Gesundheit

Corona-Hotline des Rhein-Neckar-Kreises wird nach drei Jahren eingestellt

Mehr als 220.000 Anrufer haben sich in fast drei Jahren hilfesuchend an die Corona-Hotline des Kreises gewendet. Zum Jahresende wird das Angebot eingestellt. Die Gesundheitsbehörde zieht eine positive Bilanz

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Hans-Jürgen Emmerich
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Im Januar 2021 vorgestellt, im August 2021 geschlossen: Nach dem Impfzentrum in Weinheim kann auch die Corona-Hotline ihren Betrieb einstellen. © Hans-Jürgen Emmerich

Rhein-Neckar. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises stellt seine Corona-Hotline nach fast drei Jahren und mehr als 220 000 Anrufen am Freitag, 30. Dezember, ein. Darauf hat das Landratsamt jetzt noch einmal hingewiesen. Dass es also keinen dritten Jahrestag dieses Angebotes gibt, sieht man in Heidelberg nicht mit einem weinenden, sondern mit einem lachenden Auge.

Fragen zur Impfung

„Die Mitarbeitenden der Corona-Hotline im Landratsamt sind nicht böse, dass es keinen dritten Jahrestag gibt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises. „In den vergangenen Wochen gab es nur noch sehr wenige Anruferinnen und Anrufer, die Fragen im Zusammenhang mit dem Coronavirus hatten“, berichtet Pressesprecherin Silke Hartmann. Die meisten Anrufe, deren Zahl pro Woche ohnehin nur noch im niedrigen dreistelligen Bereich lägen, drehten sich um Rückfragen zur Corona-Impfung. „Insofern lag es nahe, gleichzeitig mit der Schließung der vom Kreis betriebenen Impfstützpunkte auch hier einen Schnitt zu machen und die Corona-Hotline vom Netz zu nehmen“, sagt die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts, Anne Kühn.

Anfragen per E-Mail möglich

Ratlos lässt der Kreis seine Einwohner gleichwohl nicht zurück, wenn es um Corona geht. Unter der Rufnummer 06221/522-1881 steht ab dem 1. Januar 2023 der bekannte und bereits im Juli 2021 eingeführte CovBot – ein digitaler Sprachassistent – weiterhin für allgemeine Fragen zum Coronavirus zur Verfügung. Der CovBot wurde nach Angaben der Behörde immer weiter optimiert, so dass bereits in den vergangenen Monaten ein Großteil der Anrufe nicht mehr durch die Mitarbeitenden habe bearbeitet werden müssen. Selbstverständlich stelle das Gesundheitsamt weiterhin aktuelle Informationen zum Corona-Virus auf der Kreis-Homepage zur Verfügung. Direkte Anfragen rund um SARS-CoV-2 werden auch zukünftig über das E-Mail-Postfach covidinfo@rhein-neckar-kreis.de beantwortet, wie der Landkreis weiter mitteilt.

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Die Corona-Hotline, ursprünglich als temporäres Angebot des Gesundheitsamtes für Bürgerinnen und Bürger des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Heidelberg gedacht, war am 27. Januar 2020 eingerichtet worden. Mittlerweile wurden über 220 000 Anrufe beantwortet. „Die Mitarbeitenden an den Telefonen mussten in der gesamten Zeit inhaltlich immer up to date sein, was gesetzliche Regelungen auf Bundes- und Landesebene sowie amtsinterne Vorgaben betraf“, blickt die derzeitige Leiterin der Corona-Hotline, Sigrid Butz, zurück.

Fragen zu Virus und Impfung

Standen anfangs eher Fragen zum Virus selbst, zu Krankheitssymptomen und Testregelungen im Vordergrund, rückte nach und nach das Thema Impfen in den Fokus der Gespräche. So wurde die Anmeldung zu den Booster-Impfungen in den vom Landratsamt betriebenen Impfstützpunkten im Herbst 2021 nicht mehr über die bundesweite Nummer 116 117 abgewickelt, sondern online und eben über die Corona-Hotline des Gesundheitsamtes.

Für Kopfzerbrechen sorgten dort im Verlauf der fast drei Jahre vor allem die themenbedingten plötzlichen Anstiege des Anrufaufkommens. „Wir standen hier vor der Herausforderung, dann immer sehr schnell die Personalkapazitäten anpassen zu müssen“, erklärt Butz. Trotz der stressigen Phasen zieht sie ein positives Fazit des Infotelefons: „Wir haben gerade in schwierigen Zeiten vielen Menschen in der Region helfen und für mehr Klarheit – etwa was Corona-Regelungen betrifft – sorgen können. Und nicht nur einmal waren wir auch als Seelentröster gefragt!“

838 Todesfälle

Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes sind seit Beginn der Pandemie aus dem Kreis fast 240 000 Fälle übermittelt worden. Damit entspricht deren Zahl 43,5 Prozent der Einwohner. Die Zahl der Todesfälle im Kreis liegt bei 838 (alle Angaben Stand 22.12.2022).

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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