Kommentar Höchste Zeit für einheitliche 3G-Regel in Betrieben

Alexander Jungert zu einer möglichen 3G-Regel in Betrieben

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Alexander Jungert
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Mannheim. Überall 3G, wo man hinschaut: im Modegeschäft, im Kino, im Restaurant. Nur nicht bei der Arbeit. Obwohl die 3G-Regel in weiten Teilen des öffentlichen Lebens gilt, sind Firmen in der Regel nicht dazu berechtigt, den Impfstatus ihrer Beschäftigten abzufragen. Dabei könnte das helfen: Wenn Arbeitgeber wüssten, ob ihre Beschäftigten immunisiert sind, könnten sie die Rückkehr ins Büro einfacher organisieren und die Auslastung ihrer Betriebsstätten erhöhen.

Dass es in Deutschland bisher noch keine bundesweit einheitliche gesetzliche Regelung zu 3G am Arbeitsplatz gibt, kritisieren mehr und mehr Unternehmen. Teils melden sie sich mit deutlichen Forderungen zu Wort. Das ist insofern bemerkenswert, als sich Firmen mit politischen Äußerungen üblicherweise eher zurückhalten. Und gerade weil es keine gesetzliche Regelung gibt, sind einige bei 3G schon vorgeprescht. In ersten Kantinen gibt es sogar gesonderte Bereiche für Geimpfte und Genesene, also 2G.

Infektionsketten nachgewiesen

Es ist höchste Zeit, zu handeln. Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung ist noch nicht ausreichend gegen das Coronavirus geschützt. Die Zahl der Neuinfektionen steigt massiv – binnen 24 Stunden am Donnerstag sogar auf einen neuen Rekordwert. Fakt ist: Arbeitsstätten haben schon in der zweiten und dritten Infektionswelle eine große Rolle gespielt. Infektionsketten unter Arbeitskollegen sind klar nachgewiesen worden. Warum sollte das nun, während der vierten Welle, anders sein?

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Wenn Bund und Länder einen bundesgesetzlichen Rahmen schaffen, dann bitte klar und rechtlich eindeutig. Weitere sensible Gesundheitsdaten außer der Corona-Impfung von Beschäftigten abzufragen ist tabu. Genauso wenig sollte 3G aufwendig eingeführte und bewährte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in Unternehmen aushebeln. Regelmäßiges Testen muss fester Bestandteil sein und die Kosten dafür von Unternehmen getragen werden.

Dramatische Lage

Ja, Impfen ist freiwillig, keiner darf dazu gezwungen werden. Gleichzeitig muss man sich klarmachen: Baden-Württemberg hat erst vor Kurzem die Warnstufe ausgerufen. Die Lage auf den Intensivstationen wird immer dramatischer. Dort liegen fast nur Ungeimpfte, teilweise kämpfen sie um ihr Leben.

Wir haben gute Impfstoffe und sie sind verfügbar. Jeder Mensch, der sich noch zu einer Immunisierung durchringen kann, ist wichtig. Besser spät als nie.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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