Die Arbeiten am Neubau der L 597 zwischen Mannheim-Friedrichsfeld und Ladenburg laufen weiterhin nach Plan. Das hat der zuständige Projektleiter André Nieder in dieser Woche im Gespräch mit dem „MM“ erklärt. Aktuell kommt gerade tonnenweise Beton auf die Baustelle des insgesamt 55 Millionen Euro teuren Vorhabens. Er dient der Ausbildung einer Grundwasserwanne, durch die später die Fahrbahn der Umgehungsstraße laufen wird.
Bereits Anfang des Jahres entstand die Baugrubensohle. Eine knifflige Aufgabe für die Bauleute, denn diese musste unter Wasser aus 6000 Kubikmetern Beton gegossen werden, wie auch ein Foto auf der Projektseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe dokumentiert. Auf dieser Sohle ruht später die eigentliche Wanne, die Block für Block betoniert wird. Südlich des im August 2021 fertiggestellten und in einer spektakulären Aktion um 50 Meter verschobenen Bauwerks sind die Betonarbeiten bereits abgeschlossen, im Norden geht es nun weiter.
Bis April fertig
Am Dienstag war Feld Nummer 19 an der Reihe. Zwischen 120 und 150 Kubikmeter Beton fließen in jedes dieser Elemente. Los geht es morgens gegen 8 Uhr, bis zum späten Nachmittag ist dann alles fertig. Bis April, so schätzt Nieder, wird dieser Bauabschnitt abgeschlossen sein. Doch die Vorbereitungen für die nächsten Arbeiten laufen längst. Hier greift alles ineinander, damit der bereits einmal verschobene Termin der Fertigstellung Anfang 2026 gehalten werden kann. So soll in einem nächsten Schritt laut Bauzeitenplan ein provisorischer Geh- und Radweg geschaffen werden, auf dem die spätere Trasse der Umgehung passiert werden kann.
Weiteres Brückenbauwerk
Bis August wird hier zudem eine Brücke gebaut, die aber eine Zeit lang nicht genutzt werden kann. Zuerst muss sich der Boden der Rampen nämlich setzen, wie Nieder erläutert. Das wird dann also ein Bauwerk sein, das vermutlich als „So-da-Brücke“ geschmäht wird. Eine solche auf Ladenburger Seite hatte es deshalb sogar schon ins Schwarzbuch der Steuerzahler und ins Satirefernsehen geschafft. Zu Unrecht, wie der Projektleiter klarmacht. Denn am Ende der Baumaßnahme wird diese Brücke sehr wohl als Weg genutzt.
Arbeiten in Ladenburg
Wenn auch diese Brücke steht, kann der Bau der späteren Trasse beginnen, die zwischen Knotenpunkt bei Seckenheim und der künftigen neuen Neckarbrücke rund zwei Kilometer lang ist. Auf Ladenburger Seite geht es voraussichtlich im Sommer weiter. Hier könnten die Arbeiten an der Einmündung in die bestehende L 597 (aus Richtung Schriesheim kommend) beginnen oder aber an einem weiteren Bauwerk. Eine Vollsperrung in diesem Bereich ist nicht vorgesehen. Es könnte aber zu Behinderungen kommen. Darüber will das RP rechtzeitig informieren.
Herzstück der Umgehung ist die neue, 350 Meter lange Neckarbrücke bei Ladenburg. „Die Ausschreibung dafür läuft“, erklärt Nieder zum Sachstand. Anfang 2024 werde dann der Bau beginnen. In der Vorentwurfsphase wurden laut RP insgesamt zwölf unterschiedliche Tragwerksvarianten näher untersucht, die sich in Konstruktion, Material und Ausführung unterscheiden. Dabei standen auch Bogen-, Fachwerk- und Schrägseilkonstruktionen zur Debatte. In einer vertieften Untersuchung spielten dann auch Aspekte wie Wirtschaftlichkeit und Unterhaltungsaufwand, aber auch Gestaltung und Einbindung ins Landschaftsbild eine Rolle. Ergebnis: Es gibt eine gevoutete Stahlverbundkonstruktion mit sieben Feldern.
Inbetriebnahme Anfang 2026
Vereinfacht ausgedrückt ist das ein länglicher Tisch, der mit vielen Beinen am Ufer und auf dem Grund des Neckars steht. „Vor allem in gestalterischer Hinsicht passt sich das schlanke Bauwerk gut in die umgebende Landschaft mit der sanften Hügelkette des Odenwalds im Osten sowie der Rheinebene im West ein“, heißt es dazu vom RP. Anfang 2026 sollen die ersten Autos und Fahrräder über die neue Brücke rollen.
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