Bauprojekt

Kombibad in Ilvesheim: Große Freude beim Spatenstich

Beim offiziellen Auftakt für die Bauarbeiten zum Kombibad dominiert die Freude, dass es mit dem Projekt in Ilvesheim vorangeht. Die Architektin äußert dabei eine ganz bestimmte Hoffnung.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Der offizielle Spatenstich für das Kombibad ist getan. Im Bild (v.l.): Spatenstich mit Christina Ritz, Rolf Sauer, Günter Tschitschke, Andreas Metz, Thorsten Walther, Michaela Berkmüller, Ralf Kohl, Tobias Pogadl und Grit Fahldiek (von links nach rechts). © Christoph Blüthner

Ilvesheim. Das Glück war mit allen, die an diesem Nachmittag zum Spatenstich für das Ilvesheimer Kombibad gekommen waren. Etwas unüblich für einen Mittwoch im November herrschten blauer Himmel und Sonnenschein. „Hoffen wir, dass das gesamte Projekt unter so einem guten Stern steht“, erklärte Michaela Berkmüller, Architektin des ausführenden Büros KPlan, an die rund 80 Gäste gewandt.

Architektin Michaela Berkmüller. © Christoph Blüthner

Zuvor hatte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) in einem kurzen Grußwort die Geschichte des Projekts wiedergegeben, dann aber auch nach vorne geschaut.

Ilvesheim blickt auf jahrelangen Streit um das Kombibad zurück

Die kommunalpolitische Auseinandersetzung in den vergangenen zehn Jahren sei „zuweilen schwer zu ertragen“ gewesen, sagte der Rathauschef. 2009 wurde das neue Schwimmbad zum ersten Mal in einer Zukunftswerkstatt thematisiert, 2014 fand es Eingang in das von Bürgern und Gemeinderat formulierte Leitbild. Ein Jahr später fiel der Grundsatzbeschluss, bestätigt durch einen Bürgerentscheid. Dennoch blieb das Thema hochumstritten, es spaltete jahrelang die Ilvesheimer Kommunalpolitik. Mit Blick auf die Baggerschaufeln erklärte Walther daher: „Ich hoffe, dass wir diese Gräben nun schließen können.“

Generell dominierte die Freude an diesem Tag. Grit Fahldiek, stellvertretende Leiterin der örtlichen Grundschule, erinnerte an den Moment, als das alte Hallenbad schloss: „Das war eine riesige Veränderung, als wir nicht mehr einfach mal um die Ecke schwimmen gehen konnten.“

Die Konrektorin der Ilvesheimer Friedrich-Ebert-Schule, Grit Fahldiek. © Christoph Blüthner

Das alte Hallenbad, das seit 2022 für die Öffentlichkeit geschlossen ist, liegt nur wenige Gehminuten von der Grundschule entfernt. Das neue Kombibad entsteht im Schlossfeld, dort, wo bis 2017 das Ilvesheimer Freibad stand. Die Schülerinnen und Schüler müssen daher in Zukunft zwar etwas länger laufen, haben aber wieder ein Bad im Ort. Der Hallenbad-Teil des Kombibads soll 2028 fertig sein.

Die DLRG in Ilvesheim freut sich auf das neue Bad – vor allem wegen des Platzes

Stellvertretend für die Vereine sprach Tobias Pogadl (DLRG Ilvesheim) sein Grußwort. Seine Organisation war während der bäderlosen Zeit in Ilvesheim in das Schwimmbecken der Schlossschule und andere Bäder in der Region ausgewichen: „Wir sind sehr dankbar, dass die Schlossschule uns hilft und ich werde mich dafür einsetzen, dass wir auch nach Eröffnung des Kombibads dort weiter Kurse machen dürfen.“ Er sei aber froh, dass es mit dem neuen Bad mehr Platz (sowohl im Becken als auch in den Umkleidekabinen) gebe.

