Kommentar OB-Wahl Ludwigshafen: Bitte wählen gehen!

Bernhard Zinke appelliert an die Ludwigshafenerinnen und Ludwigshafener, am Sonntag wählen zu gehen.

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Bernhard Zinke
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Beschämende 29,3 Prozent! Noch nicht mal ein Drittel der wahlberechtigten Ludwigshafener haben im ersten Durchgang von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und mitentschieden, wer künftig die Geschicke der vielfach geplagten Stadt an oberster Stelle lenken soll. Es hat zwei Drittel der Stadtgesellschaft offensichtlich schlicht nicht interessiert, welche Personalie da zur Entscheidung stand.

Es dürfte ein Sammelsurium von Gründen sein, das zu dieser kommunalpolitischen Apathie geführt hat: permanentes Desinteresse an der Entwicklung der Stadt, Protest über die Nichtzulassung des AfD-Kandidaten. Ein schwacher Trost, dass Ludwigshafen mit dem Problem einer schwachen Wahlbeteiligung nicht alleine ist. Und es steht zu befürchten, dass noch nicht mal diese Marke bei der Stichwahl am Sonntag erreicht wird.

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Dabei wäre das Signal, das von dieser Entscheidung ausgeht, so außerordentlich wichtig für Ludwigshafen – und natürlich auch den künftigen Amtsinhaber. Der neue Oberbürgermeister von Ludwigshafen, heißt er nun Klaus Blettner oder Jens Peter Gotter, braucht ein solides Stimmenfundament, um seine Position zu festigen. Je größer die Anzahl der Stimmen ist, die er hinter sich versammeln kann, mit desto breiterer Brust kann er in Verhandlungen auftreten.

Rund 122.000 Wahlberechtigte sind dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Sollte es auch diesmal bei einer Wahlbeteiligung in der ähnlichen Größenordnung bleiben wie vor drei Wochen, dann füllen nur knapp 36.000 Wählerinnen und Wähler ihren Wahlzettel aus. Dann hätte der Gewinner im ungünstigsten Fall etwas mehr als 18.000 Bürgerinnen und Bürger hinter sich vereint, also gerade mal zehn Prozent der insgesamt 180.000 Einwohner.

Das wäre eine denkbar schlechte Basis für den neuen Verwaltungschef. Schließlich steht die Stadt vor tiefgreifenden Entscheidungen. Die Stadtspitze muss weiter mit Bund und Land verhandeln: um finanzielle Unterstützung, um Beseitigung oder wenigstens Linderung der strukturellen Unterfinanzierung im Sozialhaushalt. Und dann braucht es da auch einen starken Oberbürgermeister, um die Entwicklung der Stadt voranzutreiben. Rund um die neue Helmut-Kohl-Allee wird eine neue Mitte entstehen, deren Ausgestaltung in den kommenden Jahren entschieden wird. Es ist nichts weniger, als dass die Stadt ein neues Gesicht erhält. Dazu braucht es auch einen starken Oberbürgermeister. Also: Bitte wählen gehen!

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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