Der Weg in Ulf Wackers Haus führt durch den Garten. Vorbei am Gebäude und einem Anbau geht es durch eine Glastür – und direkt hinein ins Wohnzimmer. „Hier halte ich mich am liebsten auf“, sagt der 61-Jährige. Dass sich der Anbau zu einem solchen Lebensmittelpunkt entwickeln würde, hätten Wacker und seine Familie zunächst selbst nicht für möglich gehalten: „Aber als wir gemerkt haben, wie gemütlich es hier ist, haben wir den Raum immer mehr so ausgestattet, dass wir uns hier aufhalten können.“
Tisch, Küche, Sitz- und Fernsehecke, alles findet sich in diesem Raum. Mit seinen großen Fenstern hat man fast das Gefühl, draußen unter den Bäumen zu sitzen. „Das ist einzigartig“, sagt der Bürgermeisterkandidat. Besonders freut ihn dieses Jahr, dass der Rasen noch einmal so grün geworden ist: „Das hätte ich nach dem Sommer nicht gedacht.“ Der Garten ist ohnehin sehr wichtig für die Familie: „Als die Kinder noch klein waren, war es natürlich fantastisch, direkt an der frischen Luft sein zu können.“
Ulf Wacker
Alter: 61
Jahrgang: 1961
Geburtsort: Heidelberg
Familie: verheiratet, drei Kinder aus zwei Ehen
Konfession: evangelisch
Hobbys: Radfahren, Skat
Ehrenamt: fraktionsloser Gemeinderat, Vorsitzender des Kultur- und Heimatbundes Edingen-Neckarhausen, Vorsitzender des Siedlervereins. tge
In den Garten geht es auch – trotz etwas frischer Temperaturen – für das Foto. Wacker nimmt dabei ein Rennrad mit, dass er vor langer Zeit beim Ausverkauf eines Profirennstalls erstanden hat. Für seine wöchentliche Radtour auf den Weißen Stein schwingt er sich auf ein modernes Mountainbike – das Rennrad möchte er aber nicht missen. „Das muss schon unzählige Kilometer auf dem Buckel haben“, sagt Wacker. Mit Oldtimern hatte er es auch bei den Autos. Bis vor einem Jahr besaß er noch mehrere, hat sich dann aber entschieden, sie zu verkaufen.
Jetzt steht in der Garage ein elektrisch betriebener Golf. „Damit sind wir in den vergangenen Jahren auch häufiger in den Urlaub gefahren, entweder nach Frankreich oder Italien“, nennt Wacker seine bevorzugten Urlaubsziele. Er will ohnehin seinen CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren, einer der effektivsten Wege dafür ist, auf Flugreisen zu verzichten. „Es ist nicht so, dass ich nie wieder fliegen werde. Aber innerhalb Europas kann man vieles mit dem Auto oder dem Zug machen.“ Außerdem gebe es auch auf diesem Kontinent viele Destinationen, die er noch nicht gesehen habe.
Kinder bereits erwachsen
Das Haus hat Wacker vor einigen Jahren umfangreich renoviert. Es gehörte ursprünglich seiner Großmutter, war nach ihrem Tod zwischendurch vermietet. Als es wieder frei wurde, beschloss er, das Gebäude zu kaufen. Im Laufe der Jahre bauten Wacker und seine Familie das Dachgeschoss um, installierten Solarthermie auf dem Dach und eine Pelletheizung im Keller. Auch der besagte Anbau kam hinzu.
Also auch rund um das Thema Wohnen will sich der Gemeinderat für das Klima einsetzen. Wacker gehörte bis Oktober 2019 der Offenen Grünen Liste im Rat an, bis es zur Trennung von der Fraktion kam. Seitdem ist er als unabhängiges Mitglied im Rat vertreten. Dieser Wahlkampf ist bereits der dritte Anlauf für Wacker. Bereits 2007 und 2015 hatte er versucht, in das Rathaus von Edingen-Neckarhausen einzuziehen.
Wackers Kinder sind mittlerweile erwachsen. „Ich bin bereits während des Studiums Vater geworden“, erzählt er. Die Tochter stammt noch aus erster Ehe, die Söhne hat er mit seiner zweiten Frau bekommen. Wacker lebte in Berlin und Heidelberg, seit gut zwanzig Jahren ist er wieder in Edingen zuhause. Dort ist er auch groß geworden, ging zur Grundschule. Noch heute ist er mit Freunden aus seiner Gymnasialzeit in Ladenburg in Kontakt, spielt mit ihnen Skat und macht Ausflüge. Zur Schule ging es immer mit dem Fahrrad.
Fan der Tour de France
Mit diesem Fortbewegungsmittel verbindet ihn eine innige Beziehung. Anders ist es kaum zu erklären, dass er sich im vergangenen Jahr während der Tour de France mit dem Rad drei Alpen-Anstiege hochquälte, einer davon war Alpe d’Huez – die wohl berühmteste Bergstrecke der Tour. Wacker lächelt, während er das erzählt: „Ich habe das ganz entspannt gemacht, war mit meinen Jungs dort. Morgens sind wir den Berg hochgefahren, haben uns an den Straßenrand gesetzt und das Rennen der Profis angeschaut. Am Abend ging es wieder runter.“
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