Nationaltheater

Trauer um NTM-Ehrenmitglied Hermann Emmerling

Hermann Emmerling, Ehrenmitglied des Mannheimer Nationaltheaters, ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Seine Verdienste und sein Einfluss bleiben unvergessen

Von 
Karolin Jauernig
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War Ehrenmitglied des NTM: Hermann Emmerling 2001. © Thomas Troester

Mannheim. Er hat in der Welt der Oper und des Theaters bleibende Spuren hinterlassen: Hermann Emmerling. Bereits zu Lebzeiten wurde er in Anerkennung seiner herausragenden Verdienste neben Theaterstars wie Gabriela Badura oder Startenor Wolfgang Neumann zum Ehrenmitglied des Mannheimer Nationaltheaters ernannt - eine seltene Auszeichnung, die seine bedeutende Rolle im Theaterleben vor allem in Mannheim unterstreicht. Nun ist Hermann Emmerling im Alter von 88 Jahren verstorben, wie seine Tochter auf Anfrage am Mittwoch bestätigt hat. Er starb am 22. Juli.

Seine Tochter Isabel beschreibt Emmerling „als großartigen Menschen, der viel für andere getan hat“. Er werde vielen fehlen, die kollegiale Bestürzung sei groß, denn er sei nicht nur „beruflich herausragend“, sondern auch eine angenehme Persönlichkeit gewesen, mit der man gut zusammenarbeiten konnte. In Erinnerung würden auch seine zahlreichen Kirchenkonzerte bleiben, bei denen er mit seiner Frau auftrat, wie die Tochter berichtet.

Eine prägende Persönlichkeit am Nationaltheater Mannheim

Geboren 1936 in Ravensburg, studierte Hermann Emmerling Klavier und Dirigieren an den Hochschulen in Stuttgart, Detmold und Hamburg, unter anderem bei renommierten Lehrern wie Hans Richter-Haaser und Kurt Thomas. Sein Talent und seine Hingabe führten ihn früh nach Frankfurt, wo er 1958 von Georg Solti als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung engagiert wurde. Nach Stationen in Kassel und Bremen, wo er sich als Dirigent profilierte, entschied er sich schließlich, die Position des Studienleiters in Mannheim anzunehmen, anstatt eine Kapellmeisterlaufbahn zu verfolgen.

Seit 1979 war Emmerling eine zentrale Figur am Mannheimer Nationaltheater. Als Studienleiter prägte er das Haus nachhaltig, indem er mit den Sängerinnen und Sängern Partien einstudierte, bei Besetzungsfragen beratend tätig war und oftmals zwischen Theaterleitung und Ensemble vermittelte. Seine menschliche Integrität und sein tiefes Verständnis für Musik machten ihn zu einer unverzichtbaren Unterstützung für viele Künstlerinnen und Künstler, die ihn als Mentor und väterliche Figur schätzten.

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Emmerlings Einfluss reichte weit über seine unmittelbaren Aufgaben hinaus. Er war bekannt für seine Fähigkeit, die Karrieren der Sängerinnen und Sänger behutsam zu lenken und ihnen als vertrauensvoller Ratgeber zur Seite zu stehen. Viele ehemalige Ensemblemitglieder, darunter Gabriele Schnaut und Luana deVol, suchten auch nach ihrer Zeit in Mannheim seinen Rat. Sein Büro in der Mozartstraße war ein pulsierender Mittelpunkt des Theaters, wo sich musikalische Arbeit und organisatorische Aufgaben trafen.

Trauerfeier am 7. August auf dem Friedhof Mannheim-Wallstadt

Hermann Emmerling wird als eine prägende Persönlichkeit des Mannheimer Nationaltheaters in Erinnerung bleiben, der durch seine Hingabe und seine menschliche Wärme das Theaterleben bereichert hat. Sein Wirken und seine Verdienste werden in der Theaterwelt stets in Erinnerung bleiben.

Die Trauerfeier findet laut Traueranzeige am 7. August um 12 Uhr auf dem Friedhof in Mannheim-Wallstadt statt.

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