Nationaltheater

Mannheimer Goetheplatz soll zum Quartiersplatz für die Oststadt werden

Im Bezirksbeirat des Mannheimer Stadtteils Oststadt standen Pläne zur Debatte, wie der Vorplatz des Nationaltheaters nach der Sanierung aussehen sollte. Klar ist, der Platz soll die Bürger ans Theater binden

Von 
Sylvia Osthues
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Der Vorplatz beim Foyer des NTM soll ein Quartiersplatz werden mit Aufenthaltsmöglichkeit ohne Konsumzwang. © Sylvia Osthues

Mannheim. Ganztägig Außengastronomie, eine Bühne für kleinere Aufführungen im Foyer des Nationaltheaters (NTM) und ein Vorplatz, der in einem Bürgerbeteiligungsverfahren zum Quartiersplatz für den zum Ring hin orientierten Bereich der Oststadt werden soll - mit dieser Botschaft brachte Andreas Bohrdt, für die Finanzen zuständiger Intendant des NTM, den Bezirksbeirat Oststadt/Schwetzingerstadt auf den neuesten Stand in Sachen Theatersanierung.

Bei der von Stadträtin Regina Jutz (Grüne) geleiteten Bezirksbeiratssitzung Schwetzingerstadt/Oststadt erläuterte Bohrdt, wie der klimaresiliente Goetheplatz zukünftig ein allen zugänglicher öffentlicher Raum werden kann und die Mannheimer an das revitalisierte Theater binden soll: „Die Planung sieht vor, dass der Goetheplatz am Rande der dichtbebauten Innenstadt ein angenehmer Aufenthaltsort wird“.

Theater verfolgt klimaangepasste Freianlagenplanung

Vorgesehen sei - wie berichtet - eine klimaangepasste Freianlagenplanung mit Vernebelungsdüsen und Entsiegelung. Der Parkplatz bleibe zwar erhalten, seine Oberfläche soll jedoch mit versickerungsfähigem Belag ausgestattet werden. Der Bodenbelag auf dem Goetheplatz soll möglichst hell werden und Bäume sollen den Platz beschatten. Zum Sanierungstand erklärte Bohrdt, die Kampfmittelsondierungen seien abgeschlossen und die Baugrube am Friedrichsring vollständig ausgehoben, sodass mit den Rohbauarbeiten begonnen werden kann.

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Der Orchesterprobensaal werde unter dem Gebäude vergrößert. Für Schauspiel- und Opernsaal seien hier bereits die Kanäle abgelegt, durch die künftig die elektrischen Leitungen für die Nummer-Beleuchtung der Sitzreihen verlaufen sollen. Auf die Frage der Bezirksbeiräte nach den Ausweichspielstätten im Stadtbezirk erklärte Bohrdt: Die „Oper am Luisenpark“ - kurz OPAL - wird am 12. Oktober eröffnet und als feste Interimsspielstätte der Sparten Oper und Tanz etabliert.

2027 werde mit der Gestaltung des Vorplatzes begonnen, so Bohrdt. Auf die Fragen von FDP-Sprecher Gunter Zimmermann, ob auf dem Goetheplatz auch Bänke stehen werden und, ob der illegale Radweg beim Autoparkplatz legalisiert werden kann, erwiderte Bohrdt: „Der Goetheplatz soll ein Quartiersplatz werden mit schattigen Bäumen, Außengastro und Bänken - als Möglichkeit, uns zur Stadt hin zu öffnen.“

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Es sei auch ihr Anliegen, dass man den illegalen Radweg fahrradtauglich macht. Bezirksbeirat Felix Weber (SPD) fragte, ob es wegen des Fahrradweges schon Gespräche mit den Mannheimer Parkhausbetrieben (MPB) gibt und, ob nicht nur das NTM, sondern auch der Goetheplatz unter Denkmalsschutz steht. „Wir stehen in engem Kontakt mit den MPB“, sagte Bohrdt.

Denkmalschutz großes Thema bei der Sanierung

Denkmalschutz sei ein ganz großes Thema, beispielsweise bei den Leuchten im Foyer. Die Aufwertung des Platzes sei mit dem Denkmalschutz abgesprochen. Auf die Frage von Bernhard Jureczek (CDU), ob die Außengastronomie auch außerhalb der Spielzeiten geöffnet ist, antwortete Bohrdt: „Die Außengastronomie wird ganztägig geöffnet sein, wir wollen auch das Foyer stärker öffnen, es wird eine kleine Bühne geben, sodass Theater in der Stadtgesellschaft erlebbar wird.“

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Katharina Baader (Grüne) wollte wissen, ob es auch Beteiligungsformate geben wird. Bohrdt erwiderte: „Das wird sich im Laufe des Verfahrens noch klären, wir haben ein maximales Interesse, die Menschen der Stadtbevölkerung mitzunehmen.“ Auf die Frage von Christian Soeder (SPD), ob die Interimsspielstätten weiter verfügbar sind, falls sich die Sanierung verzögert, erwiderte Bohrdt: „Wir gehen davon aus, zur Spielzeit 2028/2029 das Haus wieder zu eröffnen.“ Beim Alten Kino auf Franklin habe die MWSP zugesichert, dass es weiter genutzt werden könne. Bohrdt: „Bei OPAL ist das anders, weil wir selber bauen.“

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