Mannheim. Das gab es schon lange nicht mehr in diesem Umfang. Überall auf den Straßen in den Stadtteilen des Mannheimer Nordens herrschte Betrieb. Die Menschen flanierten von einem Geschäft zum nächsten, schauten da oder dort einmal hinein und freuten sich über das eine oder andere nette Gespräch. Für Unterhaltung war überall gesorgt.
Bevor es richtig losging, eröffneten allerdings der Sprecher der Volksbank Sandhofen, Thomas Fleck, Oberbürgermeister Christian Specht, und die Vorsitzende des Gewerbevereins, Bettina Herbold, ganz offiziell die Veranstaltung in den Räumen der Volksbank. Da hatte auch der OB fast ein Heimspiel, der schon als kleiner „Bu“ nach Sandhofen geschickt worden war, um dort einzukaufen. „In Sandhofen ist alles ein wenig anders“, sagte der OB zum 20-jährigen Jubiläum der „Langen Nacht der Kunst und Genüsse“. Die Idee, die Vororte an einem genussvollen Abend in den Mittelpunkt zu stellen, geht auf Gerhard Engländer zurück, der als „Vater des Gedankens“ gefeiert wurde.
Nette Gespräche, gut gelaunte Gäste
Bei Moda Milano freute sich Inhaberin Gabi Put auf den Abend, die meinte: „Wir sind gut gerüstet und freuen uns auf nette Gespräche mit gut gelaunten Gästen.“ Sie sei seit 20 Jahren mit von der Partie, erzählte sie. Das sei eine Jahreszeit, in der die Kunden normalerweise früh nach Hause gehen würden, weil es eben auch früh dunkel werde. Da passe ein solcher Abend ganz besonders gut hinein, erzählte die Inhaberin.
Die Gäste ließen übrigens nicht lange auf sich warten. Nadine Büttner und ihre Freundin boten an diesem Abend zusätzlich selbst genähte Accessoires für zu Hause an. Die ersten Gäste ließen nicht lange auf sich warten und erfreuten sich an einem Glas Sekt. Nur ein paar Schritte weiter, bot „Mal anders Reisen“ in Sachen Getränke einen Ausflug in die Karibik an. Diese Einladung von Heike Anders-Dahms ließen sich zum Beispiel Panajotis Neuert und Günter Schreil nicht zweimal sagen. Sie nahmen schon einmal einen kräftigen Schluck des von Jochen Braxmeier gemischten „Caipirinha“.
Den Flammkuchen als Stärkung zwischendurch bei Foto-Mechnig ließen sich Vertreter der „Fröhlich-Pfalz“ nicht entgehen. „Man weiß halt, wo es guten Flammkuchen gibt“, meinte da Dietmar Beck. Neben gutem Essen gab es auch Musik auf die Ohren. Zum ersten Mal waren übrigens die beiden christlichen Kirchen dabei.
Das evangelische Gemeindehaus zeigte eine Ausstellung der Fotografin Gülas Keskin unter dem Titel „Gepflegt. Gesegnet alt werden“. Mit einem sensiblen Blick hat die Heidelberger Fotografin Pflegende und Bewohner einer Pflegeeinrichtung in Wertheim begleitet. So mancher Besucher blieb da vor Bildern sprachlos stehen, weil ihn die Fotos so berührten. Übrigen zeigten weiße und grüne beleuchtete Lampions den Weg.
Markthalle auf dem Mampelhof
Anders dagegen die St. Bartholomäus-Kirche. Hier wurde auf Anregung der Firmengruppen mehrere Ausstellungen gezeigt. Musik von „Talitakum“ und Orgelspiel von Andreas Schnell sorgten für eine ruhige, entspannende Stimmung in der professionell und kunstvoll ausgeleuchteten Kirche. Dass in diesem Jahr auch auf dem Scharhof die Lange Nacht gefeiert wurde, war Stadtrat Wilken Mampel zu verdanken. Er baute eine Halle seiner Pferdepension kurzerhand in eine Festhalle um.
An 13 Ständen wurden Kunstgegenstände, Handwerkliches und Vorweihnachtliches verkauft. Für die Unterhaltung sorgten „Die Zwee“ aus Sandhofen, die mächtig einheizten. „Auf dem Scharhof ist wirklich was los“, stellten Anna und Thomas Schrötter fest, die aus Käfertal gekommen waren. Im letzten Jahr hatten rund 140 Teilnehmern die Führungen durch den Bunker neben dem Siedlerheim auf der Schönau besucht. In diesem Jahr konnte Willi Hamberger nicht weniger begrüßen.
Stimmung im Bürgergarten
Auch in der Gartenstadt wurde gefeiert. Im Bürgergarten spielte die Band „Hoaggelfisch“ für Stimmung. Die Vorsitzende des Bürgervereins, Gudrun Müller, freute sich über einen „wahnsinnigen Besuch“. Gemeinsam mit dem TV Waldhof sorgten die Veranstalter, dass die Besucher gut versorgt wurden. Am Freyaplatz erfreuten sich die Besucher unterdessen an den schon legendären Thüringer Rostbratwürsten, die wirklich bei einer Metzgerei in Thüringen eingekauft und vor Ort ganz frisch gegrillt worden waren. Hier sorgte „Pyrotechnik im Quadrat“ für einen stimmungsvollen Abschluss eines gelungenen Abends.
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