Kinder von sechs bis zehn Jahren können nun auch im Mannheimer Norden schon zur Feuerwehr. Die Abteilung Nord der Freiwilligen Feuerwehr hat eine Gruppe der „Löschlöwen“ gegründet. Nach Neckarau, Innenstadt, Wallstadt und Rheinau ist es die fünfte Kinder-Feuerwehr in Mannheim, deren Mitglieder sich auf spielerische Weise mit Brandschutz befassen. Allerdings verschärft das die ohnehin bestehende Raumnot der Abteilung Nord.
18 Mädchen und Jungen zählen die im März gegründeten „Löschlöwen“ der in Käfertal ansässigen Abteilung derzeit - Tendenz steigend. Die Gründung in anderen Stadtteilen im Jahre 2018 war damals von allen Lionsclubs aus Mannheim zu ihrem 100-jährigen Bestehen unterstützt worden - daher der Name. Bis zu 25 bis 30 Kindern kann die von Christina Balschbach geleitete Gruppe aufnehmen. Auch bei der Jugendfeuerwehr (10 bis 17 Jahre) entwickelt sich die Mitgliederzahl „ordentlich nach oben“, so Steffen Bley, der mit Marc Höhnle die Jugendfeuerwehr verantwortet.
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„Jugendarbeit ist für uns eine wichtige Sache“, so Abteilungskommandant Markus Richter bei der Jahreshauptversammlung. Allerdings stößt die Abteilung räumlich an Grenzen. Mit 75 Aktiven in der Einsatzmannschaft ist sie schon jetzt die größte der acht Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr. Untergebracht ist sie neben der Berufsfeuerwehr auf der Wache Nord in Käfertal.
Deren 2023 abgeschlossene Erweiterung und Generalsanierung hat aber „an der Trennwand zur Freiwilligen Feuerwehr aufgehört“, wie Klaus Sieber, der Wachbereichsleiter, einräumt. Das bedeutet, dass es für die Ehrenamtlichen weder ausreichend Räume noch eine richtige Schwarz-weiß-Trennung (also zwischen Bereichen, wo man mit verschmutzter Einsatzkleidung hingeht, und wo nicht) gibt. „Ich weiß, dass sich das lange zieht. Wir müssen das angehen, das ist uns wohl bewusst“, reagierte Sieber. Allein die dringend nötige Erweiterung der Damen-Umkleide zieht sich hin. Da wünsche sich die Abteilung von der Stadt „weniger Verwaltung und Bürokratie und mehr Erkennen, was nötig ist“, mahnte Markus Balschbach, der stellvertretende Abteilungskommandant.
Immerhin haben die Aktiven der Abteilung im vergangenen Jahr 15 610 Stunden ehrenamtlich Dienst geleistet - ob bei Einsätzen, Übungen, Lehrgängen oder Hilfe im Stadtteil. Einen Höhepunkt stellte der Tag der offenen Tür 2023 auf der Wache Nord dar. „Das war phänomenal was los“, erinnert Markus Richter an die über 8000 Besucher. Auch in den Stadtteilen bringt sich die Abteilung stark ein. So stellt sie die Weihnachtsbäume in Käfertal, Waldhof, der Gartenstadt, Schönau und Wallstadt mit auf. Hinzu kommt erstmals die Beteiligung an der Langen Nacht der Kunst und Genüsse“.
Zum Dienst gehört ebenso, sich mit dem Neubaugebieten Franklin und Spinelli vertraut zu machen. „Da ändern sich ja immer wieder die möglichen Zufahrten“, beschrieb der Kommandant die Herausforderungen. Bei den Einsätzen sei insbesondere der Brand der Kauffmannmühle kräftezehrend gewesen. Drei Tage lang waren dort die Ehrenamtlichen gefordert. Zahlreiche weitere Einsatzstellen, nicht nur in der Silvesternacht, habe die Abteilung zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr eigenständig abgearbeitet. Dennoch wünschen sich die Ehrenamtlichen, noch stärker in das Einsatzgeschehen einbezogen zu werden - gerade dann, wenn sie ohnehin im Gerätehaus sitzen. Das werde aber mit dem neuen Brandschutzbedarfsplan umgesetzt, versprach Jens Stiegel, der stellvertretender Kommandant der Berufsfeuerwehr.
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