Mannheim. Die Zahl der Einsätze der Feuerwehr ist seit dem Jahr 2013 um fast 60 Prozent gestiegen, berichtete der Chef der Berufsfeuerwehr Mannheim, Thomas Näther, im Bezirksbeirat. Daher sei ein neuer Brandschutzbedarfsplan erarbeitet worden. Gleichzeitig solle die Zeit, in der eine sogenannte erste Basiseinheit zum Einsatzort gelangt, von bisher 12 Minuten auf rund acht Minuten gesenkt werden.
Da es den Stadtteil Franklin vor zehn Jahren noch nicht gab, müsse nun alles neu gedacht werden. Geplant seien insgesamt sechs Standorte der Feuerwehr in der Stadt. Beibehalten werden sollen die Hauptfeuerwache und die Feuerwache Nord. Alle anderen angedachten Standorte wie etwa in Seckenheim, Sandhofen oder in der Neckarstadt-West sollen neu entstehen, so Näther.
Potenzieller Standort Mannheim-Sandhofen verfüge über Anbindung an Hauptverkehrsachsen
Einer dieser angedachten und geeigneten Standorte befindet sich in Sandhofen an der Kreuzung Frankenthaler Straße/Lilienthalstraße. Der Vorteil dieses Platzes ist zum einen, dass das Gelände in der Größe von etwas mehr als elf Hektar bereits der Stadt gehört. Näther schränkte gleich ein: „Wir planen in einem Umfang von etwa 800 bis 1000 Quadratmetern.“ Außerdem gebe es dort eine direkte Anbindung an die Hauptverkehrsachsen und die Autobahn A 6.
Dieser sogenannte „Fußabdruck“ sei notwendig, um ungefähr acht bis zehn Fahrzeuge und weitere Einrichtungen sowie das Personal unterzubringen, so die Feuerwehr. „Wir wollen künftig modular ausrücken. Das heißt, wir wollen mit einer Einheit aus einem Einsatzleitfahrzeug mit zwei Personen, einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug mit sechs Einsatzkräften und einer Drehleiter mit zwei Beamten an der Einsatzstelle eintreffen“, so Näther. Und das Ganze rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche.
Diese strategische Neuausrichtung wurde durch ein Gutachten empfohlen. Es zielt auf die jüngsten und die noch bevorstehenden städtebaulichen Veränderungen durch die neuen Stadtteile und auf die stetig steigende Bevölkerungszahl und die sich erweiternde Industrieflächen. Dabei müsse auch bedacht werden, dass die Feuerwehr auch zu Einsätzen auf der Autobahn A 6 im hessischen Landesteil fährt.
Bezirksbeirat von der CDU begrüßt die geplante Feuerwache in Mannheim-Sandhofen
Bezirksbeirat Wilken Mampel (CDU) begrüßte das Konzept für Sandhofen: „Der Standort ist gut gewählt. Das erhöht die Sicherheit im Mannheimer Norden.“ Auch unter dem Publikum, das der Sitzung beiwohnte, machte sich Zustimmung breit. Ein Zuhörer wollte lediglich wissen, ob die Fahrzeuge überhaupt durch die engen Gassen in den Vororten kommen. Das wurde seitens der Feuerwehr bejaht. Die Fahrzeuge seien alle rund 2,3 Meter breit und kommen daher auch durch Straßen, die rund drei Meter breit sind.
Da die Planungen erst ganz am Anfang stünden, folge allerdings zunächst eine Machbarkeitsstudie zu den vorgesehenen Standorten im Stadtgebiet. Diese soll Ende 2024 fertiggestellt sein. Auch ein Lärmgutachten muss noch in Auftrag gegeben werden. Es gebe auch noch keine Planung, wann mit den Arbeiten begonnen werden soll, geschweige denn, was das Vorhaben insgesamt kosten werde.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/sandhofen_artikel,-sandhofen-bekommt-mannheim-sandhofen-eine-neue-feuerwache-_arid,2207150.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Glosse "Übrigens " Freibier vom Staat? Nein, das gibt's auch in Mannheim-Sandhofen nicht