Von Hans-Jürgen Emmerich
Die Direktvermarktung ihrer Produkte wird für die Landwirtschaft immer wichtiger. In seiner jüngsten Sitzung hat der Technische Ausschuss von Edingen-Neckarhausen gleich drei Hofläden im Ortsteil Edingen gebilligt. In zwei Fällen werden bereits vorhandene Verkaufsstellen erweitert, in einem dritten entsteht ein neuer Laden mit Café in einer alten Feldscheune.
Vor der Entscheidung hatten sich die Mitglieder des Gremiums an Ort und Stelle ein Bild von der Situation gemacht. Sprecher aller Fraktionen bewerteten die Pläne der Landwirte am Ende positiv. Weil der geplante Radschnellweg zwischen Heidelberg und Mannheim die Projekte tangieren könnte, kündigte Bürgermeister-Stellvertreter Dietrich Herold Gespräche mit allen Betroffenen an, um einen Vorschlag zur Lösung des Verkehrsproblems zu erarbeiten. Die Frage der Stellplätze müsse im Bauantragsverfahren geklärt werden.
„Ein weiterer Hofladen ist eine Bereicherung für unseren Ort“, betonte Lukas Schöfer (CDU). Die Landwirte seien kreativ und versuchten sich, anzupassen: „Das ist ein großer Gewinn für unsere Gemeinde.“ Von einer „erfreulichen Attraktivitätssteigerung für Edingen-Neckarhausen“ sprach Thomas Hoffmann von der Offenen Grünen Liste (OGL). Lobende Worte, denen sich Michael Bangert (SPD) nur anschließen konnte. „Hier passt alles“, sagte Klaus Merkle von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV) und ergänzte: „Da entwickelt sich ein kleines Zentrum, das ist sehr schön.“ Das griff auch Dietrich Herold als Sitzungsleiter auf und formulierte unter Anspielung auf das geplante Hilfeleistungszentrum (HLZ) für Feuerwehr und DRK: „Hier gibt es ein HLZ der anderen Art – ein Hofladenzentrum.“
Kartoffeln frisch vom Feld
Landwirt Holger Koch, der auf seinem Hof unter anderem eine Festscheune betreibt und in der jüngsten Vergangenheit auch eine Hauszeile mit Ferienwohnungen gebaut hat, will seinen bestehenden Laden erweitern. Sein Nachbar Georg Koch (Junkershof) hat bereits eine Kartoffelscheune, in der er die Knollen aus eigenem Anbau im Selbstbedienungsmodus verkauft. Auch er braucht mehr Platz und will dafür investieren. Die nötigen Maschinen für die Verarbeitung der Kartoffeln und anderer Gemüsesorten hat er sich bereits in der Pfalz zusammengekauft. Helmut Koch und sein Sohn Dennis (HelDenHof), deren Bauernladen in der Grenzhöfer Straße längst zu klein geworden ist, wollen eine Feldscheune an der RNV-Linie (früher OEG) als Laden mit Café und 40 Sitzplätzen umbauen.
Im unmittelbarer Nachbarschaft des Junkershofs entsteht in Kürze der Wiesenkindergarten. Alles, was dafür gebaut werden muss, sind eine Schutzhütte mit Küche, eine Komposttoilette und zwei Stellplätze. Denn die meiste Zeit werden die Kinder hier unter freiem Himmel verbringen. Wie bereits bei der Aufnahme der Einrichtung in den Bedarfsplan (und damit in die öffentliche Bezuschussung) gab es auch diesmal nur Lob für das Projekt.
„Wir sehen das sehr positiv“, sagte Stephan Kraus-Vierling (UBL) und äußerte die Hoffnung, das auch bei der An- und Abfahrt der Kinder ökologisch gedacht werde. Lukas Schöfer (CDU) und Thomas Hoffmann (OGL) begrüßten das Vorhaben. „Das ist ein schönes Projekt, und wir hoffen, dass es gut geht“, sagte Hoffmann. „Wir freuen uns, dass das Kindergartenangebot in dieser Art erweitert wird“, rundete Andreas Daners (SPD) den Lobreigen ab.
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