Bezirksbeirat

Ab wann Bahnen durch das Glücksteinquartier im Lindenhof fahren

Beim Bezirksbeirat in Mannheim-Lindenhof werden detaillierte Pläne für eine Stadtbahn durch das Glücksteinquartier vorgestellt. Planer und Verantwortliche zeigen sich zuversichtlich. Wann das Projekt fertig sein soll

Von 
Bernhard Haas
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Der Verlauf der neuen grünen Stadtbahntrasse mitten durch das Glückstein-Quartier ist bereits geplant. © Bernhard Haas

Mannheim. Schon bald soll eine Stadtbahn durch das Glücksteinquartier führen - südlich des Mannheimer Hauptbahnhofs wird diese Bahn gebaut und an das bestehende Netz der Stadt angebunden. Anschlüsse werden durch die Haltestelle Hauptbahnhof Süd sowie die Haltestelle Hochschule entstehen. Auf einer Neubaustrecke von circa 1,8 Kilometern werden die bisherigen Stadtbahnlinien 1, 3 und 8 miteinander verknüpft. Entlang der Strecke sollen dabei laut Planung vier Haltestellen gebaut werden.

Marcus Geithe, Geschäftsführer der MV Mannheimer Verkehr GmbH und Sebastian Klostermann, Projektleiter Infrastruktur der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, stellten nun die neuesten Entwicklungen und den derzeitigen Stand des Projektes im Bezirksbeirat Lindenhof vor. Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell begrüßte das Projekt für die Bewohner des Glücksteinquartiers. „Dadurch wird der Lindenhof besser an den ÖPNV angebunden wie bisher.“

Ende der Bauarbeiten auf dem Lindenhof spätestens für 2028 geplant

Geithe unterstrich, dass jetzt die Planfeststellung auf dem Lindenhof eingeleitet wurde. Je nachdem, wie schnell das Regierungspräsidium zu einer Entscheidung gelange, liege ein Planfeststellungsbeschluss 2025 vor. Mit den Bauarbeiten könne 2026 begonnen werden. Ein Ende sieht Geithe etwa im Jahr 2027 oder spätestens 2028. Dann sei der Bau einer zweigleisigen Stadtbahnstrecke durch das Glücksteinquartier mit vier neuen Haltestellen abgeschlossen.

Rund 5000 Arbeitsplätze und etwa 500 Wohnungen würden durch den ÖPNV erreicht werden. Durch alle Neubaustrecken (dazu zählen auch Franklin und Columbus) können täglich etwa 12600 neue Fahrgäste transportiert werden. Da die Trasse bereits mit der Bebauung geplant worden sei, rechnet Geithe mit wenig Einsprüchen seitens der Anlieger. Gemeinsam mit diesen werde aber die Bauausführung abgesprochen werden, so Geithe.

Arbeiten auf dem Lindenhof in drei Bauabschnitte unterteilt

Klostermann sprach von drei „spannenden“ Bauabschnitten, in die das Projekt unterteilt ist. Zunächst werde vom Victoriaturm bis zur Großen Holzgasse der vorhandene Grünstreifen zur Trassenführung genutzt. Dabei sollen auch zwei Haltestellen entstehen. Der zweite Bauabschnitt führt entlang der John-Deere-Straße. Rund 400 Meter fährt die doppelgleisige Stadtbahn mit Vorrang gegenüber dem Individualverkehr auf der Straße. Schließlich verknüpfe sich die Bahn mit weiteren 400 Metern im Bereich der Hochschule an die bestehenden Linien eins und acht.

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Alle vier Haltestellen werden barrierefrei gestaltet. Wo möglich, soll der Verkehrsraum entsiegelt werden. Zugänge zu den Bahnsteigen gibt es jeweils zu Ende und zu Beginn der Haltestellen. Im Bereich der John-Deere-Straße und der Hochschule sollen die Straßenquerschnitte neu gestaltet werden. Wo nötig, werden die Haltestellen mit Spritzschutz ausgerüstet, damit die Wartenden nicht von vorbeifahrenden Autos nass gespritzt werden. Einige Parkplätze werden entfallen, berichtete Klostermann.

Gemeinsam mit der Hochschule werde die gleichnamige Haltestelle mit Bäumen begrünt werden, versprachen die Planer. Bürgermeisterin Pretzell bedankt sich für die detaillierte Darstellung der Planung, betonte, dass dies ein sehr wichtiger Schritt in der Stadtentwicklung darstelle und den Lindenhof als attraktiven Stadtteil erhalten werde.

Beschwerde im Bezirksbeirat Mannheim-Lindenhof: Angelassene Schiffsmotoren an der Rheinpromenade zu laut

Unter dem Punkt Verschiedenes beklagte ein Bezirksbeirat den Lärm, den Schiffe am Anleger an der Rheinpromenade verursachen würden, weil sie die Motoren auch nachts laufen lassen würden. Pretzell versprach, dies einmal mit der Hafengesellschaft zu besprechen. Auch der Lärm durch Busse solle da besprochen werden. Bezüglich der Rheindammsanierung gebe es keine neuen Entwicklungen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe sei dabei, zu entscheiden. „Das dauert halt seine Zeit“, so Pretzell.

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