Bürgermeisterwahl

Wie sich die Kandidaten in Edingen-Neckarhausen auf das Duell ums Rathaus vorbereiten

Der eine lädt zu Kaffee und Kuchen, der andere beschränkt sich auf Hausbesuche: Florian König (CDU) und Klaus Merkle (UBL) starten in die letzte Runde der Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Klaus Merkle (60) und Florian König (33) gehen als Favoriten in die entscheidende Runde der Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen. © Marcus Schwetasch

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Edingen-Neckarhausen. Die Stimmzettel sind gedruckt, die Briefwähler haben ihre Unterlagen bereits erhalten, die zweite und entscheidende Runde der Bürgermeisterwahl in Edingen-Neckarhausen kann wie geplant am Sonntag, 27. November, von 8 bis 18 Uhr über die Bühne gehen. Dann entscheiden die Bürger, wer ab Januar Chef im Rathaus und Nachfolger von Simon Michler (CDU) wird.

Alles läuft dabei auf ein Duell der Bestplatzierten aus der ersten Runde hinaus. Macht mit Florian König (33) wieder ein junger Christdemokrat das Rennen? Oder schafft es diesmal Klaus Merkle (60) von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV), der vor sieben Jahren gegen Michler gescheitert war?

Im ersten Wahlgang vor fast zwei Wochen hatte König einen klaren Vorsprung von 733 Stimmen vor Merkle. Doch durch das freiwillige Ausscheiden von gleich vier Mitbewerbern sind in der zweiten Runde fast 2000 Stimmen neu zu verteilen. Das macht die Stichwahl spannend. Was im Volksmund so genannt wird, heißt bislang formal Neuwahl. Dabei können in Baden-Württemberg nicht nur die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen noch einmal antreten, sondern alle anderen auch, sogar ganz neue. Mit einer Änderung des Wahlrechts wird auch Baden-Württemberg in Kürze auf das System der Stichwahl umstellen. Erhält keiner der Bewerber im ersten Durchgang die absolute Mehrheit, gehen die beiden besten ins Stechen.

Änderung im Wahlrecht

Allerdings soll es noch eine weitere Änderung im Wahlrecht geben. Darauf weist Gemeinderat Edgar Wunder hin, der Vorsitzender des Vereins „Mehr Demokratie“ ist. Danach fällt auch die Altersgrenze nach oben weg. Bisher ist es so, dass für das Amt des Bürgermeisters nur kandidieren kann, wer zum Zeitpunkt der Wahl das 68. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Nach der alten Regelung könnte also Klaus Merkle im Falle seiner Wahl nur eine Amtszeit lang Bürgermeister sein. Mit der neuen wäre es möglich, eine weitere Periode anzuhängen. Aber würde er das auch tatsächlich wollen? „Für mich ist eine zweite Amtszeit keine Option“, erklärt er auf Nachfrage. Im Interview mit dem „MM“ hatte er bereits erklärt, dass sein Alter für ihn „überhaupt kein Problem“ sei: „Was für mich zählt, ist die Erfahrung, die ich ein Leben lang gesammelt habe.“ Nur eine Periode zu amtieren, bewertete er durchaus als Vorteil, denn dadurch „muss ich auch keine Rücksicht darauf nehmen, dass ich wiedergewählt werden will“.

Mit seinen 33 Jahren wäre Florian König immerhin zwei Jahre älter als Michler bei seinem Amtsantritt. Theoretisch könnte er bis 65 also vier Amtsperioden lang Bürgermeister sein. Falls er gewählt wird, dann wäre das für ihn eine Lebensaufgabe, sagte er im „MM“-Interview: „Ich strebe nicht nach höheren Zielen. Dieses Amt wäre für mich der Höhepunkt in meinem Berufsleben.“Als seine Lebensaufgabe hatte auch Simon Michler das Bürgermeisteramt in der Gemeinde bezeichnet, bevor er 2015 gewählt wurde.

In den nächsten Tagen werden Merkle und König weiter um Zustimmung werben. „Größere Wahlkampfveranstaltungen werde ich nicht mehr machen“, erklärt Merkle auf Nachfrage. Er setze weiterhin auf Hausbesuche und Infostände. König lädt indes auch noch einmal zu seinem bereits bekannten Format „Kaffee.Kuchen.König“ ein, und zwar am Samstag, 19. November, am Messplatz in Edingen und am Samstag, 26. November, einen Tag vor der Wahl, auf dem Schlossplatz in Neckarhausen, jeweils in der Zeit von 14 bis 16 Uhr.

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Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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