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Liebevolle Frotzeleien beim Ilvesheimer Neujahrsempfang

Es gab viel gute Laune beim diesjährigen Ilvesheimer Neujahrsempfang. Ein Grund war, dass nach mehreren Jahren wieder in der Mehrzweckhalle gefeiert werden konnte. Doch es gab noch mehr Anlässe zu guter Laune

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Torsten Gertkemper-Besse
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Die Stuhlreihen in der Ilvesheimer Mehrzweckhalle waren voll besetzt, viele Menschen standen darüber hinaus noch an Stehtischen. © Torsten Gertkemper-Besse

Ilvesheim.  Dieser Neujahrsempfang war gleich in mehrfacher Hinsicht ein Neuanfang: Nicht nur, dass die Beteiligten in Ilvesheim das Jahr 2025 einläuteten, sie taten es nach längerer Zeit auch wieder in der Mehrzweckhalle. Die Sanierung des Gebäudes ist zwar noch nicht komplett abgeschlossen, Veranstaltungen können dort aber wieder stattfinden.

Ilvesheimer Bürgermeister erfreut über "Kraftakt"

„Ich bin dankbar, dass wir gemeinsam diesen Kraftakt geschafft haben“, sagte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD), wohl wissend, dass einige Arbeiten noch ausstehen - so zum Beispiel an den Verkleidungen und am Außengelände. Auch der Einzug der Krippen- und Kindergartengruppen dauert noch etwas. Die gute Laune war allen Beteiligten anzumerken - auch den Mitgliedern des Karnevalvereins Insulana (KVI). Sie gestalteten den zweiten Teil des Neujahrsempfangs.

Karnevalverein aus Ilvesheim freut sich über die Rückkehr in die renovierte Halle

Sabine Grözinger-Dambach sprach von einem „Neubeginn“, Sitzungspräsident Marco Ebinger führt gut gelaunt durchs Programm. Hier hatten die kleinsten Tänzerinnen genauso ihren Auftritt wie das Funkemariechen Lynn Zimmermann und die Kinderprinzessinen Lotta I von der tanzenden Insel und Leni II vom Orden des Phönix.

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Neujahrsempfang 2025 in Ilvesheim

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Besondere Beachtung fand der in Reimform vorgetragene Auftritt der neuen Fasnachtsprinzessin - Maike I von der Sonnenstadt. Ihr Plädoyer für Toleranz und den Schutz von Minderheiten sorgte für einen Sonderapplaus. Am Ende sagte sie augenzwinkernd, der Bürgermeister könne nach Aschermittwoch ja noch einmal versuchen, die Gemeinde „vernünftig zu regieren“. Der Adressat nahm es mit Humor. „Dann kann ich ja Pause machen. Die Maike regelt das schon in den kommenden Wochen.“

Der Neujahrsempfang der Gemeinde fand zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in der Mehrzweckhalle statt. © Torsten Gertkemper-Besse

Ebenjene kommenden Wochen spielten in der vorangegangenen Rede des Bürgermeisters eine wichtige Rolle. „2025 wird ein Jahr der Baustellen. Doch das ist gut, denn es zeigt, dass es vorangeht“, erklärte der Rathauschef. Ein Beispiel ist die Verlegung der Glasfaserkabel, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden könnte. Walther verteidigte die Bautrupps gegen Kritik. „Ich habe den größten Respekt, diese Menschen arbeiten schnell und sie arbeiten von Montag bis Samstag, egal ob es heiß ist oder kalt, ob es regnet oder nicht.“ Applaus im Saal.

Ilvesheimer Kombibad ist auch ein Thema in der Rede

Für den Bau des Schwimmbads äußerte er eine Hoffnung: „Wenn ich beim nächsten Neujahrsempfang wieder den Jahresrückblick in Bildern präsentiere, dann hätte ich gerne ein Foto vom Spatenstich auf der Leinwand“, sagte Walther. Er rechtfertigte den (zunächst vorläufigen) Verzicht auf den Freibad-Teil und den Fokus auf den ersten Bauabschnitt (Hallenbad). Walther will sich wegen der Finanzlage auf das „Machbare“ konzentrieren.

Gut gelaunte Schlüsselübergabe mit (v.l.) Maike I von der Sonnenstadt, Sitzungspräsident Marco Ebinger und Bürgermeister Thorsten Walther. © Torsten Gertkemper-Besse

Dem Ausblick auf 2025 war ein Rückblick auf 2024 vorausgegangen. Walther zeichnete ein vielfältiges Bild des Gemeindelebens, sprach über Feste und Veranstaltungen, Bauprojekte, aber auch die zurückliegenden Kommunalwahlen, den Jugendgemeinderat, die Gastronomie und die Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Chécy.

Diese besteht seit 30 Jahren, aus diesem Anlass spielte die Gemeinde ein Grußwort der französischen Freunde auf der Leinwand ab. Es sprachen drei Menschen aus Chécy, die bereits seit den Anfängen der Partnerschaft dabei sind. Die Würdigung des Jugendgemeinderats verband Walther mit einem Appell: „Demokratie ist, wenn man sich regelmäßig einbringt.“

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Auch Blutspender wurden vom Bürgermeister (der rechts steht geehrt). Die Spenderinnen und Spender waren (v.l.): Helga Grabenauer, Thorsten Schwöbel, Frank Thoma und Timo Christner. © Torsten Gertkemper-Besse

Der Neujahrsempfang stand darüber hinaus ganz im Zeichen jener, die sich für die Gemeinschaft engagieren. So ehrte Bürgermeister Walther mehrere Blutspenderinnen und Blutspender. Vier waren gekommen, um Urkunde und Ehrennadel entgegenzunehmen: Helga Grabenauer, Thorsten Schwöbel, Frank Thoma und Timo Christner. Unmittelbar danach hatten die Sternsinger ihren Auftritt. „Wir haben das Ergebnis des vergangenen Jahres übertroffen“, zeigte sich Organisator Dominik Dieter zufrieden. Neben den mehr als 380 Haushalten und dem Neujahrsempfang besuchten die Sternsinger auch Schulen, Kindergärten und das Rathaus.

Die Sternsinger brachten den Segen und wurden kurz von Bürgermeister Thorsten Walther "interviewt". © Torsten Gertkemper-Besse

Musikalische Umrahmung mit Geige, Cello und Klavier

Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten die Vivace Brothers, bestehend aus den Schymanski-Brüdern Johann (Geige), Frank (Cello) und Josef (Klavier). Man habe sie bei einer Veranstaltung in Schriesheim entdeckt und direkt für den Neujahrsempfang gewinnen können, sagte Walther. Bei ihren Auftritten sammeln die drei Musiker Geld für Bildungsprojekte in Kenia.

Auch wenn die Mehrzweckhalle an manchen Stellen noch nicht ganz fertig ist: Die Vereine werden sie in den kommenden Wochen rege nutzen, zum Beispiel der KVI mit dem Galaabend am 25. Januar. Dass die Arbeiten noch etwas dauern, nehmen die Karnevalisten mit Humor - so haben sie ihrer Prunksitzung am 8. Februar ein ganz passendes Motto gegeben: Baustelle.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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