Kommentar Bye-Bye, Buga! Die Bilanz von Mannheims Sommerevent

Auch wenn nicht alles perfekt lief - die Mannheimer Buga hat vielen Besuchern einen unvergesslichen Sommer beschert. Timo Schmidhuber erklärt, worauf es nach dem großen Event ankommt

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Timo Schmidhuber
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Die letzte Fahrt mit der Seilbahn, der letzte Sonnenuntergang auf dem Panoramasteg, der letzte Riesling an der Weinbar – nach 178 Tagen ist die Bundesgartenschau in Mannheim zu Ende. Es gibt ja durchaus auch Mannheimerinnen und Mannheimer, die die Buga nicht sonderlich interessiert hat. Aber ganz vielen hat die Veranstaltung auf dem Spinelli-Gelände und im Luisenpark einen wunderbaren Sommer beschert, den sie ihr Leben lang nicht vergessen werden. Bei ihnen macht sich jetzt die Wehmut breit.

Klar, auch bei der Buga lief nicht alles perfekt. Die Unterwasserwelt im Luisenpark öffnete verspätet und ist immer noch nicht fertig, der steppenartige West-Teil des Spinelli-Geländes mag sich nicht jedem Blumen-Fan erschlossen haben, und viele Stammgäste bedauerten, dass Gastronomie-Angebote abends zu früh zumachten. Aber unterm Strich haben die Buga-Macher eine beeindruckende Veranstaltung auf die Beine gestellt.

Positiver Effekt auf Mannheims Image 

Als Erfolgsgaranten haben sich dabei vor allem zwei Ideen erwiesen. Die eine war, den Luisenpark zum Teil der Buga auf Spinelli zu machen, ihn durch Neubauten aufzuwerten und beide Flächen mit einer Seilbahn zu verbinden. Die hat auch Ur-Mannheimern einen ganz neuen Blick auf ihre Stadt beschert. Die andere Idee war, die Gartenschau zur Nachhaltigkeitsausstellung zu erweitern – und damit eines der zentralen Themen unserer Zeit zu treffen. Dazu kam ein Kulturprogramm, bei dem für viele etwas dabei war. Das alles sorgte für mehr als 2,2 Millionen Besuche und wirkte sich positiv auf Mannheims Image aus.

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Doch die Bilanz muss über das hinausgehen. Denn Mannheim hat die Buga ja nicht um der Buga willen ausgerichtet. Sie sollte das Mittel sein, um einen Grünzug vom Käfertaler Wald bis ins Stadtzentrum zu schaffen. Einen Grünzug, der die im Sommer häufig überhitzte City mit Frischluft versorgen und den Menschen Freizeit im Grünen ermöglichen soll. Mit dem Buga-Ende hat die Diskussion begonnen, ob auf Spinelli nicht mehr von dem Sommerevent erhalten bleiben kann als eigentlich geplant. Es geht um Gebäude, Beete und die Modellierung der Landschaft.

Diese Debatte sollte man führen. Wichtig sind dabei allerdings zwei Punkte: Die Frischluftzufuhr in Richtung Innenstadt muss gewährleistet sein. Und egal, was auf dem Gelände bleibt oder nicht – die Stadt muss sich um die Fläche kümmern, sie pflegen und sauber halten. Damit die Menschen auch in Zukunft gerne dorthin gehen. So wie in den vergangenen 178 Tagen.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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