Kommentar Suche nach Bürgermeister in Heidelberg: Erwartungen hoch gesteckt

Die Suche nach dem Bürgermeister für Kultur und Ordnungsdienste in Heidelberg ist mit hohen Erwartungen verknüpft, kommentiert Michaela Roßner. Auch ein bisschen Paradiesvogel muss die Person wohl sein

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Michaela Roßner
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Heidelberg. Knapp ein halbes Jahr nach der Wahl des Oberbürgermeisters steht im Heidelberger Rathaus erneut eine öffentlichkeitswirksame und für das städtische Leben wichtige Wahl an: Gesucht wird die Leitung des Dezernats für Kultur, Ordnungsdienst und Kreativwirtschaft. Das Aufgabengebiet gleicht „einem Kessel Buntes“. Die von Touristen so geliebte Universitätsstadt braucht hier einen Weichensteller (oder eine Weichenstellerin), eine Anstifterin und einen Ausgleicher in einer Person. Und vielleicht auch ein bisschen einen Paradiesvogel.

Während das Stadtoberhaupt direkt von den Wählern bestimmt wird, bestimmt der Gemeinderat die Dezernatsleitung. Das Vorschlagsrecht liegt bei der größten Fraktion – den Grünen. Bei der OB-Wahl konnten sie ihre Kandidatin nicht durchsetzen – kein lokales, sondern ein landesweites Phänomen. Nun ist das Amt des Bürgermeisters kein direktes Mandat. Das bedeutet indes auf der anderen Seite, dass die vorschlagende Partei eine besonders große Verantwortung für die Personalie trägt.

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Letzte Chance für mehr Frauenpower im Heidelberger Rathaus

Mit ihrem mehrstufigen und andere Parteien und Gruppierungen einbeziehenden „offenen Weg“ wollen die Grünen dem Auftrag gerecht werden. Was nach verschlungenen Wegen aussieht, wird so nachvollziehbar. Gleichzeitig kommt die Fraktion nicht umhin, auf diese Weise dem Parteianspruch auf Geschlechtergerechtigkeit nachzugehen: Vier Männer und eine Frau teilen sich derzeit die Bürgermeisterpositionen im Heidelberger Rathaus.

Nachdem es mit der Oberbürgermeisterin nicht geklappt hat, gäbe es auf absehbare Zeit keine weitere Chance für mehr Frauenpower im Rathaus. Bei gleicher Qualifikation, versteht sich – denn sonst wäre es Diskriminierung. Und das wäre das Allerletzte, was passieren dürfte.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg