Mannheim. Wird eine abgegrenzte Fläche des Stadtteils Vogelstang als Sanierungsgebiet ausgewiesen? Auf der Tagesordnung des Bezirksbeirates stand neben der Neugestaltung der Geschwister-Scholl-Schule ein weiteres städtebauliches Thema.
„Bevor die Beschlussvorlage am 6. Februar in den Gemeinderat geht, wollen wir die Bezirksbeiräte über die vorbereitende Untersuchung informieren“, sagte Benjamin Schumacher von Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung der Stadt Mannheim. Zunächst müssten die städtebaulichen Mängel festgestellt und die Durchführbarkeit der Sanierungsmaßnahmen geprüft werden.
Welche Chancen das Konzept der Maßnahmen hat
Zu den geplanten Projekten zählten laut Schumacher die Sanierung des Bürgerzentrums, eine Neuordnung des Fuß- und Radverkehrs, eine barrierefreie Straßengestaltung und die Schaffung seniorengerechter Wohnformen. „Das Konzept hat gute Chancen, in das Förderprogramm des Landes zu kommen“, zeigte er sich zuversichtlich. Seine Präsentation fand breite Zustimmung. „Der Bezirksbeirat steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite“, versprach Tatjana Sievers (SPD). „Und mit einer langen Wunschliste“, ergänzte Catherina Field (CDU).
Zuvor hatte Jutta Breitner, die städtische Abteilungsleiterin „Betreuungen und Senioren“ über die Fortschritte des Programmes der Lokalen Stadterneuerung (LOS) berichtet. Im Stadtteil Vogelstang gehe es vor allem um die Förderung und Verbesserung des Lebensumfeldes und der Pflegesituation älterer Menschen, erklärte sie. Die neue Leiterin des Seniorentreffs habe ihren Dienst bereits angetreten. Das Versorgungs- und Unterstützungsangebot werde nach wie vor gut angenommen.
Auch die Managerin des Vogelstang-Zentrums Martina Popp war der Einladung des Bezirksbeirates gefolgt. „Der Zustand ist marode, aber es wird im Hintergrund gearbeitet“, versicherte sie. Die fehlende Brücke bei der Post zum Hochhaus werde allerdings nicht ersetzt, musste sie die Anfrage von Marc Christen (Grüne) ablehnen.
Gute Nachrichten hatte die Center-Managerin für Volker P. Kögel (CDU): „Der Aufzug funktioniert wieder“. Die Lieferung der Ersatzteile hätte sich verzögert. Field wiederholte ihre Bitte, den Zebrastreifen vor dem Fritz-Esser-Haus zu erneuern. Die Arbeiten seien beauftragt und werden im Frühjahr ausgeführt, so Popp.
Der Brandschutz spielt eine große Rolle
„Unser größtes Thema ist der Brandschutz“, ging Popp auf die Anfrage von Sievers ein. „In dem alten Gebäude ist eine komplette Neuinstallation erforderlich.“ Neben der technischen Erweiterung sei insbesondere eine Schulung der Mitarbeiter der einzelnen Geschäfte wichtig, hob Heiko Bentz (SPD) hervor. Die Erfahrungen beim Brand vor zwei Jahren hätten gezeigt, dass die Abläufe dringend verbessert werden müssten.
„Nach außen hin ist es nicht befriedigend, aber es geht voran“, beteuerte Popp. Die Kritik an Leerständen konnte sie nicht nachvollziehen. Selbst für die Räume der ehemaligen Polizeidienststelle seien mit einer Arzt- und einer Physiotherapiepraxis Nachmieter gefunden. Mit Nachdruck wies die Managerin auf die schwierige Parkplatzsituation hin. „Wir brauchen die Kundenparkplätze, es sind keine Stellflächen für Anwohner“, betonte sie die Notwendigkeit der Kontrollen.
Uwe Breitbarth, der Vorsitzende des Trägervereins, kündigte eine grundlegende Renovierung des Bürgersaals an. „Der Raum wird daher im Juli vorübergehend geschlossen“, gab er bekannt.
Christen kam auf die Probleme am Vogelstangsee zu sprechen. Die Vorrichtungen der Wasseranlage seien veraltet und eine Instandsetzung notwendig. „Die Fontänen sind nachhaltig kaputt“, erklärte Florian Mattheier vom Fachbereich Bürgerdienste, eine Reparatur sei zu aufwändig und nicht vorgesehen. Doch mit dieser Auskunft wollten sich einzelne Bezirksbeiräte und Bürger nicht zufriedengeben. Das Thema soll in einer der kommenden Sitzungen auf die Tagesordnung.
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