Bauprojekt

Das sagen Sport- und Schwimmvereine über den Baustart für das neue Bad in Ilvesheim

In Ilvesheim findet am Mittwoch der Spatenstich für das Kombibad statt. Das sagen die Vereine der Region dazu. Die TSG Seckenheim macht der Gemeinde Ilvesheim ein Angebot.

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Torsten Gertkemper-Besse
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Ein Bild von Ende September: Das Baugelände ist vorbereitet. Bauzaunfüße stehen gestapelt auf dem Gelände. © Christoph Blüthner

Ilvesheim. Vor wenigen Wochen haben die Bauarbeiten für das Kombibad in Ilvesheim begonnen. An diesem Mittwoch, 5. November, steht der offizielle Spatenstich an. Mit etwas Verspätung, aber hoffentlich „schönem herbstlichem Wetter“, wie es Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) in den vergangenen Tagen ausdrückte. Der „MM“ hat bereits vorab mit einigen Akteuren gesprochen, die das Bad künftig nutzen wollen. Neben der Bevölkerung aus Ilvesheim und Umgebung sind das vor allem Schwimmschulen und Vereine. Was sagen sie zum Baustart? Und wie bewerten sie das Projekt?

Schwimmschulen brauchen „dringend Wasserflächen in Ilvesheim und Umgebung“

„Wir benötigen dringend zusätzliche Wasserflächen in Ilvesheim und Umgebung“, sagt Franziska Schalm, Geschäftsführerin der Schwimmschule Swim2grow. Sie freut sich sehr, dass es mit dem „wichtigen Projekt“ jetzt losgeht. Aktuell bietet die Schwimmschule im alten Hallenbad Schwimm- und Wasserkurse für rund 600 Menschen in jedem Alter. Das alte Hallenbad ist seit 2022 für die Öffentlichkeit geschlossen, Swim2grow hat aktuell eine Perspektive bis Ende 2026. Danach werde man das Gespräch mit der Gemeinde suchen, damit „Kinder aus Ilvesheim und der Umgebung ohne Unterbrechung vor Ort schwimmen lernen können“, sagt Schalm. Das neue Schwimmbad soll im Jahr 2028 in Betrieb gehen.

Hier links im Bild ist der Eingangsbereich des neuen Schwimmbads zu sehen. © KPlan (Architekturbüro)

Auch Andreas Hänssler, Vorsitzender der TSG Seckenheim, freut sich. Er hofft, dass „wir im neuen Hallenbad dann auch Wasserzeiten bekommen, um die Nachfrage befriedigen zu können“. Die TSG betreibt eine Schwimmschule, in der aktuell 400 Kinder unterrichtet werden. Laut Hänssler gibt es Wartelisten mit mehreren hundert Interessenten. Der Vereinsvorsitzende sieht sich gut für eine mögliche Nutzung des Ilvesheimer Bads gerüstet.

„Wir könnten (...) selbst den Schwimmunterricht der Ilvesheimer Grundschule ganz oder unterstützend übernehmen“, sagt er. Laut Hänssler gab es bereits ein erstes Gespräch mit der Ilvesheimer Verwaltung. Schalm von Swim2grow erklärt, dass sie in den vergangenen Monaten die Wünsche und Bedürfnisse der Schwimmschule gut einbringen konnte. Außerdem habe sie einen Austausch aller möglichen Nutzer des künftigen Bads angeregt.

Beim neuen Schwimmbad in Ilvesheim sollen die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden

„Wichtig ist uns, dass bei der Planung alle Altersgruppen – von Babys bis zu Senioren – berücksichtigt werden. Dazu gehören sowohl flache Wasserbereiche zum Schwimmenlernen als auch Sportschwimmbahnen für geübte Schwimmer“, sagt Schalm. Hännsler betont, dass er sich sehr gut eine „partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ilvesheim zum beidseitigem Nutzen“ vorstellen könne: „Ich denke an ausgedehnte Öffnungszeiten durch Unterstützung mit unserem Fachpersonal. Kompakte Schwimmkurse an Wochenenden, in den Schulferien und an Randzeiten auch für Erwachsene.“ Das Spektrum sei „riesengroß“.

Die Außenansicht des neuen Schwimmbads in Ilvesheim, wie sie kürzlich in einer Präsentation des Architekturbüros KPlan verwendet wurde. © KPlan

Derzeit baut die Gemeinde nur den ersten Bauabschnitt (Hallenbad-Teil) des Kombibads. Der zweite Abschnitt (Freibad) liegt aktuell aus finanziellen Gründen auf Eis. Die Befürworter des Projekts betonten aber, so bald wie möglich den Bau des Freibad-Abschnitts angehen zu wollen. Schalm begrüßt es, dass der Hallenbad-Abschnitt den Vorzug bekommen hat: „Ein Hallenbad bietet ganzjährig und wetterunabhängig Nutzungsmöglichkeiten. Besonders für den Schwimmunterricht und das Schwimmenlernen ist ein Hallenbad besser geeignet als ein Freibad.“

Aktuell ist geplant, im neuen Ilvesheimer Hallenbad einen Ganzjahresbetrieb anzubieten. Auch Hänssler sieht die Vorteile eines Hallenbads, merkt aber an: „Ein Freibad hat eine bei weitem größere Erlebnisqualität und es wäre wirklich schade, wenn das hervorragende Konzept des Kombibades nicht verwirklicht werden würde.“

Spielvereinigung in Ilvesheim äußert sich auch positiv zum neuen Schwimmbad

Die Ilvesheimer Spielvereinigung ist mit rund 1400 Mitgliedern der größte Sportverein in der Inselgemeinde. Auch wenn der Verein selbst keine Wasser-Sportart anbietet, freut sich der Vorsitzende Klaus Neumann für die anderen Vereine und Organisationen, dass sie künftig wieder ein öffentliches Bad werden nutzen können. Darüber hinaus betont Neumann: „Ich freue mich persönlich, dass schon bald wieder ein öffentlicher Badebetrieb für die Bevölkerung ermöglicht wird.“

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Der Vorsitzende der Spielvereinigung erwähnt in seiner Antwort an den „MM“ auch die Ilvesheimer Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Diese weicht aktuell auf ein Schwimmbecken in der Ilvesheimer Schlossschule aus. Der „MM“ hat auch den örtlichen DLRG-Vorsitzenden zu dem Thema befragt. Er wird sich voraussichtlich in den kommenden Tagen dazu äußern.

Der erste Bauabschnitt des Kombibads soll knapp 20 Millionen Euro kosten, die jährlichen Betriebskosten ab 2028 könnten bei 1,4 Millionen Euro liegen. Darin sind die Abschreibungen bereits eingerechnet. Im Ilvesheimer Gemeinderat war das Thema lange hochumstritten. Freie Wähler, CDU, SPD und der Bürgermeister sind dafür. Die Fraktion der Grünen lehnt das Projekt weiterhin ab, trägt die aktuellen Vergabe-Beschlüsse aber mit. Die CDU hatte Anfang des Jahres den Antrag eingebracht, sich möglichst schnell mit Einnahmequellen aus Verpachtungen und Vermietungen zu befassen.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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