Bürgermeisterwahl - „MM“-Serie Bürgermeisterkandidaten privat / Heute: Norbert Hölscher (parteilos)

Warum Bürgermeister-Kandidat Norbert Hölscher mit Rückenwind nach Heddesheim radelt

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Sportlich auf zwei Rädern: Norbert Hölscher im Hof seiner Mietwohnung im Gerberbachviertel in Weinheim. © Marcus Schwetasch

Heddesheim. Wenn Norbert Hölscher in seinem Wohnzimmer unterm Dach direkt ans Fenster geht, kann er auf eine der beiden Weinheimer Burgen blicken: die Ruine Windeck. Er wohnt dort, wo viele Touristen und Spaziergänger flanieren – im malerischen Gerberbachviertel.

In der Stadtmühlgasse hat er sich zusammen mit seiner Partnerin Jeannette und deren Sohn eingemietet. Ein saniertes Denkmal, in dem mehrere Generationen leben. Seine Wohnung erstreckt sich über drei Etagen. Auf dem Boden im Erdgeschoss liegen dicke Steinplatten. „Die hat man angehoben, um die Fußbodenheizung darunter zu verlegen“, erklärt er. Eine indirekte Beleuchtung flankiert die geschwungene Treppe nach oben. Und unterm Spitzdach muss Hölscher mit seinen 197 Zentimetern schon mal den Kopf einziehen.

Norbert Hölscher

  • Alter: 49 (Jahrgang 1972)
  • Beruf: Diplom-Verwaltungswirt, Geschäftsführer Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis
  • Familie: in Partnerschaft, Partnerin hat zwei Kinder
  • Partei: keine
  • Hobbys: Schwimmen, Mountainbike, Reisen, Motorrad („wenn ich es schaffe“)
  • Telefon: 0159/06 81 18 14
  • Homepage: www.norbert-hoelscher.de

Das Gerberbachviertel ist auch Herzstück der Kerwe im August, doch die hat der Kandidat noch nicht miterlebt, seit er hier wohnt. „Leider“, bedauert er. Und dabei könnte er Gästen ganz leicht erklären, wie er dann zu finden ist: „Wenn du die Kerwerutsche runterrutschst, dann musst du nur aufstehen und nach links gehen.“ Vielleicht wird es ja diesmal was, nachdem das beliebte Fest schon zweimal der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. Denn wohnen bleiben will Hölscher mit seiner Partnerin auch dann hier, wenn er zum Bürgermeister von Heddesheim gewählt wird. Daraus macht er kein Geheimnis.

Gerne mit dem Mountainbike unterwegs

Im Sommer verbringen sie viel Zeit auf einem hölzernen Freisitz, direkt über einem der beiden Tore, die den Hof abschließen. Was in der warmen Jahreszeit eine Erweiterung des Wohnzimmers ist, dient in der kalten als Kühlschrank. „Wir haben in der Region Fuß gefasst“, betont Hölscher, der zehn Jahre im Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld gewohnt hat und dann an die Bergstraße gezogen ist.

Der Leiter der Arbeitsagentur Rhein-Neckar in Heidelberg fährt mit seinem Mountainbike gerne durch die Region, durch den Exotenwald, hinauf zum Weißen Stein und sogar zur Arbeit, „wenn es das Wetter zulässt“. 75 Minuten braucht er für die Strecke entlang der Bergstraße und durch die Weinberge, wenn er den Motor seines Pedelecs zuschaltet, schafft er es eine halbe Stunde schneller.

Zu seinen Hobbys zählt der Diplom-Verwaltungswirt das Reisen. Ein festes Ritual ist an Pfingsten die Tour nach Kroatien. Dann geht es auf einen Campingplatz in Mobilhomes oder Appartements, gemeinsam mit Freunden. „Da kann man den Winter wegpusten lassen“, ergänzt seine Partnerin Jeannette. Weil sie aus der Uckermark stammt, fahren sie auch gerne in den Osten und nach Berlin. Wenn die beiden zu zweit unterwegs sind, lassen sie sich auch gerne einfach so treiben, fahren ohne Ziel, bleiben dort, wo sie es gerade schön finden. „Da haben wir schon so tolle Leute kennengelernt“, schwärmen sie, die unterwegs auch gerne Weingüter ansteuern: „Das macht Riesenspaß.“

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„Ich bin begeisterter Snowboardfahrer“, verrät Hölscher noch eine weitere Leidenschaft. Wo das geht? Überall, wo man auch Ski fährt, sagt er. „Wir sind eine feste Truppe aus dem Münsterland und waren als Doppelkopfclub gestartet, erzählt er. Schweiz, Österreich und Frankreich sind beim Wintersport das Ziel. Vor allem aber geht er zwei Mal in der Woche schwimmen, im Stadtteil Hohensachsen. Und zuweilen greift er in die Zugriemen der Rudermaschine, die aufrecht unterm Dach geparkt wird und Überlänge für Zwei-Meter-Leute hat: „Das ist gut zum Kopffreimachen.“

Der Tag beginnt mit Kaffee

Entspannen kann er auch beim Lesen. „Wenn ich Zeit habe, lese ich gerne“, verrät er. Krimis stehen ganz oben auf der Hitliste, vor allem die schwedischen wie jene von Adler-Olsen. Obwohl er in Weinheim wohnt, hat er von Ingrid Noll noch keinen Roman gelesen.

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Und wie steht es mit Kochen? „Ich koche manchmal vor Wut“, scherzt er und lacht. „In meinem alten Leben wussten die Lieferdienste, wer Norbert Hölscher ist“, verrät er. Jetzt habe er zum Glück eine Frau, die kochen kann. Er geht dafür gerne einkaufen. „Der schleppt alles an“, formuliert seine Partnerin dankbar: „Das ist eine gute Aufgabenteilung.“

Schließlich verrät er noch ein Ritual der Familie: Den ersten Kaffee am Morgen genießt man gemeinsam in der Küche. „Das ist für mich ein Stück Lebensqualität“, erklärt Hölscher.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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