Jugendförderung

Wie Dietmar Hopp 20 Sportvereine begeistert und angespornt hat

Zwei Jahre haben 20 Sportvereine aus der Region zusammen mit der Initiative Anpfiff ins Leben geplant und geschafft. Sie haben dabei viel geschaffen: neue Räume für die Nachwuchsarbeit. Und das im doppelten Sinne

Von 
Bernhard Zinke
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Die Teilnehmer des Projekts „Anpfiff Jugendräume“ senden einen Geburtstagsgruß an Dietmar Hopp. © Bernhard Zinke

Rhein-Neckar. Am Schluss gibt’s einen fotografischen Geburtstagsgruß vor der Sinsheimer Klima Arena an den Mäzen. Schließlich ist Dietmar Hopp mit seiner Stiftung der Finanzier des Projekts „Anpfiff Jugendräume“. 1,3 Millionen Euro stellte die Stiftung bereit, um 20 Vereine in ihrer Jugendarbeit zu unterstützen - und zwar abseits der sportlichen Förderung. Es geht um soziale Unterstützung, Hausaufgabenförderung und Orientierungshilfe für den Nachwuchs. Dafür stellte die Stiftung bis zu 50 000 Euro pro Verein zur Verfügung. Auf diese Weise wurden Räume in den Vereinsheimen saniert, in denen künftig die Arbeit mit dem Nachwuchs über den Sportbetrieb hinaus stattfinden kann. Und nicht nur das: In Workshops durften die Clubs ihr Profil schärfen, sich auf ihre Stärken besinnen und an der Außendarstellung arbeiten. Vielfach schon jetzt mit Erfolg. „Wir hatten noch nie so viele Kinder. Die intensive Arbeit hat sich gelohnt“, freut sich Jugendleiterin Daniela König vom Mannheimer Fußballverein SC Rot-Weiß Rheinau.

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Insgesamt 139 Vereine hatten sich um die 20 Plätze in dem Projekt beworben, das zum 20. Geburtstag des Vereins Anpfiff ins Leben ausgelobt worden war. „Wir haben fertig“, verkünden die Organisatoren am Freitag. Das Engagement ist oft übers Normalmaß hinaus gegangen. Nicht selten haben die Vereine selbst in die Vereinskasse gegriffen, um noch weitere Umbauten über die Fördersumme hinaus zu finanzieren. So hat der SV Worms-Horchheim nicht nur den Jugendraum komplett neu gestaltet, sondern gleich den ganzen Kabinentrakt modernisiert. Der Wassersportverein Lampertheim hat seine Vereinsgaststätte abgebaut und kann nun mit mehr Platzangebot seine Kanu-Akademie erweitern. Damit verbindet der Verein schon lange die Sportförderung mit der Schülerbetreuung inklusive gemeinsamem Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung.

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Auch der TV Edigheim hat seinen Jugendraum mit viel Eigenleistung entkernt. „Er hatte den Charme der 70er Jahre und war nikotionverquarzt“, erzählt der Zweite Vorsitzende Frank Dudek. Den Raum hätten nicht viele genutzt, und schon gar keine Jugendlichen. Jetzt erstrahlt er in neuem Glanz, wird für Schulungen des Nachwuchses und Jugendleiter-Sitzungen genutzt. Neueste Errungenschaft sind richtige DJ-Kurse, erzählt Dudek stolz.

Mehr als 700 Stunden für Workshops absolviert

Der Motor des Projekts, Sebastian Ebeling, listet die blanken Daten auf. Mehr als 450 Teilnehmer haben über 700 Workshop-Stunden hinter sich. Ebeling hat mehr als 100 Besuche auf den Baustellen absolviert. Da es auch um Nachhaltigkeit bei den Sanierungen ging, wurden 20 Energiegutachten und -ausweise geschrieben. Am Ende wurden Flutlichtanlagen auf LED-Technik umgestellt, Dächer gedämmt und Heizungsanlagen ausgetauscht. Mehr als 1500 Ehrenamtler waren beteiligt. Und am Ende gab es noch mal zusätzlich 20 000 Gutscheine von der Baumarktkette Hornbach obendrauf.

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Dass das Projekt unter dem Motto „Wir geben Bildung einen Raum“ auch abseits des Sportbetriebs lohnt, schildert Daniela König anschaulich: Alle A-Junioren des Vereins seien jetzt mit Ausbildungsverträgen versorgt. Was Sebastian Ebeling ergänzt: Die Jugendleiterin der Rheinauer Fußballer packt die Jugendlichen regelmäßig samstags ins Auto und fährt mit ihnen zu Ausbildungsmessen. Die Horchheimer Fußballer nutzen ihren neuen Raum, um dem Nachwuchs den Umgang mit Medien beizubringen, Ernährungskurse zu geben oder bei den Hausaufgaben zu helfen.

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