Solche Worte erklingen selten bei Pressekonferenzen: „Riesen-Bock“ habe sie auf die Bundesgartenschau 2023, sagte Kirsten Korte, Geschäftsführerin des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar. Und sie war nicht allein: So viele Menschen voller Begeisterung, Lob, Enthusiasmus und klaren, emotional vorgetragenen wie rational begründeten Bekenntnissen zu dieser Veranstaltung trifft man nach wie vor nicht oft auf einem Fleck.
Dabei geht es jetzt wirklich voran. Bei jedem Spaziergang entlang des früheren Kasernenzauns sowie vom Aussichtsturm aus ist das ebenso klar zu erkennen wie im Luisenpark. Wer lange skeptisch war, ob Mannheim es wirklich bis 2023 schafft, dieses riesige, zubetonierte Kasernenareal zu begrünen, der sieht nun, wie Erde aufgeschüttet wird, Bäume Wurzeln schlagen und erste Beete bepflanzt werden.
Sicher – es gibt noch sehr viel Arbeit. Aber mit den nun präsentierten ersten Partnern zeigt die Bundesgartenschau, dass sie gute Wegbegleiter gefunden und Meinungsbildner überzeugt hat. Dabei gelang es dem Gartenschau-Team, schon renommierte Namen zu gewinnen – Sparkasse, Engelhorn, Essity sind jeweils traditionsreiche Mannheimer Unternehmen. Weitere müssen sicher noch folgen, denn ohne Sponsoring funktionieren solche Großveranstaltungen schon lange nicht mehr. Aber indem sie sich die Fachkenntnis und Produkte von Essity sicherte, signalisiert die Bundesgartenschau gleich mal, dass sie für alle Hygieneauflagen gut vorbeugen kann – denn dass Corona 2023 gar keine Rolle mehr spielt, glauben inzwischen selbst größte Optimisten nicht mehr. Da ist diese Partnerschaft ein besonders geschickter Schachzug.
Was noch fehlt, ist Begeisterung bei den Bürgern. Sicher – die schroffe Ablehnung, die lange viele Gespräche bestimmte, hat deutlich abgenommen. Derzeit spürt man eher eine Art Gleichgültigkeit, was sicher auch an anderen Sorgen, nämlich wegen Corona, liegt. Da scheint 2023 noch sehr weit. Aber alle Vertreter der nun als Paten gewonnenen Firmen sowie die Sprecher der Metropolregion haben deutlich gemacht, welch große Chance die Bundesgartenschau für Mannheim und die Region darstellt – für das Image des Standorts wie für die Wirtschaft. Nun muss die Bundesgartenschau-Gesellschaft den zweiten Schritt tun und, gerade mit Blick auf den im nächsten Jahr startenden Kartenvorverkauf, schauen, dass zu den guten rationalen Argumenten auch mehr das Herz angesprochen und Begeisterung auf breiter Basis geweckt wird.
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