Heddesheim. Hier ein Telefonat, da ein Kundenwunsch, dort eine Abstimmung mit der Druckerei, die beiden Hunde schnell noch Gassi führen und in der Mittagspause ein Interview mit dem „MM“. Der selbstständige Fotograf und Gemeinderat Martin Kemmet hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun, seit seine Kandidatur als Bürgermeister von Heddesheim amtlich ist.
Wir treffen ihn in seinem Haus in der Unterdorfstraße. Schon als Mieter des Ladenlokals im Erdgeschoss hat er viel Geld und Energie investiert, um ansprechende Räume zu schaffen. Sein Glück, dass er später das gesamte Anwesen kaufen und die Wohnung sanieren konnte. Mit viel Liebe zum Detail und noch mehr Respekt zur Geschichte des Gebäudes, das in Teilen aus dem 18. Jahrhundert stammt. Sei es nun die hölzerne Treppe ins Obergeschoss, der Fußboden oder die große Fensterfront des ehemaligen Schlachthauses, hinter der jetzt seine Pflanzen überwintern.
Vorfahren waren auch schon Bürgermeister
Als er vor geraumer Zeit im Garten einen Baum pflanzte, stieß er beim Graben auf jede Menge Sauzähne. Überbleibsel aus der Zeit, als noch geschlachtet wurde. Die Entbeinerei, die auf einem alten Plan verzeichnet ist, wurde allerdings nie betrieben. Sie diente als Garage, die Steine für den Bau hat sein Großvater, Architekt und Inhaber eines Baugeschäfts in der Blumenstraße, selbst produziert. Historische Fotos aus jener Zeit hat ihm sein Onkel Einhard kürzlich mitgebracht.
Apropos Familie: Bürgermeister gibt es gleich zwei unter seinen Vorfahren. Der Urgroßvater mütterlicherseits, Johannes Moos, bekleidete das Amt in den 1950er Jahren, „vor dem alten Kessler“. Jener von seiner Vaters Seite, Wilhelm Feucht, arbeitete als Konstrukteur bei Zeppelin und war Bürgermeister im heutigen Frankfurter Stadtteil Zeppelinheim. Von ihm hat er auch das Original-Bordgeschirr des Luftschiffs LZ 127, ebenso wie Kissenbezüge und eine Garderobe.
Martin Kemmet
- Alter: 50 (Jahrgang 1971)
- Beruf: Fotograf
- Familie: ledig
- Gemeinderat: seit 2009
- Partei: - (CDU 2009 bis 2022)
- Hobbys: Hunde, Handball, Gartenarbeit, Kommunalpolitik
- Telefon: 0171/7782658
- Homepage: www.martinkemmet.de
- Facebook: martin.kemmet
- Instagram: martinkemmet
Die Schätze verwahrt er in einem Wandschrank aus Kirschbaumholz, den er von den Vorbesitzern übernommen hat. Ein Lehrerkatheder mit Tintenfach aus der Jahrhundertwende stammt vom Sperrmüll. Auch sonst hat er ein Faible für alte Möbel und Antiquitäten, wie ein Blick in die Wohnung zeigt. Und für Hunde. Die Hütehunde Carlos und Kira kommen aus Spanien, wo sie ausgesetzt wurden. Dass er für seine Tierliebe von manchen belächelt wird, lässt ihn übrigens völlig kalt.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heddesheim_artikel,-heddesheim-fotograf-und-tierliebhaber-martin-kemmet-mag-auch-antiquitaeten-_arid,1930118.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heddesheim.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar In der zweiten Runde hat Weitz in Heddesheim gute Chancen