Mannheim. Wie weit ist die zweite Runde der Lokalen Stadterneuerung, kurz LOS²? Hierzu informierte Tobias Vahlpahl, Leiter der Koordinierungsstelle Quartiermanagement, bei der Sitzung des Bezirksbeirats auf der Vogelstang. Mit der Lokalen Stadterneuerung (LOS) wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, bei der Stadtentwicklung und Quartiermanagement miteinander verzahnt wurden. Die Arbeit startete 2017.
Ursprünglich ging es dabei um die Stadtbezirke Neckarstadt West und Jungbusch. Bei LOS² kamen Vogelstang und Rheinau-Mitte hinzu. Auf der Vogelstang stehen vor allem die Bedürfnisse der älteren Menschen im Vordergrund.
Stadt Mannheim führt das Projekt weiter
„Die MWSP hat sich aus LOS zurückgezogen“, meinte Vahlpahl. Nun führt die Stadt Mannheim in Eigenregie das Projekt weiter. Ein Teilprojekt ist der FutuRaum, ein Bundesförderungsprogramm, bei dem kreative Zwischennutzungen durch die vorübergehende Anmietung von leerstehenden Räumlichkeiten erprobt und gefördert werden.
Hier könnte Raum für künstlerische Gestaltung oder kleine Events entstehen. Auf der Vogelstang könnte dies im Einkaufszentrum umgesetzt werden, falls ein Geschäft leersteht. Künstlerin Marianne Merz geht mit ihrem Kunst-Kubus im Zentrum als gutes Beispiel voran.
Beim Thema Kunst kam man schnell zum Röhrenplatz. Hier stehen nahe der Zwölf-Apostel-Kirche die verrosteten, sieben Meter hohen Röhren von Hans Nagel, die einst ein Wasserspiel waren. Nun gehen sie eher als Trauerspiel durch. Der Platz ist in privater Hand, er gehört einer Wohnungseigentümergemeinschaft. „Es gibt Gespräche zwischen dem Fachbereich und den Eigentümern. Es ist bereits ein Kaufinteresse erkennbar“, machte Vahlpahl Hoffnung.
Mit „Vogelstang miteinander“ hat die Quartiersarbeit ein Begegnungsprojekt der AWO hinzubekommen. Jeden dritten Donnerstag im Monat gibt es eine kleine Veranstaltung im Café des Fritz-Esser-Hauses, zum Beispiel „Tanzen für alle“ oder „Crashkurs Polnisch“.
Prämie für Umzug in kleinere Wohnungen
Mit einem Gemeinderatsbeschluss vom Mai dieses Jahres ist die Vogelstang zum Pilotstandort für das Wohnraumtauschkonzept ernannt worden. Leute, die allein in zu großen Wohnungen leben, sollen motiviert werden, in kleinere zu ziehen, es gibt sogar eine Prämie als Anreiz. Somit sollen große Wohnungen frei werden für Familien mit Kindern.
Das Konzept war bisher nicht erfolgreich, denn bei einem Umzug in eine neue Wohnung wird oft die Miete erhöht, der Quadratmeterpreis ist viel höher – warum dann nicht gleich in der alten bleiben? Auch im Bezirksbeirat regte sich Zweifel an den Erfolgsaussichten des Tauschprojektes. „Viele Leute leben allein in ihrem Bungalow, ihrem Eigentum. Am ehesten ginge es noch auf dem Miet-Wohnungsmarkt. Die Kapazität an kleinen Wohnungen ist nicht da“, meinte Volker Kögel (CDU).
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