Mannheim. Wenn die Frauen in Feudenheim Fasnacht machen, ist das die Garantie für gute Stimmung, fantasievolle Kostüme und eine Tanzfläche, die von Beginn an gut gefüllt ist. Es wird getanzt, gesungen und geschunkelt. „Zauberhaft annerschd“ lautet das Motto der Fraue Fasnacht Feidene (FFF) in der Kampagne 2023/2024.
Und der Elferrat der Frauenfasnacht entfaltete in der mit fast 400 Besucherinnen voll besetzten Kulturhalle Feudenheim schon mit seiner musikalischen Eingangsnummer den ganzen Zauber und die Faszination der Fasnacht - allein und vor allem handgemacht von Frauen.
Männer als Helfer geduldet
Männer waren nur als Helfer in der Küche, im Saal, für die Technik oder als musikalische Begleiter zugelassen. Nach zwei entbehrungsreichen Pandemiejahren, in denen die FFF allerdings online Kontakt zu ihren Fans hielt, war Präsidentin Irmi Benz, die mit Witz und Charme durch das Programm führte, überglücklich über die erste Frauenfasnacht wieder in Präsenz. Mit einem Mix aus neuen Ideen und alten Highlights unterhielten die Feudenheimer Frauen das gut gelaunte Publikum.
Das war nicht nur begeistert vom fasnachtlichen Programm, mit dem Präsidentin Benz und ihre Elferrätinnen prunkten, sondern auch von den zauberhaften Kostümen und Kulissen. Nach einer Schunkelrunde mit musikalischer Begleitung durch Dieter Augspurger (Keyboard) und Peter Jaspers (Gitarre) gab es die erste Rakete für die geschliffene Bütt von Marianne Rohde.
Die Altstadträtin erinnerte in ihrem traditionellen Jahresrückblick neben Themen aus Deutschland und der Welt auch an Feudenheimer Probleme: Bei der Bundesgartenschau (Buga 23) direkt vor der Haustür der Feudenheimer mache manches einfach keinen Sinn, wie beispielsweise der „Panoramesteg, der nirgends wohin führt“ oder der künstliche See, der nur zu einer „Mückenplage“ führen werde.
Rohde kritisierte auch die Parkregelung in Feudenheim während der Buga. „Und was ist nach der Buga, werden wir dann abkassiert“, fragte die Altstadträtin. Wenig Hoffnung setzt sie angesichts der vielen anstehenden Probleme, wie die marode Infrastruktur und die fehlenden Kinderbetreuungsplätze, auf den Nachfolger des scheidenden Oberbürgermeister Peter Kurz.
Fantasievoll und zauberhaft ging es weiter mit dem Schmetterlingstanz der Elferrätinnen, die im Zauberwald auf kesse Narrebloos Jazztänzerinnen und Narrebloos Girls trafen. Sigi Gauch klagte in der Bütt über die unerwünschten Eingriffe in ihren Haushalt, seitdem ihr Ehemann Rentner ist.
Für hoheitlichen Glanz sorgte das Stadtprinzenpaar. Daniela II. und Ben I. waren begeistert von der „Megastimmung“ im Saal. Sie kämen gerade aus Ludwigshafen, was nicht zu vergleichen sei mit dem freundlichen Empfang in Feudenheim, meinten sie. Zum fröhlichen „Hey Babaluba“ schwenkten sie mit den Aktiven und dem Publikum weiße Tücher zum Abschied.
Söhne Mannheims und Töchter Feudenheims
Nach einer Pause entfalteten die Elferrätinnen mit „Lizzis Zaubershow“ singend die ganze Magie der Feudenheimer Frauenfasnacht. Nach einem vergnüglichen Karaoke-Singen regnete es wiederholt rosa Konfetti auf das Publikum. Absoluter Höhepunkt in der Bütt war die Präsidentin als flotte Bayerin. Ihr habe auch eine entbehrungsreiche Kindheit nicht geschadet, verdeutlichte Irmi Benz.
Bei ihren ersten Übungen zum Jodeldiplom stimmte das Publikum begeistert mit ein. Die Söhne Mannheims konnte man vergessen, als die Töchter Feudenheims (Melissa Freund, Sarah Freund und Mona Kourschil), die eigentlich schon letztes Jahr elfjähriges Jubiläum feiern wollten, die Bühne rockten mit ihren Lieblingssongs der letzten Jahre.
Beim farbenfrohen Tanz der Badenia drehte sich alles um die „Bezaubernde Jeannie“, die hier gleich neunfach die Hüften schwang. Mit „Hey Babaluba“ verabschiedeten sich die Aktiven, um gleich darauf zum gemeinsamen Tanz wieder in den Saal zurückzukehren.
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