Kommentar Hitzewellen in der Rhein-Neckar-Region: Kommunen sind zu spät dran

Extreme Temperaturen in Mannheim und der Region - dabei beginnt der Sommer gerade erst. Die Kommunen müssen mehr unternehmen, um die Hitze erträglicher zu machen, fordert Alena Kuhn.

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Alena Kuhn
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Rhein-Neckar. Wir haben es alle miterlebt: 35, 37, fast 40 Grad. Eine extreme Hitzewelle überrollt Mannheim und die Region. Draußen ist es kaum auszuhalten, alle flüchten nach innen oder in den Badesee. Doch ohne Klimaanlage ist es in den Wohnungen auch nicht kühler. Und dank der tropischen Nächte bekommt man nachts kein Auge zu.

An den Temperaturen kann niemand schrauben. Aber die Kommunen können etwas tun, damit die Hitze für uns alle erträglicher wird. Und das sollten sie auch dringend angehen – und zwar im großen Stil. Es wird höchste Zeit. Das kann wohl jeder bestätigen, der diese Woche vor die Tür gegangen ist.

Klima

Was die Städte in der Rhein-Neckar-Region gegen Hitze unternehmen

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Alena Kuhn
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Laut der Deutschen Umwelthilfe hat Ludwigshafen den höchsten Anteil an versiegelter Fläche, und zwar in ganz Deutschland. Und auch Mannheim ist mit dem vierten Platz ganz vorne mit dabei. Kein Berlin, kein Frankfurt und kein Stuttgart kommen da heran. Gleichzeitig hat Mannheim, dicht gefolgt von Worms und Ludwigshafen durchschnittlich die höchste Oberflächentemperatur von Deutschland im Sommer.

Und wie reagieren die Städte darauf? Ludwigshafen hat noch keinen Hitzeaktionsplan, bis jetzt kaum entsiegelt. Natürlich sind Maßnahmen geplant, aber diese müssen auch schnell umgesetzt werden. Und auch Mannheim und Heidelberg müssen trotz Hitzeaktionsplan mehr unternehmen. Denn sie haben viel zu spät angefangen, schon zu viel Zeit verloren.

Hitze kann zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Problemen führen, zu Bewusstlosigkeit und letztendlich auch zum Tod.

Hitze bedeutet nämlich nicht nur, ein bisschen zu schwitzen und davon genervt zu sein. Hitze kann zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Problemen führen, zu Bewusstlosigkeit und letztendlich auch zum Tod. Jeden Sommer gibt es deutschlandweit mehrere tausend Hitzetote. Besonders auf Ältere, Personen, die in der Sonne arbeiten, und wohnungslose Menschen sollten wir achten. Deswegen müssen die Städte und auch die Landkreise noch mehr tun: Mehr Bäume pflanzen, Spielplätze und Bushaltestellen verschatten, Trinkwasserbrunnen bereitstellen, Dächer und Fassaden bepflanzen, vielleicht sogar Schottergärten verbieten. Und nicht jede freie Fläche bebauen, damit noch grüne Stellen übrig bleiben. Je mehr getan wird und je schneller es passiert, desto besser.

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Denn das Problem wird sich nicht in Luft auflösen. Ganz im Gegenteil: Es wird noch heißer werden. Die Situation wird sich nur langfristig verbessern, wenn wir den Klimawandel angehen. Mehr mit dem Zug fahren, weniger Fleisch essen, auf grüne Energien umsteigen: Jeder kann etwas dagegen machen.

Volontariat

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