Edingen-Neckarhausen. Gut eineinhalb Jahre ist es her, dass die Vereinsgaststätte „Bei Kosta“ in Edingen durch ein Feuer fast vollständig zerstört wurde. Ein Brandstifter hatte es im Mai 2023 gelegt, wie sich später bei einem Prozess am Amtsgericht Heidelberg zweifelsfrei nachweisen ließ. Lange war die Zukunft der Vereinsgastronomie der DJK/Fortuna Edingen-Neckarhausen ungewiss. Inzwischen tut sich aber einiges am damaligen Ort des Geschehens. Der Wiederaufbau hat begonnen, das hölzerne Doppelgebäude sieht von außen fast schon wieder so aus wie vor dem Brand.
"Bei Kosta" in Edingen: Lokal wird genauso wieder aufgebaut, wie es vorher war
„Die Mitgliederversammlung hat sich für einen Wiederaufbau entschieden“, berichtet Udo Döbele, Zweiter Vorsitzender des Vereins, im Gespräch mit dieser Redaktion. „Das Gebäude werde exakt in der Form wiedererrichtet, wie es vor dem Brand war. „Wir müssen uns genau an die Vorgaben des Gutachters halten, was die Maße und die Größe betrifft“, sagt Döbele.
Für den Wiederaufbau seien Fachfirmen beauftragt worden, die ihre Arbeit bereits im Sommer aufgenommen haben. Wo es möglich ist, will der Verein aber auch in Eigenleistung mit anpacken und seine Gaststätte wieder betriebstüchtig machen. „Da geht es etwa um das Verlegen von Fliesen oder Malerarbeiten“, erklärt Döbele. Alles was die Statik des Gebäudes betreffe, müsse jedoch zwingend von Fachfirmen erledigt werden.
Wann die Edinger Vereinsgastätte wieder eröffnen soll
Im kommenden Jahr soll die Gaststätte wieder eröffnet werden. „Wenn alles supergut läuft, sollte es im Frühjahr 2025 fertig sein“, hofft Döbele. Auch das sei aber von der Verfügbarkeit der Unternehmen abhängig. Fest steht jetzt schon, dass es keinen Pächterwechsel geben wird. Spyridoula Katseli und ihr Mann Kosta, deren Existenz durch die Brandstiftung bedroht wurde, werden die Kneipe nach Angaben des Zweiten Vorsitzenden nach dem Wiederaufbau weiterbetreiben.
Spendenaufruf
- Die DJK/Fortuna Edingen-Neckarhausen bittet für den Wiederaufbau ihres Vereinslokals um Spenden.
- Privatpersonen und Firmen können „Holzbalken“ im Wert von 50 oder 100 Euro spenden.
- Die Spender werden auf einer Tafel am neuen Gebäude verewigt.
- Weitere Informationen gibt es vom Vorstand via E-Mail an: holzbalken@djkfortuna.de.
Für den Verein ist der Wiederaufbau eine finanzielle Herausforderung. Das Geld von der Versicherung reiche vorne und hinten nicht. „Wir waren in hohem Maße unterversichert“, stellt er fest. Ein Kredit muss aufgenommen werden und auch aus der Vereinskasse werden wohl mehr als 200 000 Euro in das Projekt fließen. Aus diesem Grund hat die DJK/Fortuna einen Spendenaufruf gestartet. „Für den Wiederaufbau unseres Vereinsheims sind wir auf eure Hilfe angewiesen“, heißt es auf einem Flyer, der zunächst unter Mitgliedern verteilt wurde. Dabei können Spenderinnen und Spender mit symbolischen Holzbalken bei der Fertigstellung des Projekts unterstützen. Für Privatpersonen entspricht ein Holzbalken 50 Euro. Spender werden später auf einer Tafel am neuen Gebäude verewigt. Gleiches gilt für Firmen samt Logo - bei Unternehmen entspricht ein Holzbalken einer Spende von 100 Euro. Die Spende mehrerer Holzbalken ist jeweils möglich.
Erneuter Pächterwechsel in der anderen Vereinskneipe in Neckarhausen
Durch die noch Monate laufenden Wiederaufbauarbeiten befindet sich die DJK/Fortuna derzeit in der ungünstigen Situation, dass keine ihrer beiden Vereinsgaststätten in Betrieb ist. Denn auch im Lokal in der Neckarstraße in Neckarhausen gibt es Probleme. Dort hatte es erst im Frühjahr einen Pächterwechsel gegeben. Nach nur wenigen Monaten hat das Betreiberpaar Dieter Weinle und Bianca Schmich aber schon wieder hingeworfen.
Nach Angaben von Udo Döbele laufe derzeit eine rechtliche Auseinandersetzung, nachdem der Pächter einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt habe. Der Zweite Vorsitzende spricht von ausstehenden Zahlungen. Dieter Weinle sagt auf Anfrage, dass seine Partnerin und er das Lokal aus baulichen Gründen aufgegeben haben. „Da lag einiges im Argen und der Verein hat nichts unternommen“, betont er. Aus seiner Sicht dürfte die Gaststätte unter den herrschenden Umständen überhaupt nicht betrieben werden.
Udo Döbele hält dagegen und sagt, dass der Verein alles gemacht habe, was gemacht werden müsse: „Das war schon immer so.“ Diese Aussage stützt zumindest eine Sprecherin der Kreisverwaltung des Rhein-Neckar-Kreises als zuständige Aufsichtsbehörde auf Anfrage dieser Redaktion. Nach Einschätzung des Baurechtsamts, des Ordnungsamts und Veterinäramts seien „keine Mängel in der Gaststätte bekannt, die einem Betrieb grundsätzlich entgegenstehen“. Eine Rückmeldung des Amts für Gewerbeaufsicht und Umweltschutz steht jedoch noch aus.
Demnächst soll jedenfalls ein neuer Pächter einziehen. „Da befinden wir uns in finalen Gesprächen“, sagt Döbele. Bald schon könnten also beide Vereinsgaststätten der DJK/Fortuna wieder in Betrieb sein und die Durststrecke komplett ohne gastronomisches Angebot für die Vereinsmitglieder ein Ende haben.
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