Kommentar Nach dem 0:1 in Freiburg: Der SV Waldhof ist dem Untergang geweiht

Die Hoffnung auf den Klassenerhalt stirbt beim SV Waldhof in großen, deprimierenden Schritten. Ein Abstieg wäre die logische Konsequenz aus Jahren des Missmanagements, kommentiert Alexander Müller

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Mannheim. Die Hoffnung stirbt beim SV Waldhof in großen, deprimierenden Schritten. Das 0:1 beim abgeschlagenen Tabellenletzten SC Freiburg II war weit mehr als ein weiteres verlorenes Drittliga-Spiel. Auch der grundsätzlich immer noch aufholbar wirkende Rückstand von vier Punkten auf einen Nichtabstiegsplatz kann nicht darüber hinwegtäuschen: Diese Mannschaft ist dem sportlichen Untergang geweiht, wenn kein mittleres Fußball-Wunder eintritt.

Ein Abstieg in die Regionalliga wäre die logische Konsequenz aus Jahren des Missmanagements, der Überheblichkeit und Inkompetenz an der Vereinsspitze.

Ein Abstieg in die Regionalliga wäre die logische Konsequenz aus Jahren des Missmanagements, der Überheblichkeit und Inkompetenz an der Vereinsspitze. Wenn der Absturz in die Niederungen des Fußballs im Mai aktenkundig sein sollte, dürfte das ganze Ausmaß des desolaten Zustands offenbar werden, in dem sich dieser Verein auf allen Ebenen befindet.

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Die Luft für den SV Waldhof wird immer dünner

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Sportlich hat der Trainerwechsel von Rüdiger Rehm zu Marco Antwerpen nichts bewirkt, außer die emotionale Entkernung der Spielbetriebs-GmbH durch ein neues Trainer-Team mit Lauterer Vergangenheit weiter zu verschärfen. Ein Punkt aus vier Spielen lautet Antwerpens triste Bilanz – da hätte man die mutmaßlich siebenstellige Summe, die die vier Winter-Zugänge und der Tausch auf der Trainerposition mittelfristig kosten, besser in die Waldhof-Jugend investiert.

Bei Misserfolg im Profifußball geht es immer um Verantwortlichkeiten. Die Schuldfrage für den blau-schwarzen Trümmerhaufen, der bei einem Abstieg im Frühsommer zu besichtigen sein würde, steht im Raum.

Sportlich verantwortlich für den rasanten Niedergang von einem Aufstiegskandidaten in die 2. Liga zum potenziellen Regionalligisten ist Sportgeschäftsführer Tim Schork.

Sportlich verantwortlich für den rasanten Niedergang von einem Aufstiegskandidaten in die 2. Liga zum potenziellen Regionalligisten ist Sportgeschäftsführer Tim Schork. Der aktuelle Kader ist katastrophal zusammengestellt, ein Abstieg wäre hausgemacht. Dass der Sportliche Leiter jetzt, in der schwersten Krise seit 20 Jahren, abgetaucht ist, sagt alles aus.

Selbst wenn Antwerpen dieses Team doch noch vor dem Abstieg retten sollte: Nach dieser Saison hilft beim SVW nur noch ein „Tabula rasa“. Ein Neuanfang auf allen Positionen. Mit einem fähigen, erfahrenen Sportchef und einem integren kaufmännischen Geschäftsführer, der die Spur der Verwüstung beseitigen kann, die der viel zu spät gefeuerte Markus Kompp hinterlassen hat.

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Die Frage ist, ob Präsident und Mäzen Bernd Beetz den Willen dafür aufbringt, einen von Kompetenz geprägten Neuanfang in die Wege zu leiten. Denn dazu würde (neben erheblichen neuen Investitionen für ein wieder konkurrenzfähiges Team) auch der Mut gehören, in der Geschäftsführung sowie im Aufsichtsrat der GmbH wieder kritische Geister zuzulassen. Nicht wie zuletzt nur Günstlinge. Der fehlende Sachverstand an der Spitze hat den Verein in diese bedrohliche Lage gebracht.

Im Moment wirkt der SV Waldhof wie ein führungsloser Tanker, der direkt auf einen Eisberg zusteuert. Fast alles spricht dafür, dass es zur Kollision kommen wird.

 

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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