Kommentar Chance auf Besserung auf Mannheims Turley-Gelände!

Mit etwas Glück könnte die geplante Zwangsversteigerung auf dem Mannheimer Turley-Gelände zu einer positiven Entwicklung in dem Quartier beitragen, findet Timo Schmidhuber

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Timo Schmidhuber
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Mannheim. Man muss kein Hellseher sein für die Behauptung, dass sich die Stadt Mannheim und ihre Projektgesellschaft MWSP die Zusammenarbeit ganz anders vorgestellt hatten, als sie vor zehn Jahren die Tom Bock Group (TBG) als Investor für den Umbau der früheren Mannheimer Kasernenfläche Turley ins Boot holten. Die TBG konnte damals schillernde Immobilienprojekte unter anderem in Frankfurt vorweisen. Doch im Lauf der Jahre gab es jede Menge Enttäuschungen.

Allen voran, dass viele der von der TBG geplanten Projekte auf Turley einfach nicht abgeschlossen wurden. Das reicht von fehlenden Klingeln an den Luxuswohnungen über nicht fertiggestellte Gebäude bis hin zur versprochenen Tiefgarage, auf die die Bewohner bis heute warten. Dazu kam, dass die Stadt ziemlich dumm da stand, als die TBG – wie von dieser Zeitung aufgedeckt – vor vier Jahren zwei Turley-Baufelder für das sechsfache des ursprünglichen Kaufpreises weiterveräußerte. 2019 kündigte die MWSP dann alle Verträge mit der TBG, seitdem läuft ein Rechtsstreit. Die jetzt anstehenden Zwangsversteigerungen von sieben TBG-Objekten passen in diese „Anders als geplant“-Reihe.

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Glücklicherweise hängt die Entwicklung auf Turley aber nicht allein an der TBG. Die Deutsche Wohnwerte hat 200 Einheiten gebaut, die bezogen sind. Der Projektentwickler Fortoon, der damals die TBG-Baufelder gekauft hatte, feierte jüngst Richtfest für sein 270-Wohnungen-Projekt, zu dem auch 50 Einheiten mit vergünstigter Miete gehören. Viele Bewohner fühlen sich wohl auf Turley, wie beim Quartierfest am Wochenende deutlich wurde.

Wichtig ist jetzt, dass die betroffenen TBG-Gebäude an Investoren gehen, denen es nicht nur um die eigenen Interessen geht, sondern auch um eine gute Entwicklung des Wohnquartiers. Und die die noch nötigen Arbeiten an Gebäuden möglichst schnell abschließen. Das ist bei einer Zwangsversteigerung leider unkalkulierbar. Aber die jetzige Situation bietet zumindest die Chance auf Besserung.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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