Breitband-Ausbau

Ärger um Glasfaser-Baustellen in Ilvesheim - das sagen Gemeinde und Baufirma

In Ilvesheim gibt es Ärger um die Baustellen zur Verlegung von Glasfaser-Kabeln. Ein Bild im Internet sorgt dabei für besonders viel Spott. Der "MM" hat nachgefragt, was es damit auf sich hat

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Torsten Gertkemper-Besse
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Dieses Bild ist in Ilvesheim derzeit häufiger zu sehen. Hier lässt die Deutsche Giganetz seit einigen Wochen Glasfaser-Kabel verlegen. © Klaus Neumann

Ilvesheim. Die Arbeiten zum Glasfaser-Ausbau in Ilvesheim rufen unterschiedliche Reaktionen hervor. Besonders in den sozialen Netzwerken wird viel über die Baustellen diskutiert. Aktuell verlegt die Firma Koban Bauservice im Auftrag der Deutschen Giganetz Kabel. Dabei sorgte unter anderem ein Foto im Internet für Aufsehen. Es zeigt einen Gehweg, der - so scheint es - nur notdürftig zugepflastert wurde.

Die Anordnung der Steine und auch die Steine selbst passen nicht zur Umgebung. Es ist sichtbar, dass der Boden hier aufgeschnitten worden ist. Die Reaktionen reichen von Belustigung („Kunst am Bau“) bis zu Verärgerung.

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Gemeinde Ilvesheim und Baufirma beantworten Fragen

Deshalb haben die Gemeinde Ilvesheim und das ausführende Bauunternehmen reagiert. In einer Stellungnahme, welche die Gemeinde über verschiedene Kanäle veröffentlicht hat, erklärt der Projektleiter den Grund für die uneinheitlichen Bodenbeläge. Zunächst verlege man die Leerrohre. Diese beinhalten keine Glasfaserkabel, jene werden erst später vom Verteilerkasten zum Endkunden durch das Rohr „hindurchgeschossen“ oder „eingeblasen“, wie es im Fachjargon heißt.

Die Glasfaser-Kabel kommen erst ganz zum Schluss

Für das Verlegen der Leerrohre müssen Gehwege und Straßen geöffnet werden. „Unsere Baugruben verschließen wir noch am selben Tag“, erklärt die Baufirma. Allerdings geschehe dies nur provisorisch mit Frostschutz oder altem Pflaster. Wenn beim Hindurchschießen der Kabel etwas schieflaufen sollte, fällt es leichter, die Straßen- oder Gehwegdecke wieder zu öffnen.

Baufirma möchte ein bis zwei Wochen vorher informieren

Da man mit Wanderbaustellen arbeite, sei es sehr schwierig einzuschätzen, wie schnell es gehe. „So kann es durch Betonböden oder Starkregen dazu kommen, dass die Arbeit verlangsamt oder gar eingestellt wird“, schreibt die Baufirma. In der Regel werde vor jedem Haus nur einmal der Gehweg geöffnet und am selben Tag wieder verschlossen. Man versuche, die Anwohner ein bis zwei Wochen vorher zu informieren.

Sprachbarriere sorgt für Unmut

Ein Thema tauchte in den sozialen Medien dabei auch immer wieder auf: fehlende Sprachkenntnisse bei den Bauarbeitern. Dazu teilt die Baufirma mit: „Wir haben Truppen, welche nicht die deutsche Sprache beherrschen. Sollte es also zu Unstimmigkeiten oder Schäden kommen, bitten wir darum, bei Fragen immer an unseren Ansprechpartner heranzutreten.“ Er heißt Jonus Salja und ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr unter 01520/902 59 74 oder j.salja@koban-bau.de zu erreichen.

Ilvesheimer Bürgermeister lobt Zusammenarbeit mit Baufirma

Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) betont die gute Zusammenarbeit mit der Baufirma. „Außerdem machen wir die Abnahme erst, wenn in dem betreffenden Abschnitt wirklich alles fertig verlegt ist“, erklärt der Rathauschef. Während der Arbeiten begleite man und prüfe, ob die Baustellen verkehrssicher seien. Jede Woche treffe man sich außerdem mit Bauunternehmen und Giganetz, um über den Fortschritt der Arbeiten zu sprechen. Walther betont auch: „Es wird Einschränkungen geben, aber es lohnt sich.“

Glasfaser-Unternehmen bezahlt den Ausbau selbst

Zum Hintergrund: Seit einigen Wochen lässt die Deutsche Giganetz in Ilvesheim Glasfaserkabel verlegen. Sie sorgen für eine schnellere Internetverbindung. Das Unternehmen bezahlt den Ausbau selbst, arbeitet also eigenwirtschaftlich. Einnahmen erzielt es durch Telefon- und Internetverträge, die direkt mit den Endkunden abgeschlossen wurden.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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