Ludwigshafen. Drei Wochen nach dem ersten Wahlgang steht in Ludwigshafen am Sonntag, 12. Oktober, die Oberbügermeister-Stichwahl zwischen Klaus Blettner (CDU/FWG) und Jens Peter Gotter (SPD) an. Wer macht das Rennen um die Nachfolge von Jutta Steinruck? Vor dem Showdown blicken wir noch einmal auf die Ausgangslage und beantworten wichtige Fragen.
Wer sind die beiden Kandidaten in der Stichwahl am Sonntag?
Von den vier zugelassenen Kandidaten für die OB-Wahl haben es der Hochschulprofessor Klaus Blettner (CDU/FWG) und der IT-Unternehmer Jens Peter (JP) Gotter (SPD) in die Stichwahl geschafft. Beide Kandidaten sind kommunalpolitisch noch relative Neulinge. Der 57-jährige Klaus Blettner wurde im Sommer 2024 erstmals in den Stadtrat gewählt. Gotter, 53 Jahre alt und wohnhaft in Speyer, trat erst 2024 überhaupt in seine Partei ein.
Gibt es einen Favoriten für die Stichwahl?
Das ist schwer vorherzusagen. Im ersten Wahlgang lag Klaus Blettner mit 41,2 Prozent der Stimmen vor JP Gotter, der 35,5 Prozent der Wähler für sich gewinnen konnte. In absoluten Zahlen müsste der SPD-Mann knapp 1.800 Stimmen auf seinen Kontrahenten aufholen. Viel wird davon abhängen, wie sich die Wähler der beiden anderen Kandidaten Martin Wegner (unabhängig, 15,7 Prozent) und Michaela Schneider-Wettstein (Volt, 7,6 Prozent) verhalten werden.
Wurden Wahlempfehlungen ausgesprochen?
Der unabhängige Kandidat Martin Wegner, selbst lange Jahre Mitglied bei der SPD, hat bewusst keine Empfehlung für seine Wähler ausgesprochen. Anders sieht das bei Schneider-Wettstein aus. Die Volt-Kandidatin gab am Mittwoch eine Wahlempfehlung für SPD-Kandidat Gotter ab. „Wir von Volt fühlen uns angesprochen von dem Programm Gotters – Ludwigshafen von einer Industriestadt zu einer europäischen Innovationsstadt zu entwickeln“, hieß es zur Begründung. Auch der Kreisverband der Grünen in Ludwigshafen hatte sich nach dem ersten Wahlgang für Gotter ausgesprochen. Blettner erhält dagegen Zuspruch von CDU-Oberbürgermeister Christian Specht aus Mannheim, der ebenfalls am Mittwoch nochmals bei Instagram für seinen Parteikollegen warb.
Wer darf am Sonntag wählen gehen?
Wahlberechtigt sind rund 122.000 der gut 180.000 Ludwigshafenerinnen und Ludwigshafener. Ihr Kreuz machen dürfen sowohl Deutsche als auch EU-Ausländer, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und mindestens seit drei Monaten eine Wohnung in der Stadt haben.
Ist mit einer hohen Wahlbeteiligung zu rechnen?
Nein. Bereits im ersten Wahlgang am 21. September lag die Wahlbeteiligung mit nur 29,3 Prozent in einem historisch niedrigen Bereich. Erfahrungsgemäß beteiligen sich bei Stichwahlen sogar noch weniger Menschen als bei ersten Wahlgängen. In Ludwigshafen kommt hinzu, dass viele Menschen die Wahl wegen des Ausschlusses des AfD-Kandidaten Joachim Paul boykottieren. Nach Angaben einer Rathaussprecherin wurden bislang 20.234 Briefwahlanträge bearbeitet. Wieder abgegeben wurden jedoch erst 14.018 Wahlbriefe.
Wie viele Wahllokale gibt es und wann sind diese geöffnet?
Im gesamten Stadtgebiet gibt es 31 Wahlgebäude, wie die Sprecherin mitteilt. Sie verteilen sich auf 14 Ortsbezirke, die wiederum in 144 Stimmbezirke - 82 Urnenstimmbezirke und 62 Briefwahlbezirke – unterteilt sind. Die Wahllokale öffnen am Sonntag um 8 Uhr morgens und schließen um 18 Uhr am Abend.
Wann ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen – und wo sind sie abrufbar?
Mit Schließung der Wahllokale um 18 Uhr ist relativ schnell mit Ergebnissen aus den ersten Stimmbezirken zu rechnen. Wer den Stand der Auszählungen mitverfolgen will, kann dies bei der offiziellen Ergebnispräsentation der Stadt im Wilhelm-Hack-Museum (Berliner Straße 23) tun. Diese wird auch per Livestream auf dem städtischen YouTube-Kanal übertragen. Den aktuellen Stand der Auszählungen finden Nutzer auch auf der Webseite www.ludwigshafen.de. Beim ersten Wahlgang stand das Endergebnis gegen 19.30 Uhr fest.
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