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SV Waldhof Mannheim in Freiburg: Das erste von zwölf "Endspielen" um den Klassenerhalt

Der SV Waldhof Mannheim steht am Sonntag (19.30 Uhr) beim SC Freiburg II vor einer entscheidenden Weggabelung im Kampf um den Klassenerhalt. Trainer Antwerpen findet deutliche Worte

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Alexander Müller
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Enttäuschung nach dem Derby-Fiasko: Die Waldhöfer Terrence Boyd, Marcel Seegert und Jalen Hawkins. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Irgendwann gehen die Argumente aus, irgendwann hilft auch die Konkurrenz mit ebenfalls schlechten Ergebnissen nicht mehr. Der SV Waldhof steht am Sonntag (19.30 Uhr) beim SC Freiburg II vor einer entscheidenden Weggabelung in dieser bisher von derben Enttäuschungen geprägten Drittliga-Saison. Beim abgeschlagenen Tabellenletzten im Breisgau muss der Negativtrend mit drei Partien ohne Sieg unter dem neuen Trainer Marco Antwerpen (2 Niederlagen/1 Unentschieden) gebrochen werden. Sonst schwimmen den Mannheimern im Abstiegskampf möglicherweise vorentscheidend die Felle davon.

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„Es ist ein sehr sehr wichtiges Spiel für uns, das steht außer Frage. Wir spielen gegen eine Mannschaft, die auch um den Klassenerhalt kämpft. Dementsprechend sind wir gefordert und wollen auch drei Punkte holen“, sagte Antwerpen auf der Pressekonferenz am Freitag. Der Fandachverband „Pro Waldhof“ sprach in einer Stellungnahme sogar vom „wichtigsten Spiel seit den Relegationsspielen“ und forderte die Anhänger auf, das Team trotz des ungünstigen Termins am Sonntagabend in Freiburg mit so vielen Fans wie möglich und bedingungslos zu unterstützen.

Bisher 500 Tickets für Waldhof-Spiel in Freiburg verkauft

Bisher wurden für den Gästeblock 500 Tickets verkauft. Auf dem Trainingsgelände am Alsenweg hatte die organisierte Fanszene unter der Woche ein anspornendes Banner mit einem Spruch von Aufstiegstrainer Bernhard Trares aufgehängt: „Wenn du dich für einen Verein entscheidest, musst du brennen.“

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Beim ernüchternden 0:2 im Derby gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Sonntag agierten die Waldhöfer allerdings eher auf emotionaler Sparflamme. Ein miserabler Auftritt, der Antwerpen auch mit Abstand noch wurmt. „Wenn ich vor 19.000 Zuschauern im eigenen Stadion spiele, muss ich halt brennen“, sagte der 52-Jährige in Anlehnung an das Trares-Zitat. „Das haben wir vermissen lassen in der ersten Halbzeit. Saarbrücken musste nicht viel machen, um das Spiel zu entscheiden. Das ist sehr enttäuschend.“

Waldhof-Trainer Antwerpen unzufrieden

Seine Unzufriedenheit ließ Antwerpen seine Profis direkt nach dem Saarbrücken-Spiel in einem viertelstündigen Rapport spüren, in den Folgetagen wurde auf dem Trainingsplatz die Gangart nochmals verschärft. „Du spielst immer so, wie du trainierst“, erklärte der Westfale. Seine folgende Situationsbeschreibung zu den Defiziten seiner Mannschaft klang ziemlich erschreckend.

„Wir tun uns in vielen Bereichen schwer, in denen es eigentlich nur um Basics geht“, sagte Antwerpen – und zählte dann die Probleme im Team auf: zu wenig Intensität im Spiel, mangelnde Konzentration, individuelle Fehler im Abwehrverhalten, Passqualität, Ballverarbeitung. „Das ist bei uns nicht so, wie ich mir das vorstelle. Dementsprechend ist die Trainingsarbeit sehr intensiv. Wir versuchen, viele Dinge auf den Weg zu bringen. Wie schnell das funktioniert, sehen wir gerade.“ Bisher hat es leidlich bis überhaupt nicht funktioniert.

Wir tun uns in vielen Bereichen schwer, in denen es eigentlich nur um Basics geht. Das ist bei uns nicht so, wie ich mir das vorstelle. Dementsprechend ist die Trainingsarbeit sehr intensiv. Wir versuchen, viele Dinge auf den Weg zu bringen. Wie schnell das funktioniert, sehen wir gerade.
Marco Antwerpen Trainer SV Waldhof Mannheim

In Freiburg muss es aber besser funktionieren, sonst gehen langsam aber sicher die Drittliga-Lichter in Mannheim aus. Das erste von zwölf „Endspielen“ um den Klassenerhalt steht an. Bei einem weiteren Misserfolg könnte der Rückstand des SVW (24 Punkte) auf den ersten Nichtabstiegsplatz, auf dem der Hallesche FC steht (25, am Sonntag gegen den VfB Lübeck),  bereits auf vier Zähler anwachsen. Dass sich die Mannheimer bei nur noch elf ausstehenden Partien davon noch einmal erholen könnten, erscheint unwahrscheinlich.

Resthoffnung für Kapitän Seegert

Während Kennedy Okpala (grippaler Infekt) und Kevin Goden (muskuläre Probleme) sicher ausfallen, gibt es bei Anführer Marcel Seegert noch eine Resthoffnung. Der Kapitän trainierte wegen seines Rippenanbruchs zwar nicht mit, ein Einsatz ist aber nicht ausgeschlossen. „Wenn man eine angebrochene Rippe hat, ist das nur schmerzabhängig. Er würde schon das Risiko eingehen zu spielen. Wir werden das abwägen“, sagte Antwerpen. Seegert mit seiner blau-schwarzen DNA ist in der prekären aktuellen Situation eigentlich unverzichtbar.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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