Ludwigshafen. Das Gemeischafts-Müllheizkraftwerk in Ludwigshafen (GML) wird seit Jahren umfassend modernisiert. Während die meisten Arbeiten für die umliegenden Betriebe und Anwohner akustisch kaum wahrnehmbar sind, wird es demnächst doch mal etwas lauter. Darauf weist die GML GmbH in einer Mitteilung hin.
In Kürze geht das Projekt IGNIS, wie das Erneuerungsvorhaben heißt, nämlich in eine neue Phase. Nach anderthalb Jahren Montagezeit wird der neue Müllkessel 5 in Betrieb genommen. Zuvor muss der neue Kessel aber im Zeitraum von 26. bis 31. August „ausgeblasen“ werden, wie die GML informiert. Dabei werden alle Kesselrohre, in denen später aus Wasser der Hochdruckdampf erzeugt wird, innerlich gereinigt.
Lose Fertigungs- und Montagereste sowie andere Körnchen sollen so restlos entfernt werden. Dies ist laut GML zwingend erforderlich, um später einen reibungslosen Betrieb gewährleisten zu können. Denn wenn kleine Teilchen im Rohrsystem verbleiben würden, könnten diese später die Turbinen der Technischen Werke Ludwigshafen stark beschädigen.
Dieser Reinigungsvorgang ist der Mitteilung zufolge mit „wahrnehmbaren Geräuschen“ verbunden, weil Wasserdampf mit bis zu 15 bar Überdruck und hoher Geschwindigkeit ausströmt. „Die Geräusche beginnen leise, wachsen an und dauern danach jeweils 30 Minuten an“, kündigt GML an. Es seien spezielle Lärmschutzmaßnahmen ergriffen worden, um die Austrittsgeräusche erheblich zu mindern, versichert der Abfallentsorger. Pro Tag werde es zwischen 7 und 18 Uhr zudem maximal zwei Ausblasevorgänge geben.
Lärmschutz-Tagesgrenzwert soll eingehalten werden
Unmittelbar am Ort der Arbeiten, also auf dem Werksgelände, ist laut GML mit einer Lautstärke von 85 Dezibel zu rechnen, was etwa Lkw-Verkehr entspricht, wenn man direkt daneben steht. Beim nächstgelegenen Haushalt am Bahndamm in Richtung Frankenthaler Straße soll es nach Berechnungen der GML noch zu einer Belastung von 60 Dezibel kommen. Dies entspräche zum Vergleich einem normalen Gespräch bei etwa einem Meter Abstand der Sprechenden. Ein Staubsauger verursache in einem Meter Entfernung eine Lautstärke von rund 70 Dezibel. Die zulässigen gesetzlichen Lärmschutz-Tagesgrenzwerte würden damit laut Mitteilung nicht überschritten.
Nicht nur akustisch, sondern auch optisch wird sich das „Ausblasen“ des Dampfkessels in der Woche vom 26. bis 31. August bemerkbar machen. „Da der Müllkessel mit Wasserdampf ausgeblasen wird, der beim Austritt kondensiert, entstehen sichtbare Wasserdampfschwaden“, heißt es in der Mitteilung. Anfangs können diese durch die Metallkörnchen aus den Rohrleitungen noch rötlich gefärbt sein. Grund zur Beunruhigung sei das nicht. Im Verlauf würden die Schwaden dann immer farbloser, was den Fortschritt bei der Reinigung des Kessels veranschauliche.
Die GML GmbH bittet Anwohner um Verständnis für etwaige Belästigungen. Es sei alles so organisiert worden, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Bei Fragen zu den Arbeiten und deren Auswirkungen können sich Betroffene unter Telefon 0621/59177-222 oder per E-Mail an info@gml-ludwigshafen.de an die GML wenden.
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