften telefonieren. Dumm war, dass wir nur den Anrufbeantworter erreichten. Immerhin. So war nachvollziehbar, dass wir noch kommen würden.
Einigermaßen zuversichtlich vertrieben wir uns die Stunden im Zug und guckten in das relativ wenig beleuchtete Brandenburger und Vorpommersche Land. Da kam die Zugführerin auf uns zu. Freudig, dass sie uns wieder entdeckt hatte. Die Vermieterin habe auf ihrem Handy zurückgerufen. Und somit erfahren, dass wir immer noch im Zug steckten und erst gegen 22.30 Uhr in Anklam ankämen.
Dem war auch so. Aber leider gab es kein Taxi mehr weit und breit. Der nächste Passant, den wir ansprachen, war Flüchtling aus der Ukraine und konnte kaum Deutsch. Aber geduldig tippte er unser Anliegen nach einem Taxi in sein Handy ein. Das einzige verfügbare hätte erst so um Mitternacht Zeit, uns abzuholen. Unser Zielort Lassan liegt etwa 18 km entfernt von Anklam. Im Dunkeln mit Rollkoffern so weit die Landstraße entlang zu wandern, war keine Option. Also irgendwie eine Übernachtungsmöglichkeit suchen? Unsere Ratlosigkeit stieg.
Da spazierte eine Passantin mit Handy über den Bahnhofsvorplatz. Eine kleine Hoffnung keimte auf. Immerhin könnten wir mit ihrem Handy, falls sie es erlaubt, die Vermieterin informieren. Die freundliche junge Frau hörte sich unser Problem an. Überlegte eine Weile. Deutete auf ihr Auto, das am Straßenrand geparkt war und meinte, sie wohne am Platz gegenüber. Und würde den Autoschlüssel holen und uns fahren. Wir waren erst mal sprachlos. Und boten ihr das Geld für das Taxi an. Das nahm sie gerne. Und nahm uns ein wenig das schlechte Gewissen, ihr nachts die Zeit zu stehlen. Sie sei Krankenschwester und habe wohl etwas zu viel von dem sogenannten Helfersyndrom.
Es war super, auf unserer Freundinnenreise so viel freundliche Hilfsbereitschaft zu erfahren. Und ein spätes Abendessen kriegten wir auch noch in der warmen Küche unserer Vermieterin.
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Editorial Warum wir wieder gute Nachrichten brauchen