Prozess

Heidelberger Burschenschaftsskandal: Staatsanwaltschaft fordert Bewährungstrafen

Im Prozess gegen vier Burschenschaftler vor dem Heidelberger Amtsgericht hat die Staatsanwaltschaft im Plädoyer Bewährungsstrafen gefordert. Die Verteidiger der Männer forderten einen Freispruch für die Mandanten

Von 
Agnes Müller-Polewka
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In diesem Anwesen der Burschenschaft „Normannia“ soll am Wochenende 28/29. August ein 25-Jähriger gequält worden sein. Am 2. September durchsuchten Polizeibeamte das Haus. © Philipp Rothe

Heidelberg. Die Angeklagten zwischen 22 und 28 Jahren aus Heidelberg und Köln müssen sich seit Anfang November vor dem Heidelberger Amtsgericht verantworten, weil sie einen Mann im August 2020 antisemitisch beleidigt, mit Gürteln geschlagen und mit Münzen beworfen haben sollen.

Zwei der Beschuldigten waren zum Tatzeitpunkt Mitglieder der inzwischen  aufgelösten Activitas der Heidelberger Burschenschaft Normannia, die beiden anderen Mitglieder einer Kölner Verbindung.

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Damit ist der Prozess in seine finale Phase eingetreten, ein Urteil wird am kommenden Donnerstag erwartet.

Die bisherigen Prozesstage haben offenbart, wie schwierig sich die Ermittlungen im Burschenschaftsmilieu gestaltet haben. Von einer "Mauer des Schweigens" berichtete eine Ermittlerin am zweiten Prozesstag und auch die Staatsanwalt Thomas Bischoff betonte in seinem Plädoyer die schwierige Beweisführung, "weil außer den Polizeibeamten quasi jeder ein mehr oder weniger großes Eigeninteresse" verfolgt habe.

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"Der Angeklagte habe sich freiwillig in eine tiefbraune Subkultur begeben", so Bischoff in seinem Plädoyer, der von einer "toxischen Mischung aus Wetlanschauung und Suff" sprach, die während der Ermittlungen offenbar geworden sei. 

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