Ilvesheim. Kiesinseln im Flussbett, bessere Zugänge zum Wasser, mehr Artenvielfalt: Am Alt-Neckar zwischen Ilvesheim und Seckenheim könnte sich in den kommenden Jahren einiges tun. An diesem Donnerstag, 16. Dezember, stellt die Ilvesheimer Verwaltung erste Pläne für sogenannte gewässerökologische Maßnahmen vor. Die Sitzung findet per Online-Videokonferenz statt. Interessierte Einwohnerinnen und Einwohner können das Treffen im Sitzungssaal des Rathauses verfolgen. Wegen der Corona-Pandemie gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet). Das Thema stand schon einmal auf der Tagesordnung einer Sitzung, diese fiel wegen der Pandemie aber aus.
Auf welchem Stand ist das Vorhaben aktuell?
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat die Vorplanung mittlerweile abgeschlossen. Sie wurde mit Landesmitteln finanziert. Nun sind die Kommunen am Zug. Vieles muss noch geklärt werden, so zum Beispiel die Fragen, wer was genehmigen muss und wie die Kosten verteilt werden. Da mehrere Städte und Gemeinden tangiert sind, wird sich der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim mit den Kommunen abstimmen. Auch das „Aktionsbündnis Unterer Neckar“ soll eingebunden werden.
Was könnte konkret am Alt-Neckar geschehen?
Zum einen soll durch Kiesinseln im Flussbett eine bessere Lebensgrundlage für Fische geschaffen werden. Die aktuellen Strömungsverhältnisse und die Beschaffenheit des Untergrunds hätten unter anderem dazu geführt, dass Fische bei Niedrigwasser in Fallen geraten könnten. Zum anderen soll es neue Zugänge und Aufenthaltsflächen am Alt-Neckar geben - nicht weit von der Brücke entfernt. So könnte das angrenzende Naturschutzgebiet entlastet werden, das aktuell unter einem „starken Nutzungsdruck“ stehe.
Wie hoch sind die Kosten für das Projekt?
In der Vorlage zur Gemeinderatssitzung wird die Summe mit 1,7 bis zwei Millionen Euro angegeben. Allerdings könnte die Maßnahme zu 85 Prozent vom Land gefördert werden. Darüber hinaus wäre der verbliebene Eigenanteil verrechenbar mit Flächen, die die Gemeinde in das Vorhaben mit einbringen würde.
Was wird in der Gemeinderatssitzung beschlossen?
Zum einen geht es darum, dass das Gremium die bisher vom Regierungspräsidium vorangetriebenen Planungen zur Kenntnis nimmt. Zum anderen soll die Ilvesheimer Verwaltung mit der weiteren Bearbeitung des Vorhabens und der Vorbereitung weiterer Beschlüsse betraut werden.
Wie sieht es auf Mannheimer Seite aus?
Hier hat der Ausschuss für Umwelt und Technik bereits grünes Licht für die weitere Bearbeitung des Themas gegeben. Die Sitzung, bei der ein einstimmiger Beschluss gefasst wurde, hat bereits Ende November stattgefunden. Mannheim ist insofern betroffen, als auch Teile Seckenheims von den Maßnahmen tangiert werden. Außerdem kommt das Regierungspräsidium zu dem Schluss, dass nur durch eine Umsetzung der Maßnahmen auf beiden Seiten des Alt-Neckars das „größte ökologische Entwicklungspotenzial ausgeschöpft“ werden könne.
Gibt es bereits woanders ähnliche ökologische Vorhaben?
Ja. das Projekt zwischen Ilvesheim und Seckenheim würde sich in eine ganze Reihe von (zum Teil bereits umgesetzten) Vorhaben einreihen. In Edingen-Neckarhausen gibt es seit 2018 die Fischkinderstube. Dieses eigens angelegte Seitengewässer dient als Rückzugsort für Fische und andere Wasserbewohner, ist aber auch ein Naherholungsgebiet. Die Marena-Schlut östlich der Autobahnbrücke wurde vor einigen Jahren als Kompensationsmaßnahme für den Bau der SAP Arena angelegt und soll auch einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Ökologische Eingriffe im Rahmen der Bundesgartenschau 2023 sind auch in Mannheim am Neckar geplant. Insgesamt sollen diese Maßnahmen zu einer besseren Vernetzung der Biotope führen und eine „ökologische Durchgängigkeit“ im Fluss ermöglichen.
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