Mannheim. Traditionell auf der Tagesordnung der von Bürgermeister Dirk Grunert (Grüne) geleiteten Sitzung des Bezirksbeirats Neckarstadt-West stand der Bericht der Lokalen Stadterneuerung (LOS). Diskutiert wurde vor allem der Vorschlag von Quartiermanagerin Jennifer Pohl, das Einraumhaus von der Südlichen Fläche des Alten Meßplatzes auf den Neumarkt zu verlegen. Pohl möchte, dass es im Stadtteil bleibt. Standort könnte beispielsweise die Fläche auf dem Neumarkt sein, wo der Pavillon geplant war. Erforderlich sei eine Abstimmung mit der Stadtplanung und dem Kulturamt als temporäre Nutzung, so Pohl.
Das Einraumhaus werde zu 80 Prozent recycelt, sei dann nicht mehr schwarz, sondern weiß und außerdem barrierefrei. Geplant sei statt des bisherigen Würfels ein längliches Gebäude. Das Modell ist im Quartierbüro zu sehen.
Am Neumarkt soll ein Weihnachtsmarkt stattfinden
„Dadurch könnte eine Synergie entstehen zwischen Meßplatz, Altem Volksbad, Neumarkt und Campus Neckarstadt-West als Projektanknüpfungspunkte“, sagte Pohl. Der Künstler Philipp Morlock sehe das Einraumhaus als Beteiligungsmodell. „Das Einraumhaus herzuholen ist Teil des Plans, die Nutzung des Neumarkts zu intensivieren“, erklärte Pohl. Geplant sei im Sommer ein Open-Air-Kino. Aktuell beginne dort Sport im Park. Am 7. Dezember soll außerdem ein Weihnachtsmarkt im Schattenhain stattfinden.
Bezirksbeirat Maikel Schwerdtfeger (SPD) fand es gut, das Einraumhaus auf den Neumarkt zu holen. Dadurch werde mehr drumherum passieren im Sinne einer Begegnungsfläche. Karin Stefanie Urbansky (CDU) fand „das Einraumhaus gut an der Stelle, die dadurch mehr belebt wird“. Außerdem könnte das Open-Air-Kino auf die Wand projiziert werden, schlug sie vor.
Doch nicht allen Bezirksbeiräten gefiel der Umzugsvorschlag. Roland Schuster (Die Linke) etwa kritisierte die Aufgabe des Pavillons am Neumarkt. Ihm habe die vorgesehene offene Struktur gefallen. „Dadurch wäre diese Stelle besser als Kommunikationsort geeignet gewesen.“ Das Einraumhaus hingegen sei „ein ziemlicher Wumms.“ Dadurch werde am Neumarkt der Blick versperrt. „Der Verbleib des Einraumhauses auf dem „Alter“-Areal ist vielleicht angebracht“, meinte Schuster. Er wisse auch nicht, ob das Einraumhaus am Neumarkt kommunikationsfördernd sei. Stadtrat Markus Sprengler (SPD) fand die Idee, das Einraumhaus auf dem Neumarkt aufzustellen „ein bisschen konstruiert“. „Warum wird der Pavillon nicht gebaut“, fragte er. Frage an Künstler Philipp Morlock sei zudem, das Einraumhaus transparenter zu gestalten. Außerdem sei ein Standort in Richtung Neckarvorland, wo ein Kiosk geplant war, auch eine Alternative für das Einraumhaus.
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„Das Einraumhaus auf dem Neumarkt ist ein Riegel“, gab Anwohner Andreas Lindemann zu bedenken. Für ein Gebäude müsse auch Personal da sein, sonst werde es als Pinkelecke genutzt - zumal das Einraumhaus nicht so bespielt werde. Quartiermanagerin Pohl erwiderte: „Die Pläne, auf dem Neumarkt einen Pavillon zu errichten, wurden nicht weiter verfolgt, weil es dafür keine Finanzierung gab.“ Wegen der Toiletten hätte der Pavillon jeden Tag bespielt werden müssen.
In der neuen Version kleiner und komplett ebenerdig
„Der Pavillon weicht nicht dem Einraumhaus“, betonte sie zudem. Bei einer Standortprüfung sei festgestellt worden, dass das Einraumhaus am Alten Meßplatz nicht funktioniere. Aber sie würde das Einraumhaus auch ungern ganz verlieren. Außerdem sei das neue Gebäude deutlich kleiner als das jetzige Einraumhaus und komplett ebenerdig.
Noch laufe die Ideenprüfung. Da sich auf dem Neumarkt Laternen und Bäume befinden, sei fraglich, ob der Standort als Ausstellung geeignet ist und ob die Menschen mitmachten. Das neue Gebäude sei aber kein schwarzer Riegel, die Außenhülle stamme von der Multihalle. Das Einraumhaus sei kommunikationsfördernd, insbesondere durch den Raum, der sich drumherum bilde. „Ich bin Fan davon“, sagte Pohl und bat das Gremium, die Entscheidung zunächst offenzulassen.
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