Sie sind prominent – und wollen ihre Bekanntheit dafür einsetzen, dass junge Sportler bestmöglich gefördert werden: Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer, Moderatorin Jess Schöne, Fußballprofi Grischa Prömel und Schauspieler Marc Dumitru sind die ersten Botschafter von „Anpfiff ins Leben“, einem von Mäzen und SAP-Gründer Dietmar Hopp ins Leben gerufenen Verein. Kinder und Jugendliche werden nicht nur für Fußball, Handball, Golf oder Rugby fit gemacht, sondern auch bei ihrer schulischen Ausbildung und Berufswahl begleitet.
„,Anpfiff ins Leben’ kenne ich schon seit vielen Jahren und verbinde damit viele positive Erlebnisse“, betont Gensheimer, langjähriger Torjäger und künftiger Sportdirektor der Rhein-Neckar Löwen. „Ich finde es toll, dass hier der Sport in seiner ganzen Breite so professionell gefördert wird. Ich helfe gerne dabei, dieses Angebot noch weiter auszubauen“, ergänzt der langjährige Nationalspieler, der nach den Olympischen Spielen 2021 in Tokio seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt hat und sich im Dezember 2023 verletzungsbedingt auch als Spieler vom Profihandball verabschieden wollte.
Nun läuft Gensheimer mit den anderen auf dem Spielfeld des FC-Astoria Walldorf um die Wette, um sein Debüt als „Anpfiff“-Botschafter zu geben: Gemeinsam mit einigen Kindern machen sich drei der vier neuen Unterstützer warm. Nur Schauspieler Marc Dumitru entschuldigte sich kurzfristig und schickte einen Videogruß.
Rundgang durch das Walldorfer Förderzentrum
Gensheimer, Schöne und Prömel ließen sich vom bald scheidenden „Anpfiff“-Vereinsvorsitzenden Dietmar Pfähler die Räumlichkeiten des Walldorfer Förderzentrums zeigen. Je besser die jungen Kicker werden, desto komfortabler sind die Umkleideräume – das zeigt der Vergleich der U16- und U18-Räume. Außerdem gibt es einen großen Physiotherapieraum und ein Sprechzimmer für Arzt und Psychologe. Und ein professionelles Fitnessstudio, das nicht nur von den Ballkünstlern genutzt wird: „In den freien Stunden holen wir Senioren aus Walldorfer Pflegeeinrichtungen hierher, die so auch von der Bewegung unter professioneller Anleitung profitieren“, erklärt Pfähler. Zum 1. September übergibt er den Vereinsvorsitz an den noch amtierenden Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht.
Im Jahr 2001 hatten Hopp und Anton Nagl den Verein „Anpfiff ins Leben“ gegründet, um jungen Fußballspielern der TSG Hoffenheim eine Perspektive außerhalb des Sports zu bieten. Mittlerweile hat „Anpfiff“ zwölf Standorte - und Hunderte von Kooperationspartnern. Zudem werden 200 Vereine in rechtlichen und organisatorischen Fragen beraten.
Zur großen „Anpfiff“-Familie gehört auch Christian Heintz, Nationalspieler im Amputiertenfußball. Er leitet an diesem Tag das Aufwärmtraining für die Kinder und die neuen Botschafter. Nach der kurzen Trainingseinheit haben die Nachwuchssportler die Möglichkeit, ihren Stars ganz nah zu kommen. „Glückwunsch zum 6:0“, sagt ein Teenager ganz cool - und klopft dem Mittelfeldspieler der TSG 1899 Hoffenheim, Grischa Prömel, dessen Marktwert auf sieben Millionen Euro geschätzt wird, lässig auf den Oberarm. Am Tag zuvor hatte der Bundesligist gegen den SV Darmstadt 98 gewonnen.
Autogramme auf Unterarm und Fußballschuhe
Und obwohl am Samstag, 18. Mai, um 15.30 Uhr das Spiel gegen Bayern München ansteht, nimmt sich Prömel viel Zeit, um geduldig Autogramme auf Kinderarme und Fußballschuhe zu schreiben. „Natürlich wollen wir gewinnen“, antwortet der 29-Jährige, von einem Reporter um einen Ausblick auf die Partie am Wochenende gebeten, „aber deshalb bin ich heute nicht da. Hier geht es um etwas anderes“, wechselt der Hoffenheimer Kicker das Thema freundlich, aber bestimmt. Der zehnjährige Damian schaut seinen weißen Sportschuh mit der roten Unterschrift ein wenig verliebt an. Seit sieben Jahren spielt der Junge Fußball. „Natürlich“ möchte er auch Profikicker werden, bestätigt er fast ein wenig empört. Seinen signierten Schuh hält er noch in der Hand. Für den Sport ist das weiße Paar wohl nicht mehr zu gebrauchen: „Ich brauche neue Schuhe“, sagt Damian mit ernster Miene. Sein Idol übrigens: Ronaldo.
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Auch der elfjährige Eric steht neben Prömel und scheint den Moment irgendwie in sich einsaugen zu wollen. Jedenfalls wirkt der Junge, als ob er das hier heute Nachmittag alles gar nicht fassen könne. Schließlich findet er doch ein Wort dafür: „Cool“ sei der Besuch der Botschafter. Und vielleicht wird auch für Eric eines Tages der große Traum von der Profi-Karriere wahr – die vier „Anpfiff“-Botschafter jedenfalls werden alles dafür tun.
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