Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Geänderte Stimmung über die Buga: Welch ein Wandel

So ein Blick zurück ist manchmal ganz hilfreich. Gerade zehn Jahre ist der Bürgerentscheid über die Bundesgartenschau her, bei dem die Debatten ziemlich erbittert ausgetragen wurden, der Riss durch Familien sowie Freundeskreise ging und die Zustimmung äußerst knapp war. Erst 2016 fiel – dank CDU und ML – die Entscheidung, dass die Buga nicht nur in der Au und auf Spinelli, sondern gleichberechtigt auf Spinelli und im Luisenpark stattfinden soll. Heute weiß man: Das hat sich enorm ausgezahlt – für die Akzeptanz der Großveranstaltung wie auch für den Luisenpark, der allein dank der Buga nach einem gewaltigen Investitionsstau nun ganz enorm aufgewertet ist.

Es ist gut, dass Oberbürgermeister Christian Specht jetzt daran erinnert hat. Denn heute scheint das alles Lichtjahre entfernt. Selbst die vielen skeptischen, ja nörgelnden Einschätzungen vom Frühjahr, dass die Buga nie fertig werde, sich ohnehin keiner ein altes Kasernengelände anschauen werde und Mannheim eine gigantische Pleite bevorstehe – sie haben sich als völlig falsch erwiesen. Das zeigen jetzt die Zahlen und das zeigt sich jeden Tag auf dem Gelände. Stattdessen ist der Andrang so groß, dass sich die Leute (aber nur wenige) beschweren, wenn es Warteschlangen an der Seilbahn gibt. Wer hätte das gedacht!

Dieser Wandel der Stimmung ist gewaltig, aus Skepsis große Zustimmung, ja Begeisterung geworden. Je näher der 8. Oktober rückt, umso mehr spürt man Wehmut, sogar Traurigkeit, dass dieser wunderschöne, erlebnisreiche Sommer zu Ende geht. Das hört man oft und das zeigen viele Einträge in die Gästebücher der Blumen-Hallenschauen.

Über den 8. Oktober hinaus bleibt Mannheim ein gewaltiger Imagegewinn durch die vielen auswärtigen Besucher, ein viel schönerer Luisenpark und ein neuer Grünzug auf Spinelli, aus dem man nun nur etwas langfristig Gescheites machen muss.