Tobias Pogadl spricht für die Vereine, im Speziellen für die DLRG. © Christoph Blüthner

Der „Mannheimer Morgen“ hatte bereits vorab Vereine und Organisationen zum Baustart des Kombibads befragt (wir berichteten). Dabei zeigte sich, dass das Thema auch über Ilvesheim hinaus auf großes Interesse stößt. Ein Beispiel dafür ist Andreas Hänssler, Vorsitzender der TSG Seckenheim. Er brachte im Gespräch mit dem „MM“ die Idee auf, einen Förderverein zu gründen. „Ich denke da als Vorbild an das Schriesheimer Waldschwimmbad“, sagte er.

Mannheimer Stadträtin erinnert sich zurück, wie sie in Ilvesheim das Schwimmen lernte

Neben ihm stand die CDU-Stadträtin Marianne Seitz. Sie erinnerte sich noch daran, wie sie als Jugendliche im Ilvesheimer Freibad schwimmen gelernt habe: „Wir können dankbar sein, dass so eine kleine Gemeinde wie Ilvesheim so ein großes Projekt stemmt.“ Sie geht davon aus, dass viele aus Seckenheim auch in das Ilvesheimer Bad gehen werden. Der Mannheimer Stadtteil hat rund 16.000 Einwohner und liegt direkt auf der anderen Seite des Flusses.

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Seitz‘ Aussage steht ein wenig im Kontrast zu einer Stellungnahme der Stadt Mannheim, die der „MM“ vorab auf Anfrage bekommen hat. Auf die Frage, ob die Stadtverwaltung davon ausgehe, dass auch viele Mannheimer das Ilvesheimer Bad nutzen werden, antwortet ein Vertreter der Stadt lediglich: „Nein.“ Man freue sich aber über jede Gelegenheit, die es Kindern ermögliche, schwimmen zu lernen.

Nachbarorte Heddesheim, Edingen-Neckarhausen, Heddesheim und Ladenburg äußern sich positiv zum Bad in Ilvesheim

Der „MM“ hat auch in den Nachbarkommunen Heddesheim, Ladenburg und Edingen-Neckarhausen nachgefragt, wie sie den Baustart des Bads bewerten. Die Bürgermeister äußern sich positiv, freuen sich unter anderem, dass sich die „Anzahl der Wasserflächen dadurch in der Region stabilisiere“ – entgegen dem allgemeinen Trend. Florian König in Edingen-Neckarhausen sieht das ähnlich, äußert sich aber deutlich vorsichtiger.

Er sagt: „Ob es allerdings die richtige Entscheidung war, werden wir erst in vielen Jahren beurteilen können. Ich habe jedenfalls großen Respekt vor dieser Entscheidung.“ Edingen-Neckarhausen hat seit mehreren Jahren mit großen Finanzproblemen zu kämpfen und diskutiert unter anderem über die Schließung des Kleinhallenbads in Edingen.

Bürgermeister Thorsten Walther (SDP) spricht zu den Gästen. © Christoph Blüthner

Beim Spatenstich an diesem Herbstnachmittag erwähnte Bürgermeister Walther zwei Personen ganz besonders. Pascal Tholé, bis vor Kurzem Bauamtsleiter der Gemeinde, und Andreas Metz, bis 2023 Bürgermeister und Walthers Vorgänger. Sie sind beide Befürworter des Bads. Andreas Metz zeigte sich glücklich, dass der Bau nun losgeht. „Ich bin zuversichtlich und schaue nach vorne.“ Mit den Auseinandersetzungen der Vergangenheit will er sich nicht länger aufhalten. Auch Metz war am Ende beim Spatenstich dabei. Mit ihm auf dem Bild: der aktuelle Bürgermeister, Bauverantwortliche, Vereinsvertreter, Grit Fahldiek von der Friedrich-Ebert-Schule und die Mitglieder von drei Gemeinderatsfraktionen.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